Adlercheck: Tackle-Timing Marke Sport-Club

Taktiktafel

Das Freiburger Spiel, unter dem Breisgauer Trainer-Urgestein Christian Streich seit Mitte November meist mit Viererkette in einem 4-2-3-1 sortiert, definiert sich in vielen Phasen durch eine geduldige Herangehensweise. Gegen den Ball erwartet man den Gegner vor dem 21-jährige Torwart-Eigengewächs Noah Atubolu kompakt geordnet.

Mit der Kugel am Fuß greift auch mal das Überraschungsmoment, um die gegnerische Defensive kalt zu erwischen. Über schnelle offensive Kombinationen schiebt der SC geschlossen nach vorne und kommt nicht selten über Flanken zum Abschluss. Die Fäden zieht Nicolas Höfler, an seiner Seite spult Dauerläufer Maximilian Eggestein Kilometer für Kilometer ab – ligaweit liefen bislang nur drei Spieler mehr.

Unter physischen Gesichtspunkten bemerkenswert: Einerseits gewinnt Freiburg die drittwenigsten Zweikämpfe der Bundesliga: bisher 1844. Anteilig andererseits mit 51,5 Prozent die zweitmeisten – Tackle-Timing Marke Sport-Club.

Passend zum verhältnismäßig seltenen, aber im Ernstfall konsequenten Zupacken sagte Eggestein nach dem jüngsten Europapokalauftritt mit Blick auf das Spiel gegen die Adlerträger: „Wir brauchen gegen Frankfurt diese Galligkeit. Das, was uns in unseren guten Spielen ausgezeichnet hat. Es treffen zwei richtig gute Mannschaften aufeinander“.

Das Mittelfeldduo Höfler und Eggestein fungiert als Bindeglied zur Offensive der Breisgauer, in der vor allem Vincenzo Grifo und Lucas Höler für Gefahr sorgen. Grifo ist derzeit Topscorer (5 Tore, 7 Vorlagen), mit feinem Fuß Experte bei Standards und Flanken – sieben Tore erzielte der SCF in der Liga bereits nach Flanken. Mittelstürmer Höler steht mit sechs Bundesligatreffern in auf Rang eins der internen Torjägerliste. Alternative zum 29-Jährigen in vorderster Front ist Stürmer Michael Gregoritsch, in der Beletage im bisherigen Saisonverlauf mit drei Toren und einem Assist auf der Habenseite. 

Diese Spieler fehlen

Freiburg fehlen Philipp Lienhart (Leiste), Mathias Ginter (Achillessehne), Kenneth Schmidt (Bauchmuskel) und Daniel-Kofi Kyereh (Kreuzband) verletzungsbedingt. Merlin Röhl sitzt eine Rotsperre ab.

Die Eintracht muss auf Hugo Larsson (Oberschenkel) und Robin Koch (Gelbsperre) verzichten.

Spieler im Fokus: Vincenzo Grifo

Vincenzo Grifo, mit zwölf Scorerpunkten in der Bundesligarunde 2023/24 bisher Spitze im Breisgau, ist auf dem linken Flügel Dreh- und Angelpunkt im System von Christian Streich. Wettbewerbsübergreifend gelangen dem Deutsch-Italiener in der aktuellen Saison neun Tore und neun Vorlagen.

• Der 30-Jährige begann seine Karriere in Pforzheim und Brötzingen. Über die U19 des Karlsruher SC zog es Grifo zur TSG Hoffenheim. Nach Leihen zu Dynamo Dresden und dem FSV Frankfurt folgten die Stationen Freiburg, Mönchengladbach und erneut Hoffenheim. Seit 2019 hat der 1,80 Meter große Offensivspieler nun seinen Platz beim Sport-Club gefunden.
• In der aktuellen Spielzeit zählt der Mann mit dem feinen Fuß zu den fleißigsten Flankengebern der Bundesliga – 94 Hereingaben bedeuten Rang sechs.
• Er absolvierte bislang neun A-Länderspiele für die italienische Nationalmannschaft, sein Debüt gab er unter Robert Mancini. Vier Tore und drei Vorlagen verbuchte er im Dress der Squadra Azzurra.
• Mit 254 Pflichtspielen im Trikot des SC Freiburg steht Grifo auf dem zehnten Platz der Rekordspieler des Vereins. Zehn weitere Einsätze fehlen ihm noch, um mit Joachim Löw gleichziehen.

Serien und Statistiken

Sieben Treffer erzielte die Eintracht in der laufenden Bundesligasaison in der Anfangsviertelstunde. Nur der FC Bayern weist mehr auf (10).

Dagegen kassierte kein Team in den ersten 15 Minuten mehr Gegentore als der SC Freiburg (8, wie Mainz und Heidenheim). Auch in der Schlussviertelstunde müssen die Breisgauer die geteilt meisten Gegentore hinnehmen (10, wie Gladbach).

Sechs seiner acht Saisontore markierte Omar Marmoush in der Anfangsviertelstunde. Dieser Wert bedeutet nicht nur die Ligaspitze, sondern auch einen eingestellten SGE-Rekord von Bernd Nickel aus der Saison 1971/72. 

Wiedersehen

Ansgar Knauff und Yannick Keitel kennen sich aus der U21-Nationalmannschaft.

Mario Götze und Philipp Max spielten gemeinsam mit Ritsu Doan bei der PSV Eindhoven. Zudem lief Max zusammen mit Michael Gregoritsch für den FC Augsburg auf.

Omar Marmoush und Maximilian Phillip kennen sich aus ihrer Zeit beim VfL Wolfsburg.