04.11.2023
Bundesliga

Doppelpack und Nacho-Premiere

Die Eintracht gewinnt 3:0 (2:0) beim 1. FC Union Berlin. Marmoush stellt die Weichen auf Sieg (2., 14.), der eingewechselte Ferri Julià entscheidet ein lange umkämpftes Duell (82.).

Nach dem zweckmäßigen 2:0-Sieg im DFB-Pokal am Mittwoch bei Viktoria Köln ließ Dino Toppmöller so gesehen rückrotieren und tauschte im Vergleich zum teils berauschenden 3:3 am vergangenen Sonntag gegen Borussia Dortmund auf Bundesligaebene ein Mal: Éric Junior Dina Ebimbe übernahm die rechte Außenbahn anstelle von Aurélio Buta.

Der unter der Woche geschonte Kevin Trapp kehrte zwischen die Pfosten zurück, auch Mario Götze und Hrvoje Smolcic standen wiedergenesen im Spieltagskader. Zur besten Bundesligazeit am Samstagnachmittag gehörte das Intro den Fankurven: Stimmgewaltige Schlachtgesänge auf den roten Rängen, unmissverständliche Choreo im Eintracht-Block: „Kämpfen Eintracht, kämpfen“.

Erste Halbzeit: Zwei Torschüsse, zwei Treffer

Auch in Berlin zahlreich vertreten: Die Anhänger von Eintracht Frankfurt.

So ihnen geheißen nahmen die Adler den erwartet harten Schlagabtausch mit den mit dem Rücken zur Wand stehenden Eisernen an – und ließen Köpenick schnell mal verstummen. Eine Freistoßhereingabe von Farès Chaibi mit rechts von links nach innen wehrte Alex Král vor die Füße von Omar Marmoush ab, der nicht lange fackelte und aus 14 Metern ins kurze Eck zur frühen Frankfurter Führung vollstreckte (2.). Ex-Adlerträger Frederik Rönnow hatte keine Abwehrchance.

Blitzstart Eintracht

Keine Viertelstunde gespielt, der zweite Streich. Tuta überspielte mit einem langen Ball die aufgerückte Union-Defensive, der durchgestartete Hugo Larsson bediente von der rechten Seite wieder Marmoush, der völlig freistehend aus nächster Nähe seinen zweiten Ligadoppelpack in Serie schnürte (14.). Rönnow war durch Larssons Querpass bereits geschlagen.

Fofana verzweifelt an Trapp und der Latte

Ellyes Skhiri, Vorlagengeber Hugo Larsson und Vollstrecker Omar Marmoush (v. l.) bejubeln die 2:0-Führung.

Die Hauptstädter ließen sich in ihrer Gangart nicht wirklich beeindrucken, fanden aber in der Folge zu ebenso wenigen durchschlagskräftigen Szenen wie die Hessen; von zwei unachtsamen Momenten binnen weniger Sekunden abgesehen. Erst fand David Datro Fofana in Trapp seinen Meister (18.), dann köpfte der Sturmtank eine Hereingabe von Christopher Trimmel an die Latte (19.).

2:0-Pausenführung für Eintracht Frankfurt auswärts gegen den 1. FC Union Berlin.

Der Union-Kapitän versuchte sich kurz vor der Pause außerdem aus der Distanz, Trapp nutzte aber seine ganze Spannweite und lenkte das Leder über die Latte (41.). Kurzum: Die Adler beherzigten das Toppmöller-Credo: „Fußball arbeiten, bevor wir darüber sprechen, fußballerisch zu glänzen“, erzielten mit zwei Schüssen auf das Tor zwei Treffer. Dem Gastgeber fehlte bei möglichen Gegenstößen oftmals die letzte Überzeugung.

Mit Wiederanpfiff ersetzte Smolcic den angeschlagen wirkenden Tuta in der Abwehr, Robin Koch rückte von der zentralen in die rechte Innenverteidigung (46.). Außer den Spielrichtungen änderte sich nicht allzu viel. Die Köpenicker drängten auf den Anschluss, Frankfurt ging nicht mit aller Macht aufs Dritte oder fuhr die Konter nicht konsequent.

Union drückt, Trapp auf der Hut

So in der 57. Minute, als eine verheißungvolle Umschaltsituation zum eigenen Ballverlust führte, Sheraldo Becker von links auf den kurzen Pfosten passte, wo der kurz zuvor eingewechselte Kevin Behrens daneben schoss (57.). Keine zwei Zeigerumdrehungen später zielte Fofana aus dem Hinterhalt, doch Trapp war auf der Hut und parierte auf Kosten einer Ecke (59.).

Mann gegen Mann im Stadion An der Alten Försterei.

Frische Impulse ließen nicht auf sich warten. Buta kam für Knauff (64.), Dina Ebimbe war so nicht mehr rechter Außen-, sondern linker Halbstürmer. Alarm machte weiter Berlins neuer Nationalstürmer Behrens, der aber auch per Kopf zu ungenau zielte (68.). Wenn eines sicher war: die drei Punkte waren es gut 25 Minuten vor Ultimo nicht.

Toppmöller wechselt die Entscheidung ein

Also nochmal Entlastung für die Schlussphase, Götze und Ignacio Ferri Julià kamen für Chaibi und Marmoush (74.). Zwei Wechsel mit Wirkung. Ferri Julià eroberte sich das Spielgerät selbst, spielte Doppelpass mit Götze und legte den Ball daraufhin überlegt zum 3:0 ins lange Eck (82.). Das erste Profitor für den jungen Spanier und gleichzeitig der Endstand an der Spree.