29.10.2024
DFB-Pokal

Adlercheck: Gegner vor Aufgaben stellen

Gerardo Seoane bleibt seinem System treu, im Fokus stehen: Kompaktheit, Stabilität, Aktivität und Umschaltspiel. Go-to-Guy in der Spitze ist Nationalstürmer Tim Kleindienst.

Taktiktafel

Defensive Stabilität und ein schnelles Umschaltspiel: Zwei zentrale Faktoren des taktischen Korsetts der Fohlen vom Niederrhein unter Cheftrainer Gerardo Seonae. Ein Prozess mit Fortschritten: Trotz durchwachsener Ergebnisse in der Bundesliga, in der die Borussia aus Mönchengladbach aktuell den elften Platz belegt, zeigt sie sich zunehmend kompakter. Seoane, in seiner zweiten Saison am Niederrhein, lobte nach dem jüngsten 1:1 in Mainz die defensive Leistung seiner Elf: „Wir haben defensiv solidarisch und sehr kampfbereit dagegengehalten.“ Seoane weiß aber auch: „Wir haben es nicht geschafft, uns in der ersten Halbzeit fußballerisch durchzusetzen. Daher wollen wir am Mittwoch unsere spielerische Linie verbessern und im eigenen Ballbesitz wieder eine aktivere Rolle haben.“ Das Ziel: den Gegner vor Aufgaben stellen.

Der Schweizer baut auf eine 4-2-3-1, wie auch am vierten Bundesligaspieltag im Deutsche Bank Park, als sich die Eintracht unter Flutlich mit 2:0 durchsetzte. Ein System, in dem Seoane Stabilität im Mittelfeld schafft und flexible Angriffsmöglichkeiten aus der Tiefe eröffnet. „Ich erwarte Gladbach mit einer ähnlichen Herangehensweise, sie werden immer wieder versuchen, uns hoch unter Druck zu setzen“, so Eintracht-Cheftrainer Dino Toppmöller.

Im Zentrum dirigieren in der Regel Weigl und Stöger das Spiel, unterstützt von dynamischen Außen wie Honorat und Plea, die das Spiel über die Flügel beleben. Im Sturm stellt Tim Kleindienst eine wichtige Anspielstation dar und glänzt mit sechs Treffern in der Liga als treffsicherster Borusse. Seine Bedeutung zeigt sich nicht nur in der Torquote, sondern auch in seiner Präsenz im Strafraum – Stichwort Kopfballgefahr wie beim 1:1 am achten Spieltag in Mainz.

Gegen die Rheinhessen geriet die Fohlen-Elf, im Durchschnitt 26,2 Jahre jung, jedoch im sechsten von acht Ligapartien mit 0:1 in Rückstand. Demgegenüber steht die Tatasache, dass die Borussia in acht von neun Pflichtspielen 2024/25 – inklusive des 3:1 in der Ersten DFB-Pokalhauptrunde gegen Aue – immer traf.

Diese Spieler fehlen

Eintracht Frankfurt fehlen Oscar Højlund (Mittelfußbruch) und Rasmus Kristensen (Muskelverletzung).

Bei Gladbach fallen Yvandro Borges Sanches (Trainingsrückstand nach Kreuzbandriss), Luca Netz (Fußverletzung), Jan Olschowsky (Aufbautraining nach Knie-OP) und Jonas Omlin (Sehnenverletzung im Oberschenkel) aus. Über Nico Elvedi (Oberschenkelprobleme) sagte Trainer Seoane: „Er ist sein zehn Tagen nicht im Teamtraining, hinter seinem Einsatz steht ein Fragezeichen.“ Zudem fügte er auf der Pressekonferenz an: „Wir haben drei angeschlagene Spieler, die am Montag nur individuell trainiert haben. Es wird knapp, aber ich gehe davon aus, dass es bei allen drei reichen wird.“

Spieler im Fokus: Tim Kleindienst

Torgefahr, vielseitig im Angriff: Der 29-jährige Mittelstürmer Tim Kleindienst, gekommen vom 1. FC Heidenheim, geht seit diesem Sommer im Borussia-Trikot auf Torejagd – mit sechs Toren und einer Vorlage in acht Bundesligaspielen verlässlich. Kleindienst wurde in der Jugend von Energie Cottbus ausgebildet und wechselte 2015 zum SC Freiburg, bevor er für Heidenheim und den belgischen Klub KAA Gent spielte – bei letzterem Klub unter anderem auch in der Europa League und Qualifikation zur Champions League. Tim Kleindienst …

  • … markierte in Heidenheims Aufstiegssaison 2022/23 25 Toren (Torschützenkönig) und sieben Vorlagen.
  • … ist vielseitig vor dem Tor: In der laufenden Runde erzielte bereits zwei Tore mit dem rechten Fuß, eins links und drei per Kopf.
  • … stand in dieser Saison in jedem Pflichtspiel in der Startelf.
  • … bestritt zehn Spiele für die deutsche U20-Nationalmannschaft.
  • … wurde von Bundestrainer Julian Nagelsmann im Oktober 2024 in den Kader der A-Nationalmannschaft für die UEFA Nations League-Partien gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande berufen. In beiden Spielen gehörte er zur Anfangsformationen, spielte gegen Bosnien-Herzegowina durch und stand gegen die Niederlande 82 Minuten auf dem Platz.

Zum Spiel

Anstoß: Mittwoch, 30. Oktober, 18 Uhr, 2. Hauptrunde, DFB-Pokal, Saison 2024/25.
Stadion: Deutsche Bank Park, Frankfurt

Programmhinweise

EintrachtFM überträgt ab 17.45 Uhr live.
Sky Sport 3 zeigt die Partie ab 17.30 Uhr live.

Serien und Statistiken

Viermal trafen Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal – nur im jüngsten Duell im Halbfinale 2016/17 setzte sich die SGE durch.

Gladbach ist seit sieben Pflichtspielen gegen die Adlerträger sieglos.

Frankfurt setzte sich in den vergangenen sieben Heimspielen im DFB-Pokal immer durch. Das letzte Ausscheiden zu Hause im Cup-Wettbewerb ereilte die Hessen ausgerechnet gegen den kommenden Gegner: 2014/15 in der Zweiten Hauptrunde.

Dino Toppmöller steht vor seinem ersten DFB-Pokalheimspiel mit Eintracht Frankfurt, seine ersten vier Pokalpartien mit der SGE liefen alle auf des Gegners Platz.

Wiedersehen

Jugendteams und Profidebüt: Mo Dahoud spielte von 2011 bis 2017 für die Fohlen. Sein erstes Spiel mit dem Adler auf der Brust bestritt er im August 2024 in der Bundesliga gegen Mönchengladbach.

Luca Netz und Rocco Reitz spielen gemeinsam mit Ansgar Knauff und Nathaniel Brown für die deutsche U21-Nationalmannschaft.

Mario Götze stand in drei aufeinanderfolgenden Spielzeiten von 2016 bis 2019 gemeinsam mit Julian Weigl für Borussia Dortmund auf dem Platz.