09.11.2024
Bundesliga

Adlercheck: Gefahr im Verzug

Stuttgart und Frankfurt sind gleichermaßen für Hochkaräter gut und die Eintracht besser darin, sie zu verwerten. In der Schlussphase aber sollten die Alarmglocken schrillen.

Taktiktafel

Der VfB Stuttgart präsentiert sich taktisch anpassungsfähig, variiert häufig zwischen einem 4-2-3-1 und einem 4-4-2. Im Tor steht Alexander Nübel, während in der Verteidigung Jeff Chabot, Anrie Chase, Josha Vagnoman, Maximilian Mittelstädt und Anthony Rouault in Frage kommen. Im Mittelfeld setzt Stuttgart auf eine stabile Achse um Kapitän Atakan Karazor, Angelo Stiller, Enzo Millot und Fabian Rieder. Die Offensive führt Toptorschütze Deniz Undav an, gemeinsam mit El Bilal Touré. Ein Einsatz Undavs entscheidet sich allerdings kurzfrisitg. „Falls er ausfallen sollte, gehen wir von Demirovic aus, der nochmal ein anderer Typ ist – etwas bulliger und mit dem Kopf in der Box gefährlicher. Stuttgart hat viele Möglichkeiten, um darauf zu reagieren, auch mit Millot“, so Dino Toppmöller.

Eine Passquote von 85 Prozent und ein durchschnittlicher Ballbesitz von 57,1 Prozent behält bedeuten jeweils Platz vier im aktuellen Klassement und zeugen von der Spielstärke der Männer mit dem roten Brustring.

Auf der anderen Seite sind die Schwaben mit 16 Gegentoren nicht unverwundbar, allein elf davon ließen die Württemberger in der zweiten Halbzeit zu. Dafür sind fünf eigene Treffer in der Schlussviertelstunde Ligaspitze.

Die Heimstärke bleibt dabei unberührt: Unter Sebastian Hoeneß verlor Stuttgart ein einziges der vergangenen 25 Bundesligaheimspiel.

Diese Spieler fehlen

Eintracht Frankfurt muss am Sonntag weiterhin auf Oscar Højlund (Mittelfußbruch) und Rasmus Kristensen (Oberschenkelverletzung) verzichten.

Beim VfB Stuttgart fallen Dan-Axel Zagadou (Außenbandprobleme), Jamie Leweling und Luca Raimund (beide Oberschenkelverletzung). Ein Einsatz von Deniz Undav enscheidet sich kurzfristig.

Spieler im Fokus: Chris Führich

Zwar verlief die bisherige Spielzeit für Chris Führich nach der Heim-EM nicht wie erhofft – Formtiefs und eine Verletzungspause aufgrund eines Muskelfaserrisses warfen ihn zurück, und er verlor vorerst seinen Stammplatz. Doch der verletzungsbedingte Ausfall von Jamie Leweling bietet die nächste Chance. Trainer Sebastian Hoeneß sieht in Führich den „logischen Spieler“, der Leweling in der Startelf ersetzen könnte. Der 26-Jährige entschied das DFB-Pokalspiel gegen Kaiserslautern mit dem 2:1-Siegtreffer. Auch beim 0:0 gegen Leverkusen sorgte er in der Offensive für frische Akzente. Führich, der in der Jugend bei Schalke und Dortmund ausgebildet wurde, spielte später beim 1. FC Köln und SC Paderborn. 2021 wechselte er zum VfB Stuttgart. Chris Führich …

  • … gab sein Bundesligadebüt im Dezember 2017 für den 1. FC Köln im Spiel gegen den FC Bayern München.
  • … bestritt sieben Spiele für die deutsche Nationalmannschaft und war bei der EM 2024 dabei.
  • … wurde in der Saison 2018/19 mit dem 1. FC Köln Zweitligameister und feierte mit dem Team den Aufstieg in die Bundesliga.
  • … absolvierte 100 Bundesligaspiele für den VfB Stuttgart und erzielte dabei 16 Tore.
  • … erzielte in der vergangenen Saison acht Tore und lieferte sieben Vorlagen.
  • … kommt in dieser Saison bisher auf insgesamt 13 Einsätze und ein Tor.

Statistiken und Serien

Seit dem vergangenen Spieltag stellen die Hessen sechs Torschützen, die 22 Jahre oder jünger sind. In den europäischen Top-Fünf-Ligen überbieten das nur Racing Straßburg (neun) und Brighton & Hove Albion (sieben).

Eintracht Frankfurt (32) und der VfB Stuttgart (31) erspielten sich in dieser Bundesligasaison die meisten Großchancen hinter dem FC Bayern, wobei die SGE bisher 50 Prozent davon verwerten konnte und Stuttgart absolut betrachtet ligaweit die meisten davon vergab: 20.

Mit Eintracht Frankfurt (288) und dem VfB Stuttgart (285) treffen die beiden Teams aufeinander, die in der Bundesligahistorie die meisten verschiedenen Torschützen stellen.

Wiedersehen

Hugo Ekitiké und El Bilal Touré spielten von 2019 bis 2022 gemeinsam bei Stade Rennes.

Mario Götze und Pascal Stenzel trugen in der Saison 2016/17 beide das Trikot von Borussia Dortmund.

Auch Robin Koch spielte von 2017 bis 2019 mit Pascal Stenzel gemeinsam beim SC Freiburg.

Ellyes Skhiri und Jeff Chabot liefen in der Saison 2021/22 für den 1. FC Köln auf.

Mo Dahoud in der Rückrunde 2023/24 und Omar Marmoush 2021/22 spielten leihweise für den VfB.