Gegen den 1. FC Nürnberg schickte Cheftrainer Armin Veh die gleiche Startelf auf den Platz, die vor einer Woche drei Punkte beim Hamburger SV entführen konnte. Auch Carlos Zambranos Einsatz war möglich – der Peruaner war nach Schwierigkeiten auf der Rückreise von seinem Länderspieleinsatz erst am Samstagvormittag zur Mannschaft gestoßen. Bevor das Match begann, verabschiedete Heribert Bruchhagen den langjährigen Stammspieler Benjamin Köhler, der nach der Hinrunde zum 1. FC Kaiserslautern gewechselt war. Benny Köhler bedankte sich für die schöne Zeit bei der Eintracht. Auch wir sagen: "Ganz herzlichen Dank für Deinen Einsatz, Deine Tore und Deine bodenständige Art, Benny. Mach’s gut und alles Gute!"
Dann ging die Partie los. Die Spielweise der Eintracht in den Anfangsminuten lässt sich am besten mit kontrollierter Offensive umschreiben. Die Frankfurter hatten deutlich mehr Ballbesitz und versuchten, dem gegnerischen Tor in erster Linie mittels Kurzpassspiel nahe zu kommen. In der vierten Minute hatten sie prompt eine dicke Chance, als sie den Ball für den in den Strafraum sprintenden Aigner durchließen. Der Ex-Münchener umkurvte seinen Gegenspieler Klose, der – als er den Frankfurter im Sechzehner einholen wollte – Aigner so am Bein traf, dass dieser nach zwei weiteren Schritten zu Fall kam. Die Pfeife von Schiedsrichter Dingert blieb jedoch stumm. Umgekehrt pfiff der Referee aber auch nicht, als in der 35. Minute ein Frankfurter im eigenen Strafraum am Arm angeschossen wurde – ausgleichende Gerechtigkeit, wenn man so will.
Doch zurück zum Beginn der Partie: Die nächste Chance hatte die SGE in der 11. Minute durch einen Konter: Der von Meier bediente Inui zog in die Mitte, sein Schuss konnte jedoch leider im letzten Moment geblockt werden und war damit für Schäfer leicht zu halten. Dass in dem spielstarken Frankfurter Team alles stimmt, zeigte sich nur kurz später: Inui half hinten mit aus und gewann im eigenen Sechzehner einen wichtigen Zweikampf. In der Truppe rennt jeder für jeden – großartig!
Trapp unterstreicht in ausgeglichenem Spiel seine Klasse
Fortan kam allerdings Nürnberg besser ins Spiel. In der 21. Minute hatten die Franken eine dicke Chance, als der auf links freigespielte Pinola nach innen passte und Frantz im Strafraum direkt abzog. Trapp – man ist es von ihm ja nicht anders gewohnt – zeigte jedoch eine Glanzparade und verhinderte den Gegentreffer. Nur drei Minuten später war erneut ein Nürnberger gefährlich nahe vor dem Eintracht-Kasten und kam zum Abschluss. Trapp blieb jedoch cool stehen und konnte so den Schuss halten. Es war abermals eine herausragende Tat des jungen Keepers!
In dem nun recht ausgeglichenen Spiel hatte unser „Langer“ in der 29. Minute die nächste Großchance. Die Eintracht hatte einen Freistoß nahe der Strafraumgrenze. Dabei legte Oczipka Meier auf, der den Ball beinahe ins rechte obere Toreck gedroschen hätte. Leider strich die Kugel jedoch haarscharf am Lattenkreuz vorbei – sie berührte noch das Außennetz.
Die Nürnberger – auf Konter lauernd – standen in den folgenden Minuten defensiv gut und machten es dem Heimteam schwer, freie Anspielstationen zu finden. Symptomatisch dafür war eine Szene in der 42. Minute, als der ballführende Frankfurter Abwehrspieler Anderson immer weiter nach vorne dribbelte, weil er keinen ungefährlichen Offensivpass spielen konnte. Schließlich war der Brasilianer dem Tor so nahe, dass er aus etwa 25 Metern einfach mal selbst draufhielt. Leider flog sein Schuss über den Kasten.
Wenig später verschwanden die Teams mit einem gerechten 0:0 zum Pausentee.
2. Halbzeit
Bei ganz leichtem Schneefall kam die Eintracht etwas frischer aus der Kabine als der 1. FC Nürnberg. Man merkte den Hessen den Willen an, nun mehr Dampf machen und ein Tor erzielen zu wollen. Ein Beispiel hierfür war eine sehenswerte Grätsche das Frankfurter Kapitäns Schwegler in Höhe der Mittellinie, die eine – leider letztlich erfolglose – Kontergelegenheit einleitete. In der 51. Minute kam dann, nach einem schönen Spielzug über mehrere Stationen, Inui im Strafraum zum Abschluss. Seinen Flachschuss konnte der Schlussmann der Gäste jedoch parieren.
Leider sollte dies auch für mehrere Minuten die letzte große Gelegenheit der SGE bleiben. Sie machte ihre Sache zwar bis auf kleinere Stoppfehler oder ungenaue Pässe nicht schlecht, doch der Gegner war nun auch wieder im Spiel und vor allem regelmäßig da, wenn es drohte, brenzlig zu werden. So plätscherte die Partie vor allem im Mittelfeld dahin; keinem Team gelang es wirklich, Struktur in die ebenso umkämpfte wie in dieser Phase zerfahrene Partie zu bringen. Die Fans hielten sich derweil mit Hüpfgesängen warm.
Kurz nach einer nennenswerten Meier-Chance in der 70. Minute – unser Goalgetter wurde geschickt angespielt, lief etwa 20 Meter in den gegnerischen Strafraum, kam dort jedoch nicht mehr kontrolliert zum Abschluss – wechselte Veh Matmour für Inui ein. In der 76. Minute war es erneut Meier, der einen SGE-Angriff abschloss. Per sehenswertem Lupfer hatte Rode Oczipka freigespielt. Der frühere Leverkusener lief ein paar Meter und passte dann zurück in den Strafraum, wo Meier sofort mit dem Innenrist abschloss. Leider stand Schäfer goldrichtig und konnte den Schuss halten.
Gleiches galt erfreulicherweise auch für Trapp in der 80. Minute. Im Rahmen eines Konters kam ein Nürnberger an der Strafraumgrenze frei zum Schuss, doch der SGE-Schlussmann hielt den Ball – ebenso wie bei einer Nürnberger Chance in der 87. Minute – im Nachfassen fest. Kurz vor Schluss kam noch Kittel für Aigner. Trapp musste in den Schlussminuten noch einen Nürnberger Konter entschärfen – am Spielstand sollte sich fortan nichts mehr ändern.
Fazit: Ein typisches 0:0
Das heutige Spiel war sicherlich keiner der fußballerischen Leckerbissen, die die junge SGE-Mannschaft in dieser Saison schon so oft aufgetischt hat. Aber selbst der FC Barcelona kann nicht aus jedem Spiel eine Sternstunde zaubern. So freuen wir uns über einen weiteren Punkt und das zweite Spiel ohne Gegentor hintereinander. Euch allen ein schönes Restwochenende!