20.10.2022
Bundesliga

Adlercheck: Bestwerte und Bekanntschaften

Zweikampfass Nico Elvedi, Rekordknipser Marcus Thuram, Liganeuling Daniel Farke und ein Mittelfeldduell der Ex-Dortmunder Mario Götze und Julian Weigl. Fakten und Personalien für Samstag.

Taktiktafel

Sechs Jahre als Sportdirektor und Trainer in Lippstadt, gut anderthalb Spielzeiten als Coach bei der U23 von Borussia Dortmund, dann der Schritt in den Osten Englands nach Norwich, wo sich Daniel Farke schließlich auch im Profifußball als Cheftrainer einen Namen gemacht hat. In vier Spielzeiten mit den Kanarienvögeln stieg der 45-Jährige aus der Championship 2019 in die Premier League auf, wieder ab und 2021 wieder auf, ehe er im November 2021 seine Zelte auf der Insel abbauen musste.

Seit dieser Saison am Niederrhein am Steuer: Daniel Farke.

Im Sommer dieses Jahres dann die erste Station in Deutschlands Fußballoberhaus: Borussia Mönchengladbach. In bislang allen zwölf Pflichtspielen setzte der einstige Torschützenkönig der Oberliga Westfalen auf ein 4-2-3-1 mit Torjäger Marcus Thuram als Zielspieler in der Spitze. Nach dem DFB-Pokalduell mit Darmstadt wird Farke seine Startelf aber zumindest auf zwei Positionen umbauen müssen: Torwart Yann Sommer, mit bisher 77 Prozent abgewehrter Bälle ligaweit viertbester Keeper in dieser Statistik, verletzte sich am Sprunggelenk; Nationalspieler Jonas Hofmann, unter anderem der Spieler mit den bisher meisten Sprints in der laufenden Bundesligasaison und immer gesetzt, verletzte sich an der Schulter.

Während insbesondere Thuram mit bisher sieben Treffern und zwei Vorlagen für Gefahr sorgt, hält Nico Elvedi die Viererabwehrkette zusammen. Der 26-jährige Schweizer hat nach den ersten zehn Spieltagen mit 72,7 Prozent ligaweit die stärkste Zweikampfquote. Weniger als Gladbachs 14 Gegentore ließen bisher einzig die aktuellen Top Vier zu. Nach Ecken oder Kontern traf in der laufenden Spielzeit noch kein einziger Gegner gegen die Borussia.

Diese Spieler fehlen

Leistungsträger im Krankenstand: Jonas Hofmann.

Hannes Wolf, Jonas Hofmann (beide Schulter), Yann Sommer (beide Sprunggelenk), Florian Neuhaus (Teilschädigung Kreuzband), Ko Itakura (Innenband Knie) und Mamadou Doucouré (Kapselverletzung) gehören derzeit dem Lazarett des Gastgebers an. Christoph Kramer hatte mit einem Teilriss im vorderen Außenband samt Einblutung in der Kapsel zu kämpfen, könnte aber wieder eine Option darstellen.

Aurélio Buta (nach Knieoperation), Ansgar Knauff (Faszienverletzung im Oberschenkel) und Makoto Hasebe (Innenbandverletzung im Knie) standen zuletzt nicht zur Verfügung.

Spieler im Fokus: Marcus Thuram

Drei Spielern im Trikot von Borussia Mönchengladbach ist es in diesem Jahrtausend gelungen, an den ersten zehn Bundesligaspieltagen mindestens sieben Tore zu erzielen: Marcus Thuram, seit Sommer 2019 am Niederrhein, gehört dazu. Zuvor gelang dies für die Fohlen seit der Saison 2000/01 Thorgan Hazard (2018/19, sieben) und Oliver Neuville (2004/05, acht).

Treffsicherer Zielspieler: Marcus Thuram.

Das bringt der 25-jährige Franzose, geboren im italienischen Parma, außerdem mit:

  • Sieben der insgesamt 18 Saisontore der Borussia gehen auf Thurams Konto, bisher hat nur Bremens Niclas Füllkrug öfter getroffen: Acht Mal.
  • Mit neun Scorer-Punkten rangiert er ligaweit hinter Füllkrug (zehn) auf Rang zwei, gemeinsam mit Union Berlins Sheraldo Becker und Jamal Musiala vom Bayern München.
  • Der Goalgetter hat in der laufenden Bundesligaspielzeit bisher die meisten Torschüsse abgegeben (40).
  • Thuram ist Gewinner der UEFA Nations League und U19-Europameister.
  • Erstmals in seiner Bundesligalaufbahn hat er zuletzt in drei aufeinanderfolgenden Spielen getroffen.

Statistiken und Serien

Bei keinem anderen Team hat die Eintracht in ihrer Bundesligahistorie auswärts so viele Zähler geholt wie bei Borussia Mönchengladbach – umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regel 53. Außerdem erzielten die Hessen am Niederrhein 67 Tore, nur beim VfB Stuttgart in der Fremde eines mehr.

Mönchengladbach hat saisonübergreifend sechs seiner vergangenen sieben Heimspiele gewonnen, die letzten beiden jeweils mit drei Treffern Differenz: 5:2 gegen Köln und 3:0 gegen Leipzig – Bestwert seit der Phase Oktober und Dezember 2018.

Historische Duellbilanz

35 Siege für Frankfurt, 33 für Mönchengladbach sowie 28 Unentschieden stehen in den bisherigen 96 Bundesligaduellen zu Buche.

Am 16. Spieltag der Vorsaison beendeten die Adler beim 3:2-Sieg eine Durststrecke von sieben sieglosen Spielen im BORUSSIA-PARK am Stück.

Wiedersehen

Djibril Sow stand 2015/16 bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag.

Frankfurts Christopher Lenz und Marvin Friedrich standen zusammen für Union Berlin auf dem Platz.

Jérôme Onguéné und Stefan Lainer kennen sich aus ihrer Zeit in Salzburg.

Mario Götze und Mönchengladbachs Neuzugang Julian Weigl spielten von 2016 bis Ende 2019 gemeinsam für Borussia Dortmund.

Schlüsselduell: Mario Götze gegen Julian Weigl

In Dortmund Kollegen, am Samstag Gegenspieler: Julian Weigl und Mario Götze.

Insgesamt 1178 Minuten absolvierte Mario Götze inzwischen mit dem Adler auf der Brust. Am elften Spieltag steht der Sommerneuzugang aus Eindhoven vor seinem 242. Einsatz in der deutschen Beletage. Sollte er treffen, wäre es sein 60. Ligator. Am Niederrhein wird Frankfurts Spielgestalter im Mittelfeld möglicherweise auf einen alten Bekannten treffen.

Julian Weigl bestritt bisher 122 Partien in der Bundesliga – vor seinem Engagement bei den Fohlen davon 116 für die Borussia aus Dortmund. Auch international hat sich der sechsfache Nationalspieler seine Sporen verdient: 63 Europapokaleinsätze, zudem 77 Spiele in der portugiesischen ersten Liga zwischen Januar 2020 und August 2022 für SL Benfica. Die Doppelsechs teilt sich der 27-Jährige seit seiner Rückkehr nach Deutschland meist mit Kouadio Koné – der junge Franzose hat in der laufenden Saison bislang ligaweit die zweitmeisten Zweikämpfe gewonnen.

Hier läuft die Bundesliga

Sky Sport Bundesliga HD überträgt das Topspiel des elften Spieltags ab 17.30 live und exklusiv. Außerdem lässt sich die Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt wie gewohnt ab zehn Minuten vor Anpfiff auf EintrachtFM verfolgen.