Taktiktafel
Vier Leistungsträger der vergangenen Saison musste Leipzig im Sommer abgeben. Ohne Josko Gvardiol, Konrad Laimer, Dominik Szoboszlai und Christopher Nkunku starteten die Sachsen in die Hinrunde. Dennoch scheint der Übergang in die neue Spielzeit gelungen. Mit 33 Punkten steht Leipzig auf Rang vier und konnte auch in der UEFA Champions League überwintern. Großen Anteil daran haben die Neuzugänge Loïs Openda und Xavi Simons. Während Openda mit 15 Toren in 25 Pflichtspielen Toptorschütze der Sachsen ist, erfüllt Simons mit neun Assists die Rolle des besten Vorlagengebers. Ganze sieben Vorlagen entfallen hierbei auf Treffer von Openda.
Zum Torerfolg kommen die Sachsen vorrangig über das Umschaltspiel. Dafür setzt Trainer Marco Rose auf ein konstantes Gegenpressing. Mit sieben Kontertoren sind die Leipziger hinter Leverkusen und München die drittgefährlichste Mannschaft in diesem Aspekt. Umgekehrt ließ die Eintracht in der Bundesliga keinen einzigen Gegentreffer nach Kontern zu.
Für das Toreschießen ist im Leipziger 4-4-2 neben Openda Yussuf Poulsen zuständig. Dahinter initiieren in der Regel Christoph Baumgartner, Xaver Schlager, Kevin Kampl und Simons Abschlusssituationen. Auch die Außenverteidiger Benjamin Henrichs und David Raum schalten sich konsequent ins Aufbauspiel ein. Zusammen mit Lukas Klostermann sowie Castello Lukeba oder Mohamed Simakan in der Innenverteidigung bilden sie die Leipziger Abwehrreihe. Das Tor der Sachsen hütet Janis Blaswich, der den Platz des lange verletzten Péter Gulácsi übernommen hat.
Diese Spieler fehlen
Willi Orbán soll nach Knieverletzung nächste Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren. Amadou Haidara weilt mit Mali beim Africa Cup of Nations.
Die Eintracht muss verletzungsbedingt auf Timothy Chandler verzichten. Sebastian Rode ist wieder teilintegriert ins Teamtraining, eine Kadernominierung käme aber zu früh. Farés Chaibi, Omar Marmoush und Ellyes Skhiri sind beim am Samstag startenden Africa Cup of Nations gefragt.
Spieler im Fokus: Loïs Openda
Loïs Openda kam im Sommer 2023 vom RC Lens, den er in der vorherigen Spielzeit mit 21 Toren zur Champions-League-Teilnahme geschossen hatte. Angefangen hat der 1,77 große Mittelstürmer in der Jugend von Standard Lüttich und des FC Brügge. Dort sammelte Openda auch seine ersten Profierfahrungen. Nach einer zweijährigen Leihe zu Vitesse Arnheim zog es den Belgier nach Frankreich, ehe Leipzig auf den flinken Stürmer aufmerksam wurde.
- Der belgische Nationalspieler kommt für Leipzig auf 15 Tore und vier Vorlagen in 25 Pflichtspielen. Dabei war er in sieben von acht Bundesligaheimspielen an mindestens einem Tor direkt beteiligt.
- Von der U15 bis zur U21 durchlief Openda alle belgischen Nachwuchsmannschaften. 2022 folgte die erste Nominierung für die Nationalmannschaft und kurz darauf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2022.
- Aufgrund der Herkunft seiner Eltern wäre Openda neben Belgien auch für Marokko, Portugal und die Demokratische Republik Kongo spielberechtigt gewesen.
- Mit drei Treffern innerhalb von vier Minuten und 30 Sekunden gegen Clermont Foot hält Openda den Rekord für den schnellsten Hattrick der Ligue 1.
- Mit Brügge konnte sich Openda zum Meister und Superpokalsieger krönen. Auch in Leipzig holte der 23-Jährige bereits einen Titel. Mit einem 3:0 gegen den FC Bayern gewann er mit Leipzig bei seinem Debüt den DFL-Supercup.
Topstatistiken
Seit dem 6:0 Ende Oktober gegen den 1. FC Köln blieb Leipzig in den vergangenen elf Pflichtspielen nie ohne Gegentor. Es ist die längste Serie, seit der Pokalsieger in die Bundesliga aufgestiegen ist.
14 Mal standen sich Leipzig und Frankfurt bisher in der Bundesliga gegenüber – bisher gewann nie das Auswärtsteam.
Comebacker: Neun Punkte konnte die Eintracht in der aktuellen Saison nach Rückständen hole – Platz drei in der Liga hinter Augsburg und Dortmund.
Leipzigs David Raum schlägt 2023/24 ligaweit die meisten Flanken: 70.
Leipzig gewinnt im Schnitt 52 Prozent seiner Zweikämpfe, das ist Topwert in der Bundesliga.
Wiedersehen
Christopher Lenz gewann mit der Eintracht 2022 den Europapokal und schloss sich im vergangenen Sommer nach zwei Jahren den Sachsen an.
Éric Junior Dina Ebimbe kennt El Chadaille Bitshiabu und Xavi Simons aus seiner Zeit bei Paris Saint-Germain.
Ansgar Knauff spielte zu Dortmunder Zeiten unter Coach Marco Rose.