07.08.2021
DFB-Pokal

Adlercheck: Voraussetzung Vereinsrekord

Während ein Weiterkommen der Eintracht gleichzeitig das Einstellen einer Bestmarke bedeuten würde, sehnt sich der SV Waldhof Mannheim nach Revanche.

Taktiktafel

In der vergangenen Saison zeigte sich die Mannschaft von Cheftrainer Patrick Glöckner taktisch variabel und richtete ihr System nach dem jeweiligen Gegner aus. Vorwiegend lief der SVW dabei in einem 4-2-3-1 oder 4-4-2 auf. Auch an den ersten beiden Spieltagen der neuen Drittligasaison gegen den 1. FC Magdeburg (0:2) und die U23 von Borussia Dortmund (1:1) bestätigten die Mannheimer ihre taktische Flexibilität und starteten nacheinander im 4-3-3- und 4-4-2-System.

Diese Spieler fehlen

Filip Kostic fehlt im DFB-Pokal rotgesperrt.

Filip Kostic steht der Eintracht nach seiner Roten Karte im Viertelfinale der Pokalsaison 2019/20 auch gegen Waldhof Mannheim nicht zur Verfügung. Alle anderen Akteure sind spielberechtigt.

Weiterhin muss Cheftrainer Oliver Glasner auf Almamy Toure, Ragnar Ache (beide trainieren individuell), Martin Pecar (Aufbautraining) und Ajdin Hrustic (positiver COVID-19-Befund) verzichten. Den Gastgebern stehen Gillian Timothy Jurcher (Adduktorenprobleme), Jan Just (Muskelfaserriss), Anthony Roczen (muskuläre Probleme), Onur Ünlücifci (Aufbautraining) und Alexander Rossipal (Trainingsrückstand) nicht zur Verfügung.

Spieler im Fokus: Marcel Seegert

Marcel Seegert plagte zuletzt eine Schulterverletzung, einem Einsatz am Sonntag steht aber voraussichtlich nichts im Wege.

Der SVW-Kapitän und gebürtige Mannheimer stammt aus der Jugend der Blau-Schwarzen und wechselte 2014 zurück zu seinem Heimatklub, nachdem er die Nachwuchsmannschaften der TSG Hoffenheim und des 1. FSV Mainz 05 durchlaufen hatte. Zwischen Juli 2017 und Januar 2019 stand Seegert für den SV Sandhausen auf dem Platz, seitdem ist er wieder beim SV Waldhof. Für die Baden-Württemberger kam der 1,86 Meter große Innenverteidiger bislang in insgesamt 184 Pflichtspielen zum Einsatz und erzielte 20 Tore. Beim 3:5 gegen die Eintracht stand der 27-Jährige in der Startelf, zwei Jahre später steht das nächste Pokalduell an. „Ich habe mir einen tollen Traditionsverein gewünscht – dass es dann die Eintracht wird, lässt natürlich Revanchegefühle entfachen“, so Seegert.

Topstatistiken und Serien

Die Hessen trafen in jeder ihrer jüngsten 18 Pokalpartien und würden mit einem Treffer gegen die Mannheimer den Vereinsrekord einstellen. Zwischen August 1978 und Oktober 1981 erzielte die SGE in 19 aufeinanderfolgenden Spielen im DFB-Pokal bereits mindestens ein Tor. Zudem traf die Eintracht in jedem der 23 Erstrundenduelle gegen einen Drittligisten und erzielte dabei 76 Tore – im Schnitt sind das 3,3 Treffer pro Spiel.

Der SV Waldhof Mannheim wartet seit 1989 beziehungsweise zehn Pflichtspielen auf einen Sieg gegen Eintracht Frankfurt. Nur einmal zuvor im deutschen Profifußball hatten die Baden-Württemberger  eine längere Sieglosserie gegen einen Gegner: Zwischen 1984 und 1989 blieben die Blau-Schwarzen in elf Pflichtspielen hintereinander gegen den FC Bayern München ohne Erfolg.

SGE-Cheftrainer Oliver Glasner absolvierte mit dem VfL Wolfsburg drei DFB-Pokalspiele gegen unterklassige Vereine und gewann jede Partie. Seine Mannschaft erzielte darüber hinaus in jedem dieser Spiele mindestens vier Tore (13 insgesamt).

Die Hausherren schieden in den vergangenen fünf Pokalduellen mit Bundesligisten aus. Letztmals kamen die Blau-Schwarzen in der Dritten Runde 1999/2000 gegen ein Team aus dem deutschen Oberhaus weiter. Damals setzte sich der SVW mit 3:2 nach Verlängerung gegen Bayer 04 Leverkusen durch.

Die Adler zogen in ihrer Vereinshistorie bisher 51 Mal in die Zweite Runde des DFB-Pokals ein. Nur Schalke 04 (57) und Bayern München (53) überstanden die Erste Hauptrunde häufiger.

Historische Duellbilanz

Seit Gründung der Bundesliga 1963 trafen die SGE und der SVW in 24 Pflichtspielen aufeinander, von denen die SGE elf gewann und fünf verlor. Acht Begegnungen endeten remis. Auch das Torverhältnis von 45:28 spricht deutlich für die Eintracht.

Wiedersehen

Zwei ehemalige Adlerträger nun auf den Mannheimer Chefsesseln: Trainer Patrick Glöckner und der Sportliche Leiter Jochen Kientz.

Der Sportliche Leiter Jochen Kientz stand zwischen 1991 und 1995 bei der Eintracht unter Vertrag.

Mannheims Cheftrainer Patrick Glöckner hat eine lange Eintracht-Vergangenheit: Zwischen 1991 und 1999 durchlief er erst die Jugendabteilungen der SGE und stand später in neun Zweitligapartien für die Profis auf dem Platz. Seine Zeit im Herzen von Europa wurde 1997 von einer einjährigen Leihe zu den Stuttgarter Kickers unterbrochen. 2012 heuerte er als Co-Trainer von Alexander Schur bei der zweiten Mannschaft der Eintracht an, anschließend fungierte der 44-Jährige als Videoanalyst sowie Co-Trainer der SGE-U19.

Diant Ramaj und SVW-Stürmer Marc Schnatterer standen von 2018 bis Sommer 2021 beim 1. FC Heidenheim unter Vertrag.

Erik Durm und Marcel Seegert durchliefen zeitgleich die Mainzer Nachwuchsabteilung. Bekanntschaft schlossen sie allerdings nur neben dem Platz. Der Weltmeister ist Jahrgang 1992, der Waldhof-Captain 1994 geboren.

Beim Aufeinandertreffen vor zwei Jahren standen mit Kevin Trapp, Martin Hinteregger, Makoto Hasebe, Danny da Costa und Daichi Kamada fünf Adlerträger, die auch am Sonntag zum Einsatz kommen könnten, von Beginn an auf dem Platz. Von den Mannheimer Startelfspielern hingegen ist einzig Kapitän Seegert noch im Verein.

Hier läuft der DFB-Pokal

Sky Sport 2 HD überträgt die Partie am Sonntagnachmittag live und exklusiv. Zudem wird das Erstrundenduell wie gewohnt auf EintrachtFM zu hören sein.