+++ In den Startlöchern +++
Nicht mehr lange, dann rollt der Ball im Toumba Stadium. Auf EintrachtFM, in unseren Livetickern auf eintracht.de, mainaqila und Twitter/X sowie live im Free-TV auf RTL sowie im Online-Stream bei RTL+ verpast Du nichts.
+++ Markus Krösche im Interview +++
Sportvorstand Markus Krösche spricht vor dem Duell mit PAOK am EintrachtTV-Mikrofon unter anderem über die Startelf sowie über die Stimmung im Stadion. „Wir werden versuchen, den Gegner unter Druck zu setzen und Torchancen zu kreieren. Das Ziel ist es natürlich, das Spiel zu gewinnen“, sagt er.
+++ Hauge, Knauff und Nkounkou beginnen +++
So geht’s die Eintracht ab 22 Uhr Ortszeit an! Im Vergleich zur 0:2-Niederlage am Samstag in Wolfsburg stehen Ansgar Knauff, Niels Nkounkou und Jens Petter Hauge in der Startelf. Aurélio Buta und Éric Junior Dina Ebimbe nehmen auf der Bank Platz, Mario Götze steht bekanntermaßen aus privaten Gründen nicht im Aufgebot. Für Hauge ist es der erste Einsatz von Beginn an seit dem Play-off-Hinspiel in Sofia am 24. August, für Knauff seit dem zweiten Bundesligaspieltag am 27. August in Mainz.
+++ Historisch hartes Pflaster +++
Die Sonne versinkt in Windeseile, der Fokus gewinnt zusehends an Schärfe. Die ersten Blitzlichter schießen durchs Rund des Toumba-Tempels, warmknipsen für neue magische Europapokalmotive. Muss nicht immer zwangsläufig für die Eintracht vom Main gelten. Denn auch Panthessalonikeios Athlitikos Omilos Konstantinoupoliton, so PAOK ausgeschrieben, kann auf internationale Glanzstunden zurückblicken, die mehr sind als ein One-Hit-Wonder.
2015 rangen die Hellenen in der Europa League Borussia Dortmund vor heimischer Kulisse ein 1:1 ab, gewannen im Ruhrpott gar 1:0. 1997 setzte sich Thessaloniki in der ersten Runde des UEFA-Cup zu Hause mit 1:0 gegen den Arsenal FC durch und spielten in London 1:1.
Noch weiter zurück reicht die zweite Runde des Europa-League-Vorgängers 1983 gegen den FC Bayern München. Hier wie dort hieß es nach Ende der regulären Spielzeit 0:0. Im Olympiastadion ging es bis ins Elfmeterschießen, als sich der Gastgeber schließlich mit 9:8 durchsetzte. Unter den Elfmeterschützen war auch ein ehemaliger Adlerträger: Norbert Nachtweih.
Rechercheergebnisse, die hier allenfalls 20 Taximinuten beanspruchen. Der Mann mittleren Alters, der das auf der Fahrt zum Stadion wie aus einem Lexikon zum Besten gibt, steht beispielhaft für das Erinnerungvermögen und das Identifkationspotential mit Stadt und Verein. Keine Frage, Thessaloniki ist ein historisch hartes Pflaster – mit der Sehnsucht nach mehr.
+++ Entspannte Euphorie +++
Wer dieser Stunden bei über 25 Grad Celsius durch Thessaloniki schlendert, dürfte kaum auf die Idee kommen, dass am späteren Abend zwei Traditionsvereine um die Führung ihrer Europapokalgruppe kämpfen werden.
Wie auch von Ioannis Amanatidis bestätigt: Ob Krise oder Hochkunjunktur – für einen Kaffee hat der Grieche immer Zeit. Eben Lebbe genieße‘, um es in Anlehnung an Stepi zu sagen.
Das beherzigen auch die rund 1500 Gästefans, die sich vornehmlich rund um die Hafengegend sonnen, babbeln und entspannen. Ob zu Lande oder See – nur die SGE!
+++ Die wichtigsten Kanäle zum Anpfiff +++
EintrachtFM
+++ Hardung: „Jeder Sieg ist wichtig“ +++
Nächste Station Teamhotel. Der Tag vor dem Anstoß scheint aufgrund der Zeitverschiebung um eine Stunde etwas länger als gewohnt. Auf die Auswirkungen auf die Vorbereitung auf das zweite Gruppenspiel angesprochen, meinte Timmo Hardung: „Das ändert nichts. Wir handhaben alles wie vor einem 21-Uhr-Spiel. Der Ablauf ist gleich. Der Biorhythmus ist gleich.“
Der Sportdirektor möchte in Thessaloniki nach dem 2:1 gegen den Aberdeen FC „nachlegen. Denn dann sieht es Richtung K.-o.-Phase schon gut aus. Es gibt nicht viele Spiele, jeder Sieg ist wichtig“.
Wichtig ist auch Mario Götze. Doch der fehlt aus schönen privaten Gründen, weshalb Hardung sagt: „Wir werden ihn vermissen. Aber es ist ein schöner Grund, deshalb ist auch niemand böse drum. Wir wissen um die Qualität des Kaders. Der, der spielen wird, wird Mario gut vertreten.“
+++ Der Schiedsrichter kennt die griechische Liga +++
Simone Sozza ist natürlich kein Grieche, das lassen die UEFA-Regularien gar nicht zu. Die Super League kennt der Italiener dennoch. In Griechenland ist es nicht ungewöhnlich, auch internationale Referees an die Pfeife zu lassen. So leitete der 36-Jährige Ende September das Derby zwischen Panathinaikos und AEK Athen. Auch beim jüngsten Derby d'Italia zwischen Inter und AC Milan war der gebürtige Mailander gefragt. Der Mann kennt sich also mit emotionalen Duellen aus.
Alleine richten muss er es freilich nicht. Als Linienrichter fungieren die Landsmänner Alberto Tegoni und Giovanni Baccini. Vierter Offizieller ist Andrea Colombo, Video Assistant Referee Maurizio Mariani, unterstützt von Valerio Marini.
+++ Zu Gast bei Ioannis Amanatidis +++
Im nordgriechischen Kozani erblickte Ioannis Amanatidis das Licht der Welt, als Neunjähriger zog er mit der Familie nach Stuttgart und wurde schließlich bei der Eintracht zum Publikumsliebling. Nach der aktiven Karriere war der einstige Stürmer kurzzeitig von August 2020 bis Januar 2021 als Co-Trainer beim PAOK FC aktiv und betreibt außerdem im Herzen Thessalonikis ein Boutique-Hotel. Eine dieser Tage nicht nur für Eintrachtler willkommene Anlaufstelle, auch die Redaktion war zu Besuch und befragte den 41-Jährigen unter anderem über ...
... den Flair des Toumba Stadium: Ein bisschen Fußball, wie er leibt und lebt. Ein altes Stadion, außen ein bisschen verrostet. Die Zuschauer sind lautstark und emotional. Es wird ein interessantes Spiel.
... Chancen und Risiken der Stimmung: Man sollte nicht den Fehler machen, die Zuschauer gegen sich aufzubringen. Dann kann es schon hitzig werden. Aber wenn man den Gegner spielerisch bekämpft und seinen Mann steht, kann es kippen und es kann passieren, dass die Fans gegen die eigene Mannschaft sind. Sie werden schnell unruhig. Wenn es nicht läuft, rumort es schnell. Das wäre ein Vorteil für Frankfurt.
... die Vorgänge in der Stadt: Wenn PAOK international steht, steht die Stadt ein bisschen still und alle schauen auf den Klub. In den Tagen davor merkt man, plötzlich geht es gegen einen besseren Gegner, den Europa-League-Sieger von vor zwei Jahren.
... Innenverteidiger Konstantinos Koulierakis: Linksfuß, robust und zweikampfstark. Noch macht er den einen oder anderen Fehler wie beim Ausgleich in letzter Sekunde am Wochenende gegen Athen. Aber er ist wahnsinnig jung, da darf man viel verzeihen. Ein guter, talentierter Spieler.
... Spielmacher Giannis Konstantelias: Typischer Zehner. Ein kleiner Junge, den man auf der Straße nicht für voll nehmen würde, weil er so schmächtig ist. Aber er ist immer für besondere Momente gut, ist technisch richtig stark.
+++ Ab auf den Hügel +++
Leichter Einstieg am Matchday: Das Toumba Stadium liegt, genau, im gleichnamigen Stadtteil Toumba. Im griechischen Volksmund bedeutet das so viel wie kleiner Hügel, was auf die Lage inmitten des Stadtzentrums zurückzuführen ist. Derzeit finden hier 28.701 Zuschauer Platz. Der Rekord datiert vom 19. Dezember 1976, als gegen Panathinaikos Athen 45.252 Karten an Mann und Frau gingen.
So viele werden es am Abend nicht, unter anderem, weil rund um die Jahrtausendwende aus reinen Stehplätzen auch Sitzplätze und die Sicherheitsinfrastruktur angepasst wurde. Rappelvoll wird der Hexenkessel dennoch sein. Omar Marmoush ist vor der Atmosphäre nicht bange, „weil wir Eintracht Frankfurt sind und wir in unserem Stadion selbst eine der besten Stimmungen in Europa haben“, so der erste UECL-Torschütze der SGE-Geschichte gegenüber EintrachtTV. Überhaupt: „Als Spieler freut man sich, das macht uns einfach Spaß. Es ist ein besonderes Stadion, eher untypisch für Europa, eher wie in Ägypten. Auf jeden Fall wird es sehr laut sein.“
+++ Die Topscorer sind zwei alte Bekannte +++
Ein erster Blick auf das Aufgebot der Hausherren. Wettbewerbsübergreifender Toptorjäger ist Andrija Zivkovic mit sieben Treffern, die meisten Assists in dieser Saison verzeichnet neben Stürmer Brandon Thomas Linksaußen Taison. „Taison und Zivkovic verfügen über ein sehr gutes Eins-gegen-eins und haben Außenverteidiger hinter sich, die permanent auf der Überholspur sind. Es wird eine Herausforderung, diese Spieler zu verteidigen“, meinte Toppmöller auf der Pressekonferenz am Mittwoch.
Den beiden Einzelkönnern begegneten die Hessen vor Jahren schon mal erfolgreich; während der K.-o.-Phase der UEFA Europa League 2018/19. In der Round of 32 setzte sich die SGE gegen Shakhtar Donetsk um Taison – der Brasilianer netzte beim 2:2 im Hinspiel – schließlich im Rückspiel mit 4:0 durch. Fulminant auch das erste Treffen mit Zivkovic, der im Viertelfinale die Farben von SL Benfica trug. Hinspiel 4:2 für die Portugiesen, im Stadtwald dann, noch zu Zeiten der Auswärtstorregel, das frenetisch umjubelte 2:0. Wisst ihr Bescheid.
+++ Geburtstagsadler Reschke und Nacho +++
Das Wappen des PAOK FC ziert bekanntlich der doppelköpfige Adler. Dafür haben an diesem Donnerstag gleich zwei Frankfurter Adlerträger in Thessaloniki Geburtstag: Vorstandsmitglied Philipp Reschke wird 51, der mitgereiste Jungprofi Ignacio Ferri Julià wird 19 Jahre. Alles Gude und gutes Gelingen – ob auf der Tribüne oder dem Platz!
+++ „Unser Spiel durchdrücken“ +++
Kaliméra aus Thessaloniki! Die Sonne steht schon wieder hoch über der Hafenmetropole. Anders als am Abend zuvor während des üblichen Pitch Walk durch die Spielstätte des Gastgebers. Im Anschluss bekräftigte Cheftrainer Dino Toppmöller seine auf der Pressekonferenz geäußerten Schlüsse bei EintrachtTV: „Wir wollen unser Spiel durchdrücken, offensiv unsere Situationen kreieren und die Räume bespielen, die wir angesprochen haben. Wir benötigen eine gewisse Ruhe am Ball, weil wir einen Gegner erwarten, der uns immer wieder hoch unter Druck setzen wird. Es geht darum, bei Ballbesitz in eine Dynamik reinzukommen, um den Gegner vor Probleme zu stellen.“