Martin Hinteregger köpfte die Eintracht vor rund 3000 Eintracht-Fans (Bobic: "Das ist der Wahnsinn") früh nach vorne, es war sein erster Treffer in der Europa League in der Gruppenphase oder später. Der Ausgleich durch Marlos‘ Strafstoß (10.) und die frühe Gelb-Rote Karte gegen Shakhtars Abräumer Stepanenko (11.) sorgten für eine packende Anfangsphase, die sich im zweiten Durchgang zumindest mit dem Eintracht-Tor zum 2:1 durch Filip Kostic wiederholte (50.). Taison egalisierte erneut (67.).
Personal: Gacinovic beginnt
Cheftrainer Adi Hütter wechselte im Vergleich zum 0:0 in Leipzig nur auf einer Position. Das Mittelfeld verstärkte Mijat Gacinovic, zunächst auf der Bank saß Sébastien Haller. Taktisch bedeutete dies eine 3-5-2-Formation mit den Sechsern Fernandes und Rode, den Außenverteidigern Da Costa und Kostic sowie Gacinovic hinter den Spitzen. Kein Adlerträger ging vorbelastet in die Partie, sodass Hütter im Rückspiel am kommenden Donnerstag aus dem Vollen schöpfen kann.
Furiose Anfangsphase
Es war ein turbulenter Beginn im Metalist-Stadion. Nach einem Foul von Stepanenko (sah dafür Gelb) an Rebic brachte Rode den Freistoß auf den langen Pfosten, wo Martin Hinteregger höher stieg als sein Gegenspieler und zur 1:0-Führung einköpfte (7.). Nur drei Minuten später foulte Ndicka im Strafraum Moraes, den Elfmeter verwandelte Marlos. Der Anstoß war kaum ausgeführt, da kam Stepanenko gegen Rode zu spät – Gelb-Rot (11.). Rode blieb zur Pause nach einem Schlag auf die Wade in der Kabine. Die Gastgeber zeigten danach auch in Unterzahl, dass sie im 4-4-1-System in der Lage sind, technisch ansprechenden Fußball zu spielen und sich in den Strafraum zu kombinieren. Die Eintracht versuchte dennoch, das Heft in die Hand zu nehmen, was Richtung Halbzeit immer mehr gelang und dominanter wurde. Die Gelegenheiten von Jovic (aus zwölf Metern drüber/24.) und Rebic (aus spitzem Winkel vorbei/26.) entsprangen aber noch nach Kontern, danach blieben die Adlerträger beim letzten Pass oder beim Abschluss bis zur Pause zu ungenau.
Filip Kostic trifft
Und wieder startete die Eintracht energisch! Luka Jovic kam auf der rechten Seite zur Flanke, die maßgenau Filip Kostic erreichte. Der Serbe drückte das Leder aus kurzer Distanz über die Torlinie (50.). Die Adlerträger blieben am Drücker. Rebics Freistoß lenkte Pyatov über die Latte und Jovic köpfte vorbei (61.). Die Gastgeber setzten jedoch wieder gefährliche Nadelstiche. Trapp zeichnete sich erst gegen Moraes aus (63.), war vier Minuten später gegen Taison machtlos. Der Shakhtar-Kapitän war schön in die Schnittstelle geschickt worden. Der Ausgleich gab Donetsk Auftrieb, während die Gäste wieder versuchten, die Partie zu beruhigen. Mehr als zwei Halbchancen durch Da Costa (78./89.) gab es nicht mehr.
Fazit
Die Adlerträger erkämpften sich verdient ein Remis. Zwar war das Hütter-Team fast 80 Minuten in Überzahl, doch Shakhtar zeigte insbesondere durch die technisch versierten Brasilianer immer wieder sein Potenzial und seine Erfahrung. Die Gastgeber waren damit sehr effizient, denn Gelegenheiten am Fließband hatten sie nicht. Die Adlerträger hatten viel Ballbesitz, kamen aber zu selten in die gefährliche Zone. Letztlich ist das Unentschieden leistungsgerecht und verschafft der Eintracht realistische Möglichkeiten, am kommenden Donnerstag (Anpfiff 18.55 Uhr) in der Commerzbank-Arena eine Runde weiterzukommen. Das zeigen auch die Stimmen der beiden Trainer, die jeweils mit dem Ergebnis gut leben können.
So spielte die SGE:
Trapp - Da Costa, Hinteregger, Hasebe, Ndicka, Kostic – Fernandes (82. de Guzman), Rode (46. Willems) - Gacinovic – Jovic, Rebic.
Tore:
0:1 Hinteregger (7.)
1:1 FE Marlos (10.)
1:2 Kostic (50.)
2:2 Taison (67.)