Taktiktafel
Seit Anfang des Jahres ist Pál Dárdai zum zweiten Mal Cheftrainer von Hertha BSC. Ein bevorzugtes Spielsystem scheint der Coach seit seiner Rückkehr noch nicht gefunden zu haben. In dieser Saison schickte er seine Elf bereits im 4-3-3-, 4-2-3-1- oder 3-5-2-System aufs Feld. Unabhängig von der Formation stand Suat Serdar immer in der Startelf. Der 24-Jährige agiert unter Dardai sowohl als Abräumer vor der Abwehr als auch als Takt- und Ideengeber in der Offensive. Von den acht Saisontreffern der Alten Dame erzielte Serdar zwei.
Diese Spieler fehlen
Martin Pecar fehlt der Eintracht weiterhin mit einem Muskelfaserriss. Cheftrainer Oliver Glasner muss zudem auf Aymen Barkok und Christopher Lenz verzichten. „Aymen Barkok hat sich leider im dritten Länderspiel am Knie verletzt und wird am Samstag ausfallen. Bei Chris Lenz lief es leider nicht so wie erhofft, er hat einen Rückschlag erlitten“, erklärte Glasner auf der Pressekonferenz. Zudem käme ein Einsatz für den wiedergenesenen Sebastian Rode laut Glasner noch zu früh. Ob Rafael Borré der Eintracht zur Verfügung steht, entscheidet sich wohl kurzfristig. Der Kolumbianer spielte am Donnerstagabend um 23 Uhr noch für die kolumbianische Nationalmannschaft in seinem Heimatland.
Dárdai muss definitiv auf Rune Jarstein verzichten. Der Ersatzkeeper fällt mit Knieproblemen aus. Jordan Torunarigha und Myziane Maolida leiden noch an den Folgen von Muskelverletzungen im Oberschenkel. Márton Dárdai, der Sohn des Trainers, hat einen Muskelfaserriss im Oberschenkel und Linus Gechter sowie Deyovaisio Zeefuik haben Adduktorenprobleme. Zudem laboriert Lukas Klünter an den Folgen einer Schulterverletzung, die im September eine Operation nach sich zog.
Spieler im Fokus: Lucas Tousart
Lucas Tousart steht seit Januar 2020 in Diensten der Hertha. Nach direkter Leihe zu seinem ehemaligen Arbeitgeber Olympique Lyon spielt er seit Sommer 2020 fest beim Hauptstadtklub. In 35 Spielen im Trikot der Alten Dame gelangen ihm ein Tor und eine Vorlage. In der bisherigen Bundesligasaison kam er sieben Mal zum Einsatz, sechs Mal davon stand er in der Startelf. Ein Scorerpunkt gelang ihm bisher noch nicht. Dárdai beschreibt seinen Schützling als „einen intelligenten Sechser“, der seine Qualitäten in der Defensive und im schnörkellosen Aufbauspiel habe.
Statistiken
Eintracht Frankfurt gewann die vergangenen drei Bundesligaduelle gegen Hertha BSC. Das sind genauso viele Siege wie in den 17 Aufeinandertreffen zuvor zusammen. Nur in den fünf Bundesligabegegnungen von 1963 bis 1968 gelang der SGE zuvor eine derart lange Siegesserie gegen die Berliner.
Die Eintracht spielte zum dritten Mal in der Bundesliga in jedem ihrer ersten drei Heimspiele der Saison remis (zuvor 2009/10 und 1985/86). Allerdings sind die Frankfurter mit zwölf Siegen und zehn Unentschieden seit 22 Bundesligaheimspielen ungeschlagen – länger als jedes andere Team der Liga.
Filip Kostic ist mit wettbewerbsübergreifend 17 direkten Assists im Jahr 2021 der erfolgreichste Vorlagengeber aller Spieler in Europas Top-Fünf-Ligen.
Hertha legte mit sechs Zählern nach sieben Bundesligaspielen ihren zum Vergleichszeitpunkt schlechtesten Saisonstart seit der Abstiegssaison 2009/10 hin. Damals sammelte die Herta drei Punkte in sieben Partien. Der Hauptstadtklub musste erstmals in den ersten sieben Saisonspielen in der Bundesliga 20 Gegentore hinnehmen und stellt damit auch die schwächste Defensive der Liga. Kein Team der Liga hat mehr Standardgegentore hinnehmen müssen (acht). Vor allem in der zweiten Halbzeit ist die Alte Dame anfällig. Nach dem Seitenwechsel kassierten die Berliner 13 Gegentreffer. Das ist ebenfalls Ligahöchstwert. Mit 63 Prozent haben die Berliner allerdings die beste Chancenverwertung aller Teams. Der Ligaschnitt liegt bei 44 Prozent.
Historische Duellbilanz
74 Mal standen sich die beiden Mannschaften bisher gegenüber. 33 Mal gewann die Hertha, 18 Vergleiche endetetn unentschieden. Nach 23 Spielen gingen die Adlerträger als Sieger vom Platz. Die Tordifferenz spricht mit 124:106 knapp für die Gäste.
Wiedersehen
Kevin-Prince Boateng spielte zwischen 2017 und 2018 bei der Eintracht.
Davie Selke kickte mit Stefan Ilsanker zwischen 2015 und 2017 bei Leipzig.
Jens Grahl und Santiago Ascacíbar gingen zwischen 2017 und 2020 mit dem VfB Stuttgart auf Punktejagd.
Marco Richter und Martin Hinteregger trugen zwischen 2017 und 2019 das Trikot des FC Augsburg.
Peter Pekarik und Makoto Hasebe kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit zwischen 2009 und 2011 beim VfL Wolfsburg.
Suat Serdar und Goncalo Paciencia spielten in der Saison 2020/21 bei Schalke 04.
Serdar, Marvin Plattenhardt und Niklas Stark kennen Kevin Trapp aus der deutschen Nationalmannschaft.
Jesper Lindström und Oliver Christensen spielen gemeinsam in der dänischen Nationalmannschaft. Rune Jarstein und Jens Petter Hauge kennen sich von der norwegischen Auswahl.
Almamy Toure und Lucas Tousart bestritten gemeinsam zwei Freundschaftsspiele für die französische U21 – eines davon gegen die DFB-Elf.
Schlüsselduell: Sam Lammers gegen Niklas Stark
Wenn der Eintracht-Stürmer auf den Hertha-Verteidiger trifft, kommt es zu einem Duell in luftiger Höhe. Lammers misst 1,91 Meter Körpergröße, Stark ist einen Zentimeter kleiner und kommt auf 1,90 Meter. Allein schon wegen seiner Körpergröße könnte die Eintracht Lammers immer wieder per Flanke suchen. Und genau hier sind die Gäste statistisch gesehen besonders anfällig: Gemeinsam mit Greuther Fürth hat die Hertha in dieser Saison die meisten Kopfballgegentore der Liga kassiert (fünf). Auch acht Gegentreffer nach Standards sind die meisten der deutschen Beletage. Lammers steht in der Bundesliga bei einem Saisontreffer. Den erzielte er wiederum mit dem Fuß gegen den VfL Wolfsburg.
Hier läuft die Bundesliga
Sky Sport Bundesliga 4 HD überträgt die Partie am Samstag um 15.30 Uhr live und exklusiv. Zudem wird das Duell zwischen der Eintracht und Hertha BSC wie gewohnt auf EintrachtFM zu hören sein.
