Im Vergleich zum Ligaspiel gegen Kiel nahm Cheftrainer Dino Toppmöller drei Veränderungen vor: Mo Dahoud, Mario Götze und Niels Nkounkou standen in der Anfangsformation. Farès Chaibi und Aurèle Amenda saßen zunächst auf der Bank, Tuta war aufgrund der anstehenden Geburt seines Kindes in Hessen geblieben.
Die erste Viertelstunde war geprägt von viel Hektik und Tempo – und der zu erwartenden lautstarken Atmosphäre. Ndours Versuch lenkte Kaua Santos um den Pfosten (6.), auf der anderen Seite wurde Dina Ebimbe zunächst abgeblockt und Marmoush traf das Außennetz (12.). Einige Szenen erhitzten die Gemüter, unter anderem eine lange VAR-Situation, in der letztlich auf Abseits von Immobile entschieden wurde (11.).
Doppelpack binnen vier Minuten
Nach 18 Minuten waren dann zunächst nur noch die Eintracht-Fans zu hören, und wenig später wurde es noch ruhiger. Denn die Eintracht stellte binnen vier Minuten auf 2:0. Zunächst verwandelte Omar Marmoush cool einen durch Paulista an ihm verursachten Elfmeter flach in die Mitte, Besiktas-Keeper Destanoglu war auf dem Weg in die Ecke (18.); vier Minuten danach vollendete Junior Dina Ebimbe eine Freistoßvariante über vier Stationen vom Mittelfeld aus. Letztlich hatte Koch nach Dahouds Chipball per Kopf quergelegt auf den eingestarteten Franzosen, der aus kurzer Entfernung freistehend vollendete (22.). Dina Ebimbe traf damit in seinem dritten internationalen Einsatz in Folge.
Santos hält Elfmeter von Immobile
Das 2:0 stand auf wackelden Füßen, als Koch im Strafraum den Arm abspreizte und einen Handelfmeter verursachte. Doch Santos ahnte die Ecke und lenkte den gut geschossenen Elfmeter von Immobile um den Pfosten (27.). Der Eindruck sollte noch eine Weile Bestand haben. Denn die Gastgeber antworteten mit wütenden Angriffen, ohne zunächst Santos vor größere Probleme zu stellen. Bis zur 38. Minute, als der Brasilianer die nächste wichtige Parade zeigte. Rafa hatte von der Sechzehnerkante aus abgezogen und der 1,96 Meter große Keeper brauchte seine ganze Körpergröße, um den Ball auf die Latte zu befördern.
Das war der Startschuss für eine Schlussoffensive vor der Pause von Besiktas, unter anderem warfen sich Kristensen (41.) und Dahoud (42.) in höchster Not in die Schussversuche der Türken und Santos war erneut gegen einen Fernschuss von Immobile, der sich lange Zeit viele herzhafte Zweikämpfe mit Koch lieferte, zur Stelle (45. + 1). Außerdem mussten die Adlerträger mehrere Ecken wegverteidigen, ehe der Halbzeitpfiff ertönte.
Nach der Pause hatte Besiktas weiterhin mehr Spielanteile, auch wenn Matanovic (47./Abschluss zu harmlos) und Marmoush (54./kriegt eine Nkounkou-Flanke nicht aufs Tor) Gelegenheiten hatten. Nach einer Stunde brachte Toppmöller neben Knauff (100. Pflichtspiel für die Eintracht) auch Hugo Ekitiké, der nach einer Blessur aus dem Pilsen-Spiel in den Kader zurückgekehrt war.
Theate klärt mehrfach
Es ging aber weiterhin mehr in Richtung von Kaua Santos, aber mit vereinten Kräften wehrte sich die leidenschaftlich verteidigende Eintracht. Sinnbildlich war die Aktion von Theate, der seinen Kopf in einen Ndour-Schuss hielt und sich danach selbst feierte (73.). Der Belgier war in dieser Phase mehr als einmal die Endstation eines Angriffs von Besiktas, das mittlerweile die Partie kontrollierte. Statistisch gesehen drückte sich das unter anderem in mittlerweile 9:1 Ecken und 23 Torschüssen für die Gastgeber aus.
Doch für die Entscheidung sorgte die Eintracht mit dem eigenen fünften Torschuss. Ansgar Knauff ging nach einem Doppelpass mit Matanovic ins Dribbling und setzte dann etwas überraschend den Ball mit dem rechten Außenrist und dem Auge ins lange Eck (82.). Der Auswärtssieg war unter Dach und Fach, und Santos hielt durch weitere Paraden (84. gegen Ucan, 88. Gegen Silva) die Null bis in die Nachspielzeit, in der er dann doch noch von Masuaku überwunden wurde (90. + 3).
Im Hexenkessel von Istanbul zeigte die Eintracht eine reife Leistung und sicherte sich damit nach dem 3:3 gegen Pilsen zum Auftakt die Punkte zwei bis vier in der Ligaphase.