Taktiktafel
Steffen Baumgarts absolute Lieblingsformation ist das 4-1-3-2-System. Bis auf sieben Spiele – sechs davon am Stück zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember – ließ er seine Mannschaft immer so auflaufen. Zuletzt gegen Leipzig war der Coach zum Umstellen gezwungen, weil sein Toptorjäger Anthony Modeste wegen einer Coronainfektion passen musste. Aufgrund der Tatsache, dass der torgefährlichste Spieler des FC wieder fit ist, dürfte Baumgart, wie auch schon im Hinrundenspiel, wieder auf einen Doppelsturm umstellen.
Diese Spieler fehlen
Bei der Eintracht fehlen weiterhin Diant Ramaj mit einer Knieverletzung und Ragnar Ache mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel. Zudem fällt Goncalo Paciencia mit einer Oberschenkelzerrung aus. Makoto Hasebe ist in dieser Woche wieder in das Mannschaftstraining eingestiegen und könnte für Glasner wieder eine Alternative sein, sein Einsatz ist allerdings noch fraglich. Ähnliches gilt für Sebastian Rode, bei dem Oliver Glasner nach Knieproblemen das Abschlusstraining abwarten möchte.
Steffen Baumgart muss womöglich auf Kingsley Schindler verzichten. Er bekam unter der Woche im Training einen Schlag ab und trainierte individuell. Modeste steht dem Effzeh nach seiner Coronainfektion aller Voraussicht nach wieder zur Verfügung. Der Franzose durfte am Mittwoch seine Quarantäne beenden.
Spieler im Fokus: Florian Kainz
Der 29-Jährige ist einer der Fixpunkte im Spiel der Kölner. Egal ob auf der linken oder der rechten Angriffsseite – ist der Österreicher fit, steht er nahezu immer in der Startelf. Hinter Modeste ist der Mittelfeldakteur mit sieben Torbeteiligungen der zweitbeste Scorer des Effzeh. Das liegt allen voran an den fünf Torvorlagen, die er in dieser Saison bereits lieferte. Statistisch gesehen kreiert der Nationalspieler 0,58 Großchancen pro Spiel. Damit liegt er ligaweit auf Rang sechs dieses Rankings. Zum Vergleich: Eintrachts Filip Kostic steht mit 14 kreierten Großchancen (0,76 pro Spiel) auf Rang zwei. Auch mit durchschnittlich 2,07 Torschussvorlagen pro Spiel gehört Kainz zu den Top-15-Spielern der Liga.
Statistiken
Die Adlerträger verloren nur eines der vergangenen sieben Bundesligaspiele gegen den 1. FC Köln – ansonsten stehen drei Siegen drei Remis gegenüber – und sind seit vier Bundesliga-Spielen gegen den Effzeh ungeschlagen (ein Sieg, drei Remis). So lange war die SGE letztmals zwischen 2005 und 2009 ohne Bundesliganiederlage gegen die Kölner. Damals waren es sogar fünf Spiele.
Die Domstädter erzielten gegen Leipzig am vergangenen Spieltag bereits ihr 34. Saisontor. Das sind schon jetzt genauso viele wie in der kompletten Vorsaison. Außerdem holte die Mannschaft von Steffen Baumgart aus den ersten elf Bundesligaheimspielen in dieser Saison 21 Punkte.
Die Eintracht hingegen ist das viertbeste Auswärtsteam der Bundesliga mit 18 Punkten aus elf Gastspielen, nur dreimal waren es für die SGE zum Vergleichszeitpunkt mehr, zuletzt 19 in der Vorsaison.
Mit 307 Torschüssen in der aktuellen Spielzeit gab der Effzeh die fünfmeisten Schüsse ab. Die Schussgenauigkeit mit 39 Prozent lässt allerdings zu wünschen übrig – ligaweit Rang 18.
Sollte eine Mannschaft in Führung gehen, heißt das übrigens noch lange nichts: Beide Teams gewannen nach Rückstand schon drei Mal. Der FC holte insgesamt noch 13 Punkte, nachdem er zurücklag, die Eintracht elf. Wobei sie auch nach Führung schon 14 Punkte liegen ließ.
Die Eintracht hat in ihrer Bundesligahistorie bisher sportlich 1997 Punkte erzielt. Mit einem Sieg in Köln könnte sie die 2000er-Marke knacken.
Historische Duellbilanz
Das Traditionsduell Eintracht Frankfurt gegen den 1.FC Köln gab es bereits 109 Mal. In 91 Spielen in der Bundesliga setzten sich in 32 Begegnungen die Domstädter durch, in 31 Spielen gingen die Adlerträger als Sieger vom Platz. 28 Mal endete das Spiel unentschieden. Die Tordifferenz von 181:169 spricht für die Geißböcke.
Wiedersehen
Kölns Außenverteidiger Luca Kilian ist aktuell vom 1. FSV Mainz 05 an den FC ausgeliehen. Bei den Mainzern spielte er in der vergangenen Rückrunde zusammen mit Danny da Costa.
Benno Schmitz und Stefan Illsanker standen zwischen 2016 und 2018 gemeinsam in Leipzig unter Vertrag.
Mark Uth spielte 2020/21 mit Goncalo Paciencia auf Schalke. Uth und Jonas Hector sind schon gemeinsam mit Kevin Trapp für die deutsche Nationalmannschaft nominiert gewesen.
Dejan Ljubicic und Florian Kainz spielen gemeinsam mit Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker bei der österreichischen Nationalmannschaft.
Schlüsselduell: Tuta gegen Anthony Modeste
Der 33-jährige Franzose wird oft als Kölner Lebensversicherung bezeichnet. Und das, zumindest statistisch gesehen, nicht zu Unrecht. 14 der 34 Kölner Treffer gehen auf das Konto des 1,87 Meter großen Stoßstürmers. Noch dazu lieferte er in dieser Saison einen Assist. Damit ist er an 44 Prozent aller Tore der Geißböcke direkt beteiligt. Vor allem sein Kopfballspiel ist in der Liga bestens bekannt. Neun Treffer erzielte Modeste bisher bereits per Kopf. Damit hat er gute Chancen, die Bestmarke an Kopfballtoren über eine gesamte Saison zu knacken. Sergej Barbarez vom Hamburger SV 2000/2001 und Jan Koller, Sturmhüne von Borussia Dortmund im Jahr 2004/2005, trafen jeweils elf Mal in einer Bundesliga-Spielzeit per Kopf.
Dass er seine Quote zumindest gegen die Eintracht nicht weiter in die Höhe schraubt, könnte die Aufgabe von Tuta im Verbund mit seinen Defensivkollegen werden. Der drei Zentimeter kleiner gewachsene Verteidiger der Eintracht ist bekannt dafür, keinem Luftduell aus dem Weg zu gehen. Exakt 50 Prozent – 30 von bisher 60 geführten Duelle in der Höhe – entschied der Brasilianer in dieser Spielzeit für sich, war gleichermaßen per Kopf aber auch im gegnerischen Strafraum schon wertvoll für die Hessen – Stichwort: Leipzig und Leverkusen.
Hier läuft die Bundesliga
Sky Sport Bundesliga HD 1 überträgt das Samstag-Topspiel live und exklusiv. Außerdem lässt sich die Partie zwischen dem 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt wie gewohnt auf EintrachtFM verfolgen.