Taktiktafel
Der VfB Stuttgart ist im Aufschwung. Punkteteilungen gegen den FC Augsburg und Borussia Dortmund, Siege gegen Mönchengladbach und Bochum. Nicht zuletzt auch der 1:0-Auswärtserfolg gegen den 1. FC Nürnberg, der das Halbfinalticket im DFB-Pokal löste. Unter Sebastian Hoeneß, dem vierten Stuttgarter Trainer in der laufenden Saison, ist das Team noch ungeschlagen. Vertraut der 40-jährige Nachfolger von Bruno Labbadia seinem zuletzt bewährten System, wird die Eintracht am Mittwochabend in der Mercedes-Benz Arena einer 3-4-2-1-Formation gegenüberstehen.
Vor Torwart Fabian Bredlow agierte zuletzt eine Dreierkette mit Konstantinos Mavropanos, Dan-Axel Zagadou und Hiroki Ito, der im vergangenen Ligaspiel gegen Mönchengladbach aufgrund einer Gelbsperre passen musste. Ihn ersetzte Waldemar Anton. Borna Sosa und Nationalspieler Josha Vagnoman, einer der großen Profiteure unter Hoeneß, beackern die Außenbahnen. In der Zentrale bekommen sie Unterstützung von Wataru Endo und Atakan Karazor. Im Angriff hingegen bewährte sich zuletzt die Aufstellung von Serhou Guirassy, der beim letzten Duell mit der Eintracht im März verletzt fehlte. Hinter ihm war zuletzt Enzo Millot gesetzt, im Viertelfinale gegen Nürnberg erzielte er den goldenen Treffer. Mit Silas Katompa Mvumpa oder Chris Führich neben ihm ist das Team komplett.
Diese Spieler fehlen
Seitens der Adlerträger muss Coach Oliver Glasner die Ausfälle von Hrovje Smolcic (Außenmeniskus), Kristijan Jakic (Wade) und Philipp Max (Oberschenkel) kompensieren.
Beim VfB Stuttgart zog sich Serhou Guirassy im letzten Ligaspiel einen Cut am Augenlid mit Schwellung zu. Der Einsatz des Stürmers ist zumindest fraglich.
Spieler im Fokus: Josha Vagnoman
Josha Vagnoman ist einer der Profiteure des Trainerwechsels beim VfB Stuttgart. Unter Sebastian Hoeneß spielte der Rechtsverteidiger mit ivorischen Wurzeln bisher alle fünf Partien über die volle Länge, inzwischen stehen auch seine ersten beiden Saisontreffer zu Buche. Schon bevor er im April zum Stammspieler avancierte, nominierte Bundestrainer Hans-Dieter Flick ihn für die Testspiele gegen Peru und Belgien.
- Torgefahr: Gegen Borussia Dortmund erzielte er den 2:2-Ausgleich und gab in der siebten Minute der Nachspielzeit die Vorlage zum 3:3-Endstand. Beim 3:2 gegen den VfL Bochum gelang ihm das zwischenzeitliche 3:1.
- Nationalspieler: Unter Bundestrainer Hans-Dieter Flick debütierte der 22-Jährige im März gegen Belgien, nachdem er bereits sämtliche Juniorennationalmannschaften durchlaufen hatte.
- Comebacker: Unter Pellegrino Matarazzo absolvierte Vagnoman die ersten fünf Saisonspiele, dann warfen ihn ein Gelb-Rot-Sperre sowie ein Knochenödem zurück, ehe er sich unter Hoeneß seinen Stammplatz zurückeroberte.
Statistiken und Serien
Von den vergangenen neun Pokalduellen gegen einen Bundesligisten setzte sich Stuttgart nur einmal durch (2:1 gegen den SC Freiburg, 2020/21). Die Eintracht hingegen gewann sieben der letzten neun Pokalduelle gegen Mannschaften aus Deutschlands Oberhaus.
Kein anderes Team schoss in der Anfangsviertelstunde so viele Tore im DFB-Pokal wie die Eintracht: fünf.
Fünf Vorlagen gab Mario Götze in der laufenden DFB-Pokalsaison, kein Spieler assistierte öfter. Vor der laufenden Runde waren es übrigens vier Vorlagen in 23 Pokalspielen für den 30-Jährigen.
Historische Duellbilanz
Zum vierten Mal trifft die Eintracht im DFB-Pokal auf die Schwaben. Die bisherigen Duelle gewann dabei immer die Heimmannschaft – zwei Mal der VfB, ein Mal die SGE. Zuletzt trafen die Teams in der Zweiten Hauptrunde der Saison 1998/99 aufeinander.
Seitdem Oliver Glasner Trainer der Eintracht ist, gewann er jedes seiner drei Auswärtsspiele beim VfB. Gegen kein Team sammelte mehr Erfolge in der Fremde.
Wiedersehen
Josha Vagnoman war bei der Länderspielpause im März Teil des deutschen Nationalkaders, genauso wie Kevin Trapp und Mario Götze.
Wie beim Bundesligarückrundenspiel im März könnten mit Daichi Kamada, Hiroki Ito, Wataru Endo und Genki Haraguchi gleich vier japanische Nationalspieler auf dem Platz stehen. Makoto Hasebe lief von 2006 bis 2018 für die Samurai Blue auf.
Jens Grahl spielte als gebürtiger Stuttgarter von 2016 bis 2021 insgesamt fünf Jahre für den VfB, ehe es ihn von dort nach Frankfurt zog.
Mario Götze, Sebastian Rode und Dan-Axel Zagadou spielten zusammen für Borussia Dortmund. Später traf Zagadou dort auch auf Ansgar Knauff.
Faride Alidou und Josha Vagnoman standen zeitgleich beim Hamburger SV unter Vertrag, während Christopher Lenz und Atakan Karazor sich aus gemeinsamen Zeiten bei Holstein Kiel kennen.
Schlüsselduell: Serhou Guirassy gegen Makoto Hasebe
Im März traf die Eintracht in der Liga zuletzt auf den VfB Stuttgart. Serhou Guirassy war damals jedoch kein Thema, fehlte der 27-jährige Angreifer aus Guinea, geboren in Frankreich, doch aufgrund einer Adduktorenverletzung – insgesamt sechs Ligaspiele fiel er aus. Dennoch netzte Guirassy wettbewerbsübergreifen zehn Mal in der laufenden Saison, zwei Toren im DFB-Pokal gegen Bielefeld und Paderborn stehen acht Treffer in der Bundesliga gegenüber. Zuletzt war er am 30. Spieltag gegen Mönchengladbach erfolgreich, zog sich dabei allerdings auch einen Cut am Auge mit anschließender Schwellung zu.
Keine einfache Aufgabe für die Eintracht-Verteidigung rund um Makoto Hasebe. Der 39-jährige Japaner spielte zuletzt sechsmal in Folge von Anfang an und zeigte auch im DFB-Pokalviertelfinale gegen den 1. FC Union Berlin seine Defensivqualitäten. Beim 2:0 hielten Hasebe und seine Nebenleute die Null.
Hier läuft der DFB-Pokal
ARD und Sky Sport übertragen das DFB-Pokalhalbfinale der Eintracht live. Außerdem lässt sich die Partie zwischen dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt wie gewohnt auf EintrachtFM verfolgen.