Die Eintracht, personell unverändert im Vergleich zum 1:1 im Hinspiel vor einer Woche, hatte vor 57.000 Zuschauern nach nicht mal drei Minuten den ersten guten Angriff, den Jean-Mattéo Bahoya mit einem zu harmlosen Schuss von jenseits des Strafraums beendete (3.); auch Mario Götze fand aus der zweiten Reihe zwar die Lücke (Vicario sicher/5.). „Ein probates Mittel bei diesem leichten Regen“, urteilte Experte Matthias Hagner am EintrachtFM-Mikro. Den nassen Boden nutzte auch Kaua Santos bei einem flachen Abschlag direkt in den Lauf von Hugo Ekitiké, der im letzten Moment von Micky van de Ven gestört wurde (16.).
Götze muss früh raus
Tottenham lief in der Anfangsphase früh an, brachte damit die Eintracht aber nicht aus der Ruhe. Wenig Ruhe dagegen von den Rängen, auf denen die Fans erst mit einer wundervollen Choreo für Gänsehaut sorgten und dann lautstark ihre Mannschaft pausenlos nach vorne peitschten. Derweil war auf dem Feld für Götze nach einer guten Viertelstunde Feierabend, er fasste sich an den Oberschenkel und wurde kurz danach gegen Farès Chaibi ausgewechselt (17.).
Chaibi war es dann, der einen Kopfball aufs Tor – aber auch auf Guglielmo Vicario – brachte (25.). Im Gegenzug musste Santos erstmals eingreifen, als ihn Mathys Tel mit einem Schlenzer zu einer Flugeinlage zwang (25.). Bis zur Pause hatte jedes Team noch seine starke Phase, ohne sich die ganz großen Möglichkeiten herauszuspielen. Bis zur 38. Minute, als Santos bei einem langen Ball aus seinem Kasten kam, James Maddison jedoch früher am Ball war und dann in den herausstürmenden Brasilianer krachte. Santos musste kurz am Knie, der Engländer derweil länger behandelt und kurz darauf ausgewechselt werden. Schiedsrichter Massa schaute sich die Szene auf dem Bildschirm an und blieb bei seiner Entscheidung: Elfmeter für die Gäste. Dominic Solanke verwandelte eiskalt in die Mitte zur Führung der Nordlondoner (42.). Danach wurde es hitziger, unter anderem direkt vor der Eintracht-Trainerbank, wo sich Co-Trainer Jan Fießer die Rote Karte einhandelte.
Die Eintracht kam mit viel Power aus der Kabine und drückte Tottenham in die eigene Hälfte. Die beste Gelegenheit war aber zunächst Chaibis Freistoß aus fast 30 Metern, der nur knapp das Gehäuse der Gäste verfehlte (51.). Ansonsten taten sich die teilweise zu ungenauen Adlerträger schwer gegen die stabile Defensive der Engländer, die durch Cristian Romero per Kopf nach einer Ecke fast erhöht hätten (vorbei/61.). Nach Standards war Tottenham weiterhin gefährlich. Tel zielte nach der zweiten Welle vorbei (65.), Rodrigo Bentancur köpfte drüber (67.).
Schlussoffensive bleibt unbelohnt
Die Eintracht rannte auch in der Schlussphase ununterbrochen an, angetrieben vom Publikum, gegen immer tiefer stehende Spurs. Chaibi scheiterte an Vicario, kurz darauf wollte Kristensen in die Mitte köpfen – das Leder strich am Pfosten vorbei (75.). Ebenso wie der Linksschuss des Dänen aus sieben Metern (82.), während sein Abschluss eine Minute danach Vicario vor keine Probleme stellte (84.). Zwischenzeitlich hatte Dino Toppmöller gewechselt, unter anderem kam Ansgar Knauff nach knapp dreiwöchiger Verletzungspause zu seinem Comeback. Aber auch er konnte das Ruder mitsamt seinen Teamkollegen trotz einer leidenschaftlichen Leistung nicht mehr herumreißen.
Im Viertelfinale der Europa League endet damit die internationale Reise 2024/25 nach zwölf Spielen der Adlerträger, die danach von den Zuschauern aufmunternd und mit viel Applaus verabschiedet wurden.