18.09.2021
Bundesliga

Adlercheck: Mehr als nur zwei Türme

Frankfurt wie Wolfsburg verfügen auch in dieser Saison über sehr groß gewachsene Fixpunkte. Doch auch auf anderer Ebene finden sich Qualitäten – und Geschichten.

Taktiktafel

Wolfsburgs neuer Trainer Mark van Bommel schickt seine Mannschaft in dieser Saison bisher in einem 4-2-3-1-System aufs Feld. Im defensiven Mittelfeld vor der Abwehr setzt er dabei auf robuste, gleichzeitig aber auch spielstarke Spieler. Auf den Flügeln und hinter der Spitze bevorzugt der Coach schnelle und technisch versierte Kicker, die während der Partie immer wieder die Positionen tauschen.

Diese Spieler fehlen

Frankfurts Coach Oliver Glasner muss auch am kommenden Wochenende weiter auf den Einsatz von Kapitän Sebastian Rode verzichten, der noch an den Folgen seines arthroskopischen Eingriff am linken Knie leidet. Hinter den Einsätzen von Christopher Lenz und Martin Hinteregger stehen noch Fragezeichen.

Auch Mark van Bommel muss auf mehrere Spieler verzichten. Linksverteidiger Paulo Otávio fehlt mit einer Verletzung am Sprunggelenk. Mittelfeldspieler Xaver Schlager zog sich beim 1:0 gegen Leipzig vor drei Wochen einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu und fehlt noch monatelang. Gleiches gilt für den 19-jährigen Stürmer Bartosz Białek, der sich im April einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen hat. Auch Verteidiger William fehlt weiterhin. Er arbeitet aber bereits an seinem Comeback nach Kreuzbandriss.

Spieler im Fokus: Maximilian Arnold

Taktgeber: Maximilian Arnold.

Maximilian Arnold ist auch unter dem neuen Trainer van Bommel im zentralen Mittelfeld gesetzt, agiert als Takt- und Ideengeber vor der Abwehr und spielt immer wieder gefährliche Bälle in die Tiefe. Trotz des besten Saisonstarts der Wolfsburger Vereinsgeschichte bleibt Arnold vor dem Spiel gegen die Eintracht bescheiden: „Wir genießen das, aber wir haben erst vier Spiele absolviert. Da kommen noch einige Aufgaben auf uns zu. Wir tun gut daran, uns auf das Hier und Jetzt zu fokussieren“, erklärte der Mittelfeldspieler nach dem 2:0-Sieg über Greuther Führt am Sky-Mikro. Durch starke Leistungen in der vergangenen Saison spielte er sich ins erweiterte Blickfeld der deutschen Nationalmannschaft. Im finalen EM-Kader fehlte Arnold dann allerdings. Mit der U21 gewann er als Kapitän 2017 die Europameisterschaft.

Statistiken

Die SGE gewann zwei der vergangenen drei Bundesligaduelle gegen den VfL Wolfsburg, bei einer Niederlage. Das sind genauso viele wie in den 14 Duellen zuvor zusammen. Erstmals überhaupt könnten die Hessen nach dem 4:3-Erfolg bisher letzten Aufeinandertreffen zwei Bundesligasiege in Folge gegen die Wölfe feiern.

Historische Duellbilanz

44 Mal gab es das Duell der beiden Mannschaften bereits. 21 Mal musste sich die SGE geschlagen geben. 13 Partien endeten unentschieden, zehn Mal gewannen die Hessen. Mit 68:60 ist die Tordifferenz annähernd ausgeglichen.

Wiedersehen

Eintrachts Trainer Oliver Glasner stand zwei Jahre an der Seitenlinie des VfL Wolfsburg. Von 87 Spielen gewann der Österreicher 41. Insgesamt holte er mit dem VfL einen Punkteschnitt von 1,67 – was dem zweitbesten Wert der Vereinshistorie der Wölfe entspricht. Nach fünf Jahren Champions-League-Abstinenz führte er die Niedersachsen in der vergangenen Saison als Vierter wieder in die Königsklasse.

Auch SGE-Kapitän Makoto Hasebe hat eine Wolfsburger Vergangenheit. Zwischen 2008 und 2013 spielte er 159 Mal im Trikot der Grün-Weißen, sechs Mal davon in der UEFA Champions League.

Makoto Hasebe trifft auf seinen Ex-Klub, Sebastian Rode fehlt verletzt.

Wolfsburgs Neuzugang Luca Waldschmidt, der von SL Benfica kam, hat hingegen eine Frankfurter Vergangenheit. Zwischen 2010 und 2013 durchlief der deutsche Nationalspieler die Eintracht-Schule und schaffte dann den Sprung zu den Profis. Dort erzielte er in 17 Einsätzen einen Treffer und bereitete einen weiteren vor. 2016 wechselte er dann zum HSV, wo er bis 2018 gemeinsam mit Filip Kostic spielte. Kostic kickte zwischen 2016 und 2018 außerdem mit Wolfsburgs Stürmer Daniel Ginczek beim VfB Stuttgart.

Eintrachts Sechser Djibril Sow spielt mit VfL-Verteidiger Kevin Mbabu und Flügelflitzer Renato Steffen in der Schweizer Nationalmannschaft, Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker mit dem aktuell verletzten Xaver Schlager für die österreichische Auswahl.

Schlüsselduelle

Evan Ndicka gegen Wout Weghorst: Mit 1,97 Metern Körpergröße agiert Wout Weghorst im Spiel der Wölfe immer wieder als Zielspieler für lange Bälle aus der eigenen Hälfte und Flanken von außen. In allen fünf Pflichtspielen für den VfL stand der niederländische Nationalspieler in dieser Saison in der Startelf. Es ist folglich zu erwarten, dass er auch gegen die Eintracht von Beginn an spielen wird.

Einer, der alles daransetzen möchte, damit sich die Statistik Weghorsts – zwei Tore, eine Vorlage – nicht verbessert, ist Evan Ndicka. Die Vergangenheit jedenfalls zeigt, dass der fünf Zentimeter kleinere Innenverteidiger der Eintracht sich sprichwörtlich in jeden Schuss wirft. 21 klärende Aktionen und vier geblockte Schüsse sind jeweils Spitzenwert unter allen Adlerträgern in der laufenden Spielzeit. Ndicka und die Eintracht sind in jedem Fall gewarnt. Gegen die Hessen traf Weghorst bisher besonders gerne. In sechs Spielen knipste der Niederländer gegen die SGE vier Mal – Topwert in seinem Team.

Hier läuft die Bundesliga

DAZN überträgt die Partie am Sonntagnachmittag live und exklusiv. Zudem wird das Duell zwischen der Eintracht und dem VfL wie gewohnt auf EintrachtFM zu hören sein.