Im Nachbarschaftsduell gegen Mainz 05 zeigt die Mannschaft von Niko Kovac ein gänzlich anderes Gesicht als noch am vorangegangen Sonntag bei der Niederlage in Augsburg. Die SGE dominiert das Geschehen fast über die kompletten 90 Minuten und geht am Ende mit 3:0 als Sieger vom Platz. Zwei Tore binnen zehn Minuten bringen früh in der zweiten Halbzeit die Entscheidung zu Gunsten der Hessen.
Ausgangssituation:
Auf dem Weg in dieses Viertelfinale mussten beide Teams jeweils ein Mal gegen einen Zweitligisten um das Weiterkommen bangen. Während die Eintracht im Achtelfinale gegen Heidenheim nachsitzen musste (und am Ende mit 2:1 gewann), hatten die 05er bereits eine Runde vorher ihre liebe Mühe mit Holstein Kiel. Auch diese Partie ging in die Verlängerung, mit dem besseren Ende für die Mainzer (3:2).
Personal:
Durch die Mehrfachbelastung in der Englischen Woche veränderte Niko Kovac seine erste Elf gleich auf mehreren Positionen. So rückten Marco Russ, Jetro Willems, Danny Da Costa und Ante Rebic in die erste Elf, wohingegen Timmy Chandler, Simon Falette, Mijat Gacinovic und Luka Jovic eine Pause bekamen. Erneut im Kader stand darüber hinaus Marco Fabián, der gegen Augsburg sein ersehntes Comeback feiern konnte.
Erste Halbzeit: Rebic nutzt Adlers Patzer
Angetrieben vom lautstarken Anhang versuchten die Frankfurter von Beginn an Herr im eigenen Haus zu sein und das Spiel in die Hand zu nehmen. Nach sechs Minuten konnten die Gastgeber dann bereits ihre erste Torgelegenheit verbuchen, doch der Schuss von Marius Wolf ging neben das Gehäuse von Rene Adler. Dieser musste nach elf Minuten erstmals eingreifen und einen Kopfball von Marco Russ parieren, der nach einem Eckstoß zum Abschluss gekommen war. Die Eintracht blieb am Drücker und bekam den FSV immer besser in den Griff. Prompt klingelte es nach 17 Minuten im Kasten der 05er: Nach einem verunglückten Pass von Rene Adler, für den es das erste Spiel nach längerer Verletzungspause war, schaltete Wolf schnell, eroberte das Leder im 16er der Gäste und spielte es weiter in die Mitte zum frei stehenden Ante Rebic, der mühelos zur Führung einschob.
In der Folge machte die Kovac-Elf keine Anstalten, einen Gang zurück zu schalten und blieb dominant, musste allerdings bis zur 28. Minute warten, bevor es wieder brandgefährlich im Strafraum von Mainz 05 wurde. Diesmal war es Boateng, der einen von der linken Seite getretenen Freistoß von Wolf am langen Pfosten akrobatisch direkt nahm, das Leder aber nur ans Außennetz setzen konnte. Die Gäste hingegen brauchten bis zur 35. Minute, um erstmals nennenswert vor das Tor der Eintracht zu kommen. Der satte Distanzschuss von Latza ging letztlich aber einen guten Meter über die Latte. Weitere Chancen sollte es bis zur Pause nicht mehr geben, so blieb es beim 1:0 für die Adler.
Zweite Halbzeit: Zwei Abwehrfehler bringen früh die Entscheidung
Nach der Halbzeitpause fanden die 05er gerade etwas besser in die Partie, als es erneut im Gehäuse der Rheinhessen klingelte. Diesmal hieß der Pechvogel Alexander Hack, der den Fuß in einen versuchten Flachpass von Sébastien Haller hielt und damit seinen Keeper Rene Adler auf dem falschen Fuß erwischte. Der ehemalige Nationaltorhüter streckte sich zwar, konnte aber nicht verhindern, dass das Spielgerät zum 2:0 über die Linie trudelte (53.). Gästetrainer Sandro Schwarz reagierte und brachte mit Berggreen und Maxim zwei frische Offensivkräfte. Statt der Aufholjagd gab es postwendend das 3:0 hinterher, diesmal durch Omar Mascarell (63.). Bitter für die Gäste: Auch diesem Treffer ging ein Fehler bei der eigenen Ballannahme voraus, den der aufmerksame Mascarell eiskalt und per gefühlvollem Lupfer über den herausstürmenden Torhüter zur Vorentscheidung nutzte.
Niko Kovac brachte wenig später erst Marco Fabián und dann Luka Jovic in die Partie, um sich für einen Startelfeinsatz am kommenden Samstag gegen den 1. FC Köln zu empfehlen. Inzwischen war die ganz große Spannung jedoch verständlicherweise bereits raus und die Eintracht brachte die Führung nun souverän über die Zeit. In der 82. Minute ging dann doch noch mal ein Aufschrei durch die Commerzbank Arena, als sich Latza zu einem Frustfoul an Fabián hinreißen ließ und dafür von Schiedsrichter Deniz Aytekin die Rote Karte gezeigt bekam. Der Rest war Frankfurter Feierstimmung und Vorfreude auf das zweite Halbfinale innerhalb von zwei Jahren für die SGE.
Fazit:
Während es für die Mainzer ein gebrauchter Tag war und man im Grunde bei allen drei Gegentoren auf die eine oder andere Art mithalf, können sich die Adlerträger über den letztlich souveränen Einzug in Pokalhalbfinale freuen. Das erste und das dritte Tor verdanken die Frankfurter auch ihrer Laufbereitschaft und dem frühen Stören des Spielaufbaus des Gegners. Nächster Halt: Halbfinale!
So spielte die Eintracht:
Hradecky - Willems, Russ, Hasebe, Salcedo, Da Costa - Mascarell (79. Fernandes), Boateng, Wolf (68. Fabián) - Haller, Rebic (73. Jovic).
Tore:
1:0 Rebic (17.)
2:0 Hack (53., Eigentor)
3:0 Mascarell (63.)