16.01.2025
Bundesliga

Adlercheck: Aus dem Tritt

Dortmund hinkt nach zwei Niederlagen in 2025 den eigenen Erwartungen hinterher. In Schwarz-Gelb steckt dennoch „eine extrem hohe individuelle Qualität“ – unter anderem in Person von Jamie Gittens.

Taktiktafel

Drei Gegentore beim 2:3 gegen Bayer 04 Leverkusen und vier Gegentreffer beim 2:4 gegen Holstein Kiel musste Dortmund zuletzt schlucken, der Klub kassierte damit zum ersten Mal seit der Abstiegssaison 1971/72 in zwei aufeinanderfolgenden Bundesligaspielen mindestens drei Gegentore vor der Pause. Gegen Kiel beorderte Sahin, seit der laufenden Saison Cheftrainer in Dortmund, Bensebaini, Schlotterbeck, Can und Ryerson in die defensive Viererkette; zur zweiten Halbzeit und in Anbetracht eines 0:3-Rückstandes stellte er auf Dreierkette hinten sowie Doppelspitze vorne um. Prinzipiell ist beim 36-Jährigen der Viererabwehrriegel als Grundausrichtung aber gesetzt, jedes Spiel ging er so an.

„Es wird für uns eine schwierige Aufgabe gegen eine Mannschaft mit extrem hoher individueller Qualität“, betont Eintracht-Cheftrainer Dino Toppmöller unabhängig des bisherigen Saisonverlaufs der Borussen. Im Angriff zeichnen dabei insbesondere Serhou Guirassy mit wettbewerbsübergreifend 13 Saisontoren und der elf Mal erfolgreiche Jamie Gittens verantwortlich. Letzterer knippste zur Saisoneröffnung gegen Frankfurt im August doppelt zum 2:0-Heimsieg. Offensive Impulse aus dem Mittelfeld standen in den vergangenen Partien zudem unter anderem im Aufgabenheft von Brandt und Nmecha. Nach abgesessener Rotsperre in den Kader zurückkehren wird Pascal Groß. Insgesamt 32 Treffer in 17 Ligapartien bedeuten die fünftbeste Offensive im Oberhaus.  

Dem gegenüber stehen 29 Gegentore, womit der der BVB im ligaweiten Rangking im Mittelfeld liegt. Für Dortmund ist das die zweitschwächste Bilanz der vergangenen 30 Jahre, 2007/08 waren es 30 Gegentreffer. „Es geht im Fußball immer um das Ergebnis, das ist klar. Es geht auch um die Basics, und wenn wir diese nicht an den Tag legen, dann ist jeder Gegner in der Bundesliga viel zu stark. In Kiel haben wir sehr viel vermissen lassen, waren zu statisch trotz viel Ballbesitz und sind nie in die gefährlichen Räume gekommen“, so Sahin am Donnerstagmittag auf der Pressekonferenz.

Diese Spieler fehlen

Eintracht Frankfurt muss auf Aurèle Amenda (Aufbautraining nach Syndesmosebandriss) verzichten.

Bei Borussia Dortmund fehlt Niklas Süle (Syndesmosebandriss).

Spieler im Fokus: Jamie Gittens

Mit 20 Jahren zählt Jamie Gittens zu den Durchstartern im Dortmunder Kader. Der gebürtige Brite spielt seit 2020 für die Borussia, zunächst – vom Manchester City FC gekommen – in der U19 des BVB, bevor er am 16. April 2022 in der Bundesliga sein Profidebüt gab. 

Dortmunds Nummer 43 bringt mit seiner enormen Schnelligkeit viel Dynamik meist über die linke Seite. Der auf beiden Flügeln flexibel einsetzbare Brite dribbelt sich gerne von außen in den Stramraum und sucht den gezielten Abschluss.

Dortmunds Jamie Gittens.

In der laufenden Saison stand Gittens in allen 17 Bundesligaspielen auf dem Platz, davon 13 Mal in der Startelf. Mit sieben Toren und vier Vorlagen in der Liga – hinzu kommen vier Treffer und ein Assist in er UEFA Champions League – zählt er zu den konstantesten Offensivakteuren des BVB. Jamie Gittens …

  • … spielt für Englands U21 und erzielte für den Nachwuchs der Three Lions in elf Spielen ein Tor.
  • … ist englischer Jugendmeister mit der U18 von Manchester City, deutscher A-Junioren-Meister mit der U19 von Borussia Dortmund sowie U19-Europameister mit England.
  • … sprintete in dieser Saison mit 35,96 Kilometern pro Stunde ligaweit auf Rang neun.
  • … gab in 17 Ligaspielen bislang 32 Torschüsse ab, teamintern hinter Guirassy (38) die zweitmeisten
  • … ging in der aktuellen Bundesligasaison unter allen Spielern am häufigsten ins Dribbling: 98 Mal.

Serien und Statistiken

Borussia Dortmund erspielte sich in der Bundesliga mehr Siege gegen Eintracht Frankfurt ein als gegen jeden anderen Klub (51). In den sieben Duellen seit Beginn der Saison 2021/22 verbuchte der BVB dabei 19 von 21 möglichen Punkten.

Auf des Gegners Platz ruckelt es: Dortmund holte aus seinen ersten acht Auswärtsspielen in dieser Bundesligarunde fünf Punkte. Hinzu kommt: Die 18 Gegentore sind für die Borussia der höchste Wert nach acht Auswärtspartien seit 1991/92 – damals waren es 20.

Willkommen in 2025: Eintracht Frankfurt startete erstmals seit 2021 mit zwei Bundesligasiegen in ein Kalenderjahr. In 2021 sowie 1967 kamen die Hessen mit drei Dreiern in der Liga in Folge aus der Winterpause.

Wiedersehen mit dem Ex-Klub: Nnamdi Collins, der 2023 von der Dortmunder Zweitvertretung zur Eintracht wechselte, schoss jüngst beim 4:1 gegen Freiburg sein erstes Bundesligator. Übrigens: Die SGE gewann sieben der acht Partien im Oberhaus, in denen Collins in dieser Saison zum Einsatz kam.

Wiedersehen

Robin Koch und Nico Schlotterbeck standen in der Saison 2019/20 gemeinsam für den SC Freiburg auf dem Platz.

Jens Grahl, Waldemar Anton und Gregor Kobel spielten zeitgleich in der Saison 2020/21 beim VfB Stuttgart.   

Rasmus Kristensen und Karim Adeyemi spielten gemeinsam in drei aufeinanderfolgenden Spielzeiten für Salzburg.

Ellyes Skhiri und Ramy Bensebaini liefen in der Saison 2015/16 gemeinsam für den Montpellier HSC auf.

Nnamdi Collins und Jamie Gittens kennen sich aus der U19 des BVB. Auch Ansgar Knauff entstammt der Dortmunder Jugend und feierte für Schwarz-Gelb sein Profidebüt.

Mario Götze trug in 219 Pflichtspielen das BVB-Dress. Ebenso hat Mo Dahoud eine Dortmunder Vergangenheit.