29.09.2024
Bundesliga

4:2-Sieg in Kiel

Marmoush glänzt mit vier Torbeteiligungen, Matanovic trifft erstmals in der Bundesliga und Tuta krönt sein 150. Eintracht-Spiel mit dem Tor zum Endstand.

Erstmals in ihrer Geschichte bestritt Eintracht Frankfurt am Sonntagnachmittag ein Bundesligaspiel im nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein. Für das Duell mit Aufsteiger Holstein Kiel veränderte Cheftrainer Dino Toppmöller seine Startelf auf fünf Positionen. So rückte unter anderem der zuletzt angeschlagene Robin Koch zurück ins Team, während Aurèle Amenda zu seinem Startelfdebüt für die Adlerträger kam. Junior Dina Ebimbe, unter der Woche mit dem Jokertor beim 3:3 gegen Viktoria Plzeň, bekam die Chance von Anfang an. Hugo Ekitiké reiste aus Gründen der Belastungssteuerung nicht mit nach Kiel. Dafür stand der gebürtige Hamburger Igor Matanovic unweit seiner Heimatstadt erstmals in der Bundesliga in der Anfangsformation.

Es dauerte fast eine Viertelstunde, ehe die Eintracht zu ersten Chancen kam. Zunächst war Dina Ebimbe bei einem Konter nicht entschlossen genug (14.), dann scheiterte Omar Marmoush erst am gut parierenden Timon Weiner im Tor der Störche, bevor ein Schuss des Ägypters nach einem sehenswert über die linke Seite herausgespielten Angriff im letzten Moment geblockt wurde (16., 18.). Fünf Minuten später dann auch der KSV Holstein mit einer ersten offensiven Duftmarke. Den wuchtigen Kopfball von Benedikt Pichler konnte Eintracht-Keeper Kaua Santos aber sicher abwehren.

Marmoush vollendet Vertikalkommando

In der 25. Minute schaltete Tuta, der auf der Sechserposition auflief, nach einem gewonnenen Kopfballduell von Robin Koch blitzschnell, leitete das Leder schnörkellos weiter Richtung Marmoush, der mit dem Ball am Fuß über das halbe Feld lief, nicht gestellt wurde und am Ende ins kurze Eck traf. Der Aufsteiger zeigte sich vom Gegentreffer unbeeindruckt.

Ein Distanzschuss in Minute 27 wurde noch problemlos Santos festgehalten, der kurz danach allerdings machtlos war. Beim etwas schmeichelhaften Strafstoß nach einem Zweikampf von Robin Koch ließ Schütze Shuto Machino dem Frankfurter Schlussmann keine Chance und verwandelte sicher zum 1:1 (30.). Die nun offene Partie hätte die Kieler sechs Minuten später beinahe sogar komplett gedreht, doch in der Entstehung des vermeintlichen Machino-Doppelpacks hatte Schiedsrichter Tobias Stieler ein Foulspiel an Tuta gesehen und verweigerte dem zweiten Treffer des Japaners deshalb die Anerkennung. Aufseiten der SGE kam kurz vor dem Pausenpfiff Marmoush noch zwei Mal zum Abschluss, fand nach Dribbling im Strafraum und wenig später nach sehenswertem Zuspiel von Rasmus Kristensen aber jeweils in KSV-Torhüter Weiner seinen Meister.

Beide Mannschaften früh erfolgreich

Mit Mo Dahoud für den gelbverwarnten Amenda starte die Eintracht in die zweite Hälfte und legte stürmisch los. In der 47. Minute war es einmal mehr Marmoush, der erst Weiner prüfte und dann die daraus resultierende Ecke übernahm. Diese kam perfekt auf den Kopf von Matanovic, der das 2:1 für die SGE und gleichzeitig sein erstes Bundesligator markieren konnte. Doch auch diese Führung währte nur kurz, denn erneut war es Machino, der diesmal aus dem Spiel heraus die passende Antwort auf die Frankfurter Führung parat hatte (50.).

Eintracht bleibt jetzt dran

Im Gegensatz zur ersten Hälfte ließen die Adlerträger die Hausherren diesmal nach dem erneuten Ausgleich nicht wieder in die Partie kommen, sondern legten stattdessen ihrerseits einen Gang zu. Die Folge war gleich eine ganze Reihe von Torchancen für das Team von Coach Dino Toppmöller. Zunächst Arthur Theate mit dem Flatterball aus der zweiten Reihe, dann jeweils zwei Mal Dina Ebimbe und Hugo Larsson, doch sämtlich Bemühungen der Hessen wurden entweder geblockt oder vom Torhüter pariert. In der 65. Minute war die Kieler Nummer eins dann abermals machtlos, denn der Schuss von Aktivposten Marmoush wurde noch von einem Verteidiger abgefälscht. Doppelpack zum sechsten Saisontreffer und damit Platz eins in der Bundesligatorjägerliste.

Tuta macht den Deckel drauf

Tuta krönt sein Dienstjubiläum mit dem Tor zum 4:2-Endstand.

Mit der dritten Führung des Nachmittags im Rücken spielten die Frankfurter die Partie nun endgültig souverän zu Ende und ließen dem KSV praktische keine Chance mehr, es dem Gegner von unter der Woche gleich zu tun und auf 3:3 zu stellen. Stattdessen revanchierte sich Marmoush bei Tuta für dessen Vorlage zum 1:0 und legte dem Brasilianer seinerseits den Treffer zum 4:2 auf, den der Jubilar in seinem 150. Eintracht-Spiel nur noch über die Linie drücken musste (74.). Es war die Vorentscheidung in diesem torreichen Duell, das in der Folge an Tempo und Spielfluss einbüßte, da beide Trainer noch mehrere Wechsel vornahmen. Damit wartet der KSV Holstein weiter auf den ersten Dreier im Oberhaus, während die SGE den vierten Sieg in Serie einfahren konnte, um nun mit viel Selbstvertrauen die Reise zum internationalen Auswärtsspiel am Donnerstag bei Besiktas anzutreten.