Nach zwei Niederlagen im Supercup und im DFB-Pokal ist Eintracht Frankfurt deutlich besser in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Die Mannschaft von Cheftrainer Adi Hütter holte sich beim 2:0-Erfolg in Freiburg die ersten drei Punkte der Spielzeit 2018/19. Es war der erste Sieg in Freiburg seit neun Jahren, seit vier Jahren hatte die SGE überhaupt nicht mehr gegen den SCF gewonnen. Nicolai Müller mit einem trockenen Schuss aus 15 Metern in der zehnten Minute und Sébastien Haller ebenso cool (82.) machten den Sieg im Breisgau perfekt, der Franzose verbuchte damit direkt zwei Scorerpunkte.
Ausgangssituation: Unterschiedliche Pokalerfahrungen
Während die Eintracht zuletzt im DFB-Pokal eine 1:2-Niederlage in Ulm verarbeiten musste, kamen die Freiburger mit einem blauen Auge davon. In Cottbus siegten die Breisgauer am Montagabend beim Drittligisten nach Elfmeterschießen.
Personal: Vier Veränderungen
Trainer Adi Hütter nahm im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Ulm vier Veränderungen in der Startelf vor. Kapitän David Abraham fehlte verletzungsbedingt, für ihn übernahm Gelson Fernandes das Kapitänsamt. Jonathan de Guzman und Luka Jovic saßen zunächst auf der Bank, Makoto Hasebe meldete sich krank. Neu in die Startelf kamen Evan Ndicka für die Viererkette, der Ex-Freiburger Fernandes für das defensive Mittelfeld sowie Taleb Tawatha und Nicolai Müller für die offensiven Außenbahnen. Rönnow, Ndicka und Torró feierten ihr Bundesliga-Debüt, Nicolai Müller seine Premiere in der Eintracht-Startelf.
Erste Halbzeit: Müller aus dem Nichts
Freiburg legte vor 24.000 Zuschauern los wie die Feuerwehr und kam durch Niederlechner (5./vorbei), Stenzel (6. Rönnow hielt den Fernschuss mit Mühe) sowie Petersens harmlose Abschlüsse (6./7.) zu ersten Möglichkeiten. Die Eintracht war jedoch effektiver und ging mit dem ersten guten Angriff in Führung. Haller legte per Hacke ab auf Nicolai Müller, der aus 15 Metern trocken abzog – 0:1 (10.). Nachdem sich der SCF kurz unsortiert zeigte, übernahm er wieder die Initiative. Einige Male kam das Leder in der Folge auch gefährlich in den Frankfurter Strafraum, doch die SGE-Null stand weiterhin – auch, weil die Gäste durch das Führungstor Sicherheit gewonnen hatten. Eine schöne Kombination über Willems und Haller hätte beinahe das 2:0 gebracht, Gacinovic zielte nur knapp vorbei (38.). Nach anfänglich deutlich mehr Ballbesitz für die Breisgauer konnten die Adlerträger die Partie mittlerweile ausgeglichen gestalten.
Zweite Halbzeit: Haller mit zweitem Scorerpunkt
Nach Da Costas Warnschuss (46./vorbei) wurde es ähnlich wie zu Beginn der ersten Hälfte erstmal im Frankfurter Strafraum brenzlig. Waldschmidt schoss freistehend drüber (47.), und Niederlechner traf aus dem Abseits (48.). Die Partie beruhigte sich danach etwas, wobei die Gastgeber auch in der Folge zu Möglichkeiten kamen. Waldschmidts Freistoß segelte ebenso über das Tor (60.) wie Petersens spektakuläre Direktabnahme (67.). Und wieder war die Eintracht effektiv. Denn nach einem Einwurf von Willems folgte eine tolle Kurzpass-Ballstafette, an deren Ende de Guzman auf Sébastien Haller querlegte und der Franzose cool blieb: 2:0 in der 82. Minute. Freiburg läutete danach die Schlussoffensive ein, die Abschlüsse blieben jedoch auch in der sechsminütigen Nachspielzeit zu ungenau.
Fazit: SGE effektiv
Das Manko in Ulm zuletzt war die Chancenverwertung. In Freiburg zeigte sich die Mannschaft von Adi Hütter wesentlich effektiver. Während die Gastgeber mehr Torschüsse und Ballbesitz für sich beanspruchen konnten, trafen die Frankfurter bei einer der wenigen Gelegenheiten zum Sieg. Insgesamt führte eine disziplinierte und geschlossene Mannschaftsleistung mit einer sehr guten Portion Leidenschaft insbesondere in den Zweikämpfen zum Dreier – und natürlich die Tore von Nicolai Müller und Sébastien Haller. "Wir waren galliger", meinte Sportvorstand Fredi Bobic. Freiburg hatte bessere Werte in den Torschüssen (22:10), den Ballaktionen (52:48 Prozent), in den Zweikämpfen (51:49 Prozent), der Passquote (78:75 Prozent) und den Ecken (6:4).
So spielte die SGE:
Rönnow – Da Costa, Salcedo, Ndicka, Willems – Torró, Fernandes – Müller (73. de Guzman), Gacinovic (88. Blum), Tawatha (69. Kostic) – Haller.
Tore:
0:1 Müller (10.)
0:2 Haller (82.)