Im Vergleich zum Pokalspiel in Leipzig unter der Woche veränderte sich die Frankfurter Anfangsformation auf fünf Positionen. Arthur Theate, am Mittwoch aufgrund von Rotsperre nicht dabei – darüber hinaus auch durch eine Bänderverletzung am Sprunggelenk angeschlagen – kehrte zurück und begann ebenso wie Niels Nkounkou, Mo Dahoud, Farès Chaibi und Ansgar Knauff. Hugo Larsson fehlte indes verletzungsbedingt (muskuläre Probleme), auf der Bank saßen zunächst Nnamdi Collins, Nathaniel Brown, Ellyes Skhiri und Mario Götze.
Ehrung für Rachid Ouali und Basaran Erca
Bevor der Ball im Deutsche Bank Park rollte, wurden mit Rachid Ouali und Basaran Erca zwei Eintrachtler im Rahmen des Aktionsspieltags „Danke ans Ehrenamt“, der jährlich in Zusammenarbeit von DFB und DFL Deutsche Fußball-Liga stattfindet, von Vereinsvizepräsident Armin Kraaz geehrt. Die beiden sind seit vielen Jahren als Schiedsrichter ehrenamtlich tätig.
Von Beginn an nahmen die Hausherren das Heft in die Hand und versuchten vom Anstoß weg, der Partie ihren Stempel aufzudrücken. Tuta nach Freistoß von Omar Marmoush nach gerade einmal 70 Sekunden und der Ägypter mit einem Flachschuss nach Zuspiel von Chaibi (3.) setzten die ersten offensiven Duftmarken. Nah dran an der frühen Führung war nach neun Minuten Hugo Ekitiké: Niels Nkounkou schickte mit einem starken langen Diagonalball Marmoush auf die Reise, Frankfurts Nummer sieben legte quer auf Sturmpartner Ekitiké, doch Augsburgs Keeper Nediljko Labrovic war noch rechtzeitig zur Stelle.
Frankfurter Überlegenheit
Wenige Zeigerumdrehungen später erlebte Frankfurt eine kurze Schrecksekunde, als Ekitiké nach einem Kopfballduell im Gästestrafraum benommen liegen blieb. Schiedsrichter Bastian Dankert ließ zunächst laufen, unterbrach dann aber die Partie zur Behandlung – der Franzose konnte weitermachen. Indes sah Nkounkou, der beim Schiedsrichter reklamiert hatte, um auf die Verletzung hinzuweisen, die Gelbe Karte. Etwas später, andere Stelle auf dem Platz, aber gleich große Sorge: Nach etwa 25 Minuten rappelten Rasmus Kristensen und Phillip Tietz bei einem Zweikampf mit den Köpfen zusammen und mussten länger behandelt werden – mit blauem Verband ging es für den Frankfurter und Augsburger weiter.
Knapp 67 Prozent Ballbesitz verbuchten die Adlerträger in der ersten halben Stunde. Klare optische Überlegenheit, mit Sturm und Drang nach vorne, aber noch keine richtig dicke Gelegenheit.
Immer wieder zischten Bälle vom Flügel in den Augsburger Sechzehner, wurden von der FCA-Verteidigung aber geklärt. Mit Beginn der sechsminütigen Nachspielzeit war es Knauff, der die bis dahin dickste Chance auf dem Fuß hatte: Der 22-Jährige drang ballsicher und mit Speed in den Strafraum ein und zielte flach auf das lange Ecke, doch Labrovic war unten und klärte zur Ecke (45. + 1). Pause im Stadtwald.
Ekitiké mit der Führung
Zur zweiten Halbzeit blieb der verwarnte Nkounkou in der Kabine, für ihn kam Brown ins Spiel. Und dieses hielt wenige Minuten nach Wiederanpfiff eine große Möglichkeit für die Eintracht parat: Über Marmoush und Ekitiké kam der Ball im Strafraum zu Chaibi, doch dessen Schuss wurde von Matsima noch geblockt (47.). Ein Bein dazwischen, nämlich das von Koudossou, war wenig später auch beim Abschluss von Knauff (51.). Die Eintracht erhöhten den Druck, es lag etwas in der Luft in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit. Augsburg warf sich derweil mit Mann und Maus in die Bälle, musste dann aber doch das Gegentor hinnehmen: Knauff legte per Kopf in den Fünfmeterraum, Ekitiké setzte die Kugel in die Maschen (55.).
Ekitiké verbuchte sein siebtes Bundesligator in der laufenden Saison und war in der Beletage in jedem seiner vergangenen fünf Spiele an mindestens einem Treffer direkt beteiligt. Für Knauff war es der vierte Assist im Oberhaus in der aktuellen Runde. Eine verdiente Führung, doch die Freude im weiten Rund hielt nicht lange. Nach gut einer Stunde tauchte Tietz vor Kevin Trapp auf und markierte den Ausgleich (61.). Zehn Minuten später kam es sogar noch dicker, als Samuel Essende den FC Augsburg in Führung brachte (71.). Das Spiel war auf den Kopf gestellt.
Uzun sofort zur Stelle
Toppmöller reagierte mit einem Dreifachwechsel: Oscar Højlund, Can Uzun und Jean-Mattéo Bahoya kamen für Knauff, Dahoud und Chaibi. Ein goldenes Händchen des Trainerteams, denn nur wenige Augenblicke darauf war es Uzun, der im Strafraum abzog und den Spielstand mit seinem zweiten Saisontor wieder ausglich (74.).
Die Eintracht wollte freilich mehr und drängte in der Schlussphase auf das dritte Tor, während sich die Gäste etwas weiter zurückzogen und sich auf das Verteidigen des Remis sowie mögliche Umschaltmomente verlagerten.
Chance kurz vor Schluss
Kurz vor Ablauf der 90 regulären Minuten war das Spiel erneut länger unterbrochen, diesmal prallten Højlund und Kristijan Jakic zusammen – zwei weitere blaue Verbände, beide konnten ebenfalls weitermachen. Für die Schlussphase brachte Toppmöller Igor Matanovic für Ekitiké. Den Torschrei auf den Lippen hatten die Fans in der zweiten Minute der Nachspielzeit, aber FCA-Keeper Labrovic parierte gegen Bahoya. Es blieb letztlich beim Unentschieden, als eines von drei Bundesligateams bleibt die Eintracht zu Hause in der laufenden Bundesligasaison ungeschlagen.