Im ersten Viertel der Partie neutralisierten sich beide Teams, es gab kaum Strafraumaktionen. Die Gastgeber hatten zwar durchaus ein höheres Spieltempo als beim 0:0 gegen Fürth vor einer Woche, die Abschlüsse bereiteten Gästekeeper Mark Flekken aber noch keine Probleme. Rafael Santos Borrés Versuch strich vorbei (11.), der für Daichi Kamada in der Startelf aufgebotene Jens Petter Hauge schloss nach einem feinen Angriff über die linke Seite zu schwach ab (16.) und Ansgar Knauffs 18-Meter-Schuss landete in den Armen des niederländischen Nationaltorhüters (17.). Von den Breisgauern, beste Auswärtsdefensive der Liga, war offensiv bis dahin noch nicht viel zu sehen. Als sich Christian Günter auf der linken Seite bis zur Torauslinie durchtankte, verkürzte Kevin Trapp den Winkel geschickt (22.).
Kurios wurde es in der 27. Minute: Die Eintracht blieb in einer Szene drei Mal an Flekken oder einem Abwehrbein hängen, den direkten Konter schloss Vincenzo Grifo überlegt zum 0:1 ab. Es war der erste Schuss aufs Tor der Gäste. Kurz darauf musste der angeschlagene Djibril Sow durch Kristijan Jakic ersetzt werden (31.), auf dessen Position Kapitän Sebastian Rode begonnen hatte. In der Folge war die Eintracht bemüht, setzte phasenweise die Freiburger Defensive unter Druck, aber wie bereits zuvor blieben gefährliche Möglichkeiten Mangelware. Dies war freilich auch der Tatsache geschuldet, dass sich Freiburg nach der Führung etwas zurückgezogen hatte.
Pech dann zu Beginn der zweiten Halbzeit. Knauff passte durch die Schnittstelle perfekt auf Lindström, der alleine auf Flekken zulief und mit links zum vermeintlichen Ausgleich traf. Doch beim Abspiel stand der Däne hauchdünn im Abseits (52.). Besser lief's beim ebenso feinen Außenristpass von Hauge auf den durchstartenden Filip Kostic, der mit links ins lange Eck zum Ausgleich traf (54.). Der Norweger versuchte es eine Minute später selbst aus 20 Metern, der Ball landete in den Armen von SC-Schlussmann Flekken. Die Eintracht hatte nun das Momentum und suchte immer wieder Kostic, der einmal rechts (57.) und einmal links (58.) vorbei zielte. Auch Lindström probierte es erfolglos aus der zweiten Reihe (66.).
Christian Streich hatte mittlerweile auf Fünferkette umgestellt, und es zahlte sich aus für die Schwarzwälder. Ähnlich wie in der ersten Halbzeit kam Freiburg aus dem Nichts zur erneuten Führung. Günter schlug einen Freistoß von der linken Seitenauslinie an den langen Pfosten, und der sieben Minuten zuvor eingewechselte Nils Petersen setzte sich im Kopfballduell durch – 1:2 (68.). Es war sein neuntes Tor gegen die Eintracht, sieben davon als Joker.
In der Schlussphase probierten die Frankfurter alles, um noch zum Ausgleich zu kommen. Ajdin Hrustic und Kamada kamen ebenso in die Partie wie zuvor schon Goncalo Paciencia. Doch gegen kompakte Badener sollte der Ausgleich nicht mehr gelingen. Die beste Möglichkeit vergab Hrustic, der erst einen Freistoß in die Mauer setzte und dann im zweiten Versuch aus 20 Metern den Innenpfosten traf (85.). Dazu kam das zweite Abseitstor des frühen Abends, als Kamada eine Jakic-Flanke einköpfte, der Jubel schon aufbrandete, Schiedsrichter Dr. Felix Brych den Treffer jedoch nach VAR-Entscheidung zurücknehmen musste. Die Fans feierten die Mannschaft nach Schlusspfiff dennoch und skandierten "Auswärtssieg, Auswärtssieg" im Hinblick auf die Partie am Donnerstag in Barcelona.