24.06.2024
Aktion

25 Spiele – 25 Siege

Die Traditionsmannschaft ist im Rahmen von „Eintracht in der Region“ unbesiegbar. Das 5:2 in Homberg bedeutet einen Jubiläumserfolg. Ein historischer Treffer leitet die Wende ein.

Zwischen dem Warmmachen kam Alexander Schur am Stadionmikrofon von FFH-Moderator Marius Franke vorbei und wurde freilich auf sein entscheidendes Kopfballtor im Aufstiegskampf 2003 beim 6:3 gegen Reutlingen angesprochen. „Natürlich freut es mich, dass sich die Leute daran noch erinnern. Aber jeder von uns hatte einen Abschnitt bei Eintracht Frankfurt, jeder erzählt seine Geschichte und hatte eine schöne Zeit bei diesem Verein“, betonte der 52-Jährige. Wenig später sollte man sich wieder an diese legendäre Szene in der Nachspielzeit am letzten Spieltag der Saison 2002/03 erinnern. Denn es war nach einer Ecke die Nummer 24, die hochstieg und zum 1:1 gegen die Ü40-Auswahl des FC Homberg einköpfte.

Dieser Treffer nach 21 Minuten vor knapp über 1000 Zuschauern leitete im Schwalm-Eder-Kreis die Wende ein, denn bis dahin hatte sich die Mannschaft um Kapitän Karl-Heinz Körbel gegen einen motivierten Gastgeber schwergetan. Am Ende hieß es wie schon in der Vorwoche in Ostheim 5:2 für die Eintracht, auch weil Patric Klandt in einer Doppelrolle glänzte. Der frühere Jugend- und U23-Torhüter der Eintracht vereitelte einige gute Möglichkeiten der Gastgeber und lief dann in der Schlussphase im Feld der Adlerträger auf. Nach Flanke von Uwe Bindewald war Klandt dann auch im Sturm zur Stelle, ließ noch einen Gegenspieler aussteigen, schloss eiskalt ab und sorgte mit dem 5:1 eine Viertelstunde vor Schluss für die Entscheidung.

Der 25. Sieg für die Traditionsmannschaft im 25. Spiel im Rahmen von „Eintracht in der Region“ war wenig später perfekt und der Eintracht-Tag klang im Stellberg-Stadion, der Heimspielstätte des in diesem Jahr 100 Jahre alt gewordenen FCH, in gemütlicher Runde aus. Genau so, wie es sich der FCH-Vorsitzende Stefan Gerlach vorgestellt hatte. Auf die Frage von Franke, ob seine Alten Herren eine Chance gegen die Tradi hätte, hatte er vor dem Spiel trocken geantwortet: „An der Theke auf jeden Fall, auf dem Platz dürfte es sicherlich eng werden.“

Stellberg-Stadion soll erneuert werden

Das etwa 50 Jahre alte Stellberg-Stadion, das kürzlich direkt angrenzend einen Kunstrasenplatz erhalten hat, soll umgebaut und saniert werden. „Wir wollen hier einiges erneuern. Nächstes Jahr soll es losgehen. Neben einer neuen Tartanbahn, einem neuen Rasen und neuem Zuschauerbereich soll auch ein neues Funktionsgebäude entstehen“, so der Bürgermeister von Homberg Nico Ritz. Das am vergangenen Freitag beim Eintracht-Tag, ermöglicht von LOTTO Hessen und Medien-Partner HIT RADIO FFH, erwirtschaftete Geld kann der Verein gut gebrauchen. Innerhalb des Vereins schreitet die Entwicklung voran, seit vergangener Saison werden die Spiele der ersten Mannschaft live im Internetstream übertragen. Auch von der Partie der Ü40 gegen die Tradi sollen Highlights auf dem Twitch-Kanal des Vereins zu sehen sein.

Ritz war begeistert über das Engagement der SGE: „Eintracht Frankfurt ist in Hessen das Maß aller Dinge. Hier stehen eine ganze Menge Idole aus meiner Kindheit auf dem Platz. Wenn man sieht, wie sich das Stadion füllt, was nicht bei jedem Spiel des FCH der Fall ist, dann spricht das schon eine Menge für den Gegner. Was die Eintracht für die Vereine leistet, ist super!“

Alex Schur, der festangestellt bei der Eintracht im Marketingbereich arbeitet und als Markenbotschafter viele zusätzliche Termine wahrnimmt, erklärte lächelnd: „Wir dürfen unsere Region nicht vergessen, da wo unsere Fans herkommen. Das ist das, wo unsere Basis ist, das müssen wir fördern. Die Greifbarkeit und Nahbarkeit sind das, was die Eintracht ausmacht. Spieler und Fans sind eine Familie, da ist es egal, ob du auf den Rängen, oder auf dem Spielfeld stehst.“

Es ist immer schwer, gegen uns zu gewinnen.

Karl-Heinz Körbel

Die Elf um Karl-Heinz „Charly“ Körbel, am Spieltag mit dem Mannschaftsbus der Profis angereist, war stark ersatzgeschwächt, doch ein Hindernis sollte das nicht sein. „Es ist immer schwer, gegen uns zu gewinnen, weil wir zu einer richtigen Familie zusammengewachsen sind“, betonte der Bundesligarekordspieler. Nach einer anfänglichen Schockphase und der frühen Führung für den Gastgeber kippte das Spiel zugunsten der Adlerträger, die nach Treffern von Schur, Tuncay Nadaroglu ebenso per Kopf im zweiten Spiel nach einigen Wochen Verletzungspause, Matthias Hagner, Sascha Amstätter und Klandt deutlich vorne lagen. Maik Aschenbrenner und Herbert Klaus erzielten die Treffer für Homberg.

Im Vorfeld der Ü40-Partie trainierte die Eintracht Frankfurt Fußballschule mit 40 Kids des heimischen FCH. Mit dem Trainerteam um die ehemaligen Profis Lise Munk, Manfred „Manni“ Binz, Cezary Tobollik und Fußballlehrer Alexander Conrad konnten die Jungs und Mädels Profiluft schnuppern und zudem ihr Können bei den Stationen Spielform, Technik, Torschuss und Funino unter Beweis stellen. Kopfbälle kamen weniger zur Geltung, das holten Schur und Nadaroglu dafür später auf dem Weg zum Jubiläumserfolg nach.

Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft FC Homberg Ü40 5:2 (2:1)

Tore: 0:1 Maik Aschenbrenner (3.), 1:1 Alex Schur (21.), 2:1 Tuncay Nadaroglu (30.), 3:1 Matthias Hagner (49.), 4:1 Sascha Amstätter (54.), 5:1 Patric Klandt (66.), 5:2 Herbert Klaus (80.).

Aufstellung Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft

Klandt (Steinle) - Bindewald, Nadaroglu, Dworschak, Gerster (nach TW-Wechsel als Feldspieler: Klandt) – Amstätter (Munk), Körbel (Balzer), Bommer (Guht), Schur (Zick) – Hagner, Komljenovic.

Trainer: Glöckner.