Adlercheck: Das Momentum nutzen

Taktiktafel

Borussia Mönchengladbach wechselte in dieser Saison bereits mehrfach zwischen einem 4-2-3-1- und 3-4-2-1-System. Bei der jüngsten Niederlage in Leipzig liefen die Fohlen erstmals in dieser Saison in einem offensiv ausgerichteten 4-3-3 auf. Der einzige Feldspieler der Rheinländer, der bisher in jedem Bundesligaspiel der Saison von Beginn an auf dem Rasen stand, ist der 18-jährige Außenverteidiger Joe Scally.

Diese Spieler fehlen

Mönchengladbach fehlen Jordan Beyer mit einer Muskelsehnenverletzung im Oberschenkel und Jonas Hofmann. Der deutsche Nationalspieler musste sich am Dienstag einem arthroskopischen Eingriff am Knie unterziehen und wird den Fohlen mindestens bis Jahresende nicht mehr zur Verfügung stehen. Zudem wird Kapitän Lars Stindl aufgrund seiner fünften Gelben Karte fehlen. Die Einsätze von Stefan Lainer, Keanan Bennetts und Mamadou Doucouré sind noch offen. Alle drei setzten am Montag mit dem Training aus.

Statistiken

Eintracht Frankfurt gewann vier der vergangenen fünf Bundesligaspiele und kassierte eine Niederlage. Das sind mehr Siege als in den 16 vorherigen Partien im Oberhaus zusammen.

Seit Anfang November schossen die Hessen in fünf Bundesligaspielen 13 Tore und holten zwölf Punkte. Nur Bayer 04 Leverkusen traf ein Mal häufiger. Aber kein einziges Team holte mehr Zähler.

Die Adlerträger haben in ihrer Bundesligahistorie gegen keinen anderen Klub auswärts eine so hohe Punktausbeute wie bei Borussia Mönchengladbach. Auf die Drei-Punkte-Regel umgerechnet fuhren die Hessen am Niederrhein 50 Zähler ein. Auch die 64 Auswärtstore bei den Fohlen sind für die Eintracht Höchstwert in der deutschen Beletage.

Borussia Mönchengladbach gewann die vergangenen drei Bundesligaheimspiele gegen Eintracht Frankfurt allesamt. Das war den Fohlen zuvor einzig von 1987 bis 1990 gelungen. Gegen kein anderes aktuelles Bundesligateam hat die Borussia aktuell zu Hause so eine lange Siegesserie wie gegen die SGE.

Gladbach kassierte in den vergangenen drei Bundesligapartien genauso viele Gegentore wie in den ersten zwölf Saisonspielen zusammen: 14. Erst zum zweiten Mal in seiner Erstligagschichte kassierte der VfL in drei Spielen in Folge mindestens vier Gegentore. Zuvor war dies nur 1993 passiert, damals saisonübergreifend.

Die Borussia gab in dieser Saison mit 235 Versuchen die zweitmeisten Torschüsse ab, hat mit zwölf Prozent wiederum die fünfniedrigste Torausbeute.

Historische Duellbilanz

Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach trafen bislang 103 Mal aufeinander. 38 Mal gewann BMG, 37 Mal die SGE. 28 Vergleiche endeten unentschieden. Die Tordifferenz von 163:156 spricht minimal für die Hausherren.

Wiedersehen

Kevin Trapp und Tobias Sippel stammen beide aus der Jugendabteilung des 1. FC Kaiserslautern und standen zwischen 2008 und 2012 gemeinsam im Kader der Profis des FCK. Trapp kennt zudem Jonas Hofmann, Florian Neuhaus und Lars Stindl aus der deutschen Nationalmannschaft.

Djibril Sow kickte in der Saison 2016/17 bei der Borussia. Außerdem kennt er Yann Sommer, Nico Elvedi, Denis Zakaria und Breel Embolo aus der Schweizer Nationalmannschaft.

Sebastian Rode, Erik Durm und Matthias Ginter liefen in der Saison 2016/17 für Borussia Dortmund auf.

Martin Hinteregger war mit Stefan Lainer 2015/16 in Salzburg aktiv. Die beiden Österreicher spielen außerdem gemeinsam mit Stefan Ilsanker in der Nationalelf.

Schlüsselduell: Djibril Sow gegen Denis Zakaria

Djibril Sow lässt dieser Tage am Main ganz neue Qualitäten aufblitzen. Seit seiner Torpremiere im November 2019 beim 5:1 gegen Bayern München traf der Schweizer zwei Jahre lang nicht ein einziges Mal für die Hessen, dann innerhalb der vergangenen vier Pflichtspiele drei Mal. Noch dazu bereitete er den wichtigen Anschlusstreffer der Hessen gegen Bayer 04 Leverkusen am zurückliegenden Wochenende mit einem Sahnepass im Stile Uwe Beins vor. Seine Leistungen in den vergangenen Wochen begeistern nicht nur die Verantwortlichen und Mitspieler, sondern auch Sow selbst: „Ich freue mich sehr, dass ich im Moment mit Toren der Mannschaft helfen kann. Ich weiß aber auch, dass ich einen Lauf habe und auf einer Wolke schwebe. Man muss nicht erwarten, dass ich jedes Spiel treffe, aber ich gebe mein Bestes“, so der Dauerbrenner vor dem Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Klub, in dem er mit großer Wahrscheinlichkeit im Zentrum auf seinen Nationalmannschaftskollegen Denis Zakaria treffen wird.

Beide Akteure gelten als Box-to-box-Player und sind damit sowohl im Defensiv- wie Offensivverhalten wichtige Faktoren. Ähnlich wie Sow bei der Eintracht ist auch der Borussen-Sechser aus der Fohlenelf nicht mehr wegzudenken. Seit dem vierten Spieltag steht Zakaria für die Borussia immer auf dem Platz. Das Durchsetzungsvermögen der beiden Eidgenossen könnte folglich mitentscheidend sein, wer von beiden – und damit auch welches Team – mehr hinten oder vorne gefordert sein wird.