15.02.2024
Europapokal

Adlerticker: Kalajdzic und Marmoush im Angriff

Die Startelf mit vier frischen Kräften, royale Expertise, O-Töne von Hardung, Toppmöller, Zimmermann und Blessin, Update für Fans vor Ort, Schiri von der Insel und Insights aus dem Teamhotel.

+++ Timmo Hardung im Interview +++

Vor dem Spiel stand Sportdirektor Timmo Hardung am EintrachtTV-Mikrofon Rede und Antwort. „Es wird ein hochintensives Spiel und wir wissen, was auf uns zukommt. Wir müssen uns darauf gefasst machen, dass das Umschaltspiel bei den Belgiern im Vordergrund stehen wird. Wir dürfen uns nicht zu sehr auf deren Spiel einlassen, sondern müssen uns auf uns konzentrieren. Es wird wichtig sein, wie wir ins Spiel reinkommen. Wir müssen unserem Spiel treu bleiben“, sagt er.

Zurück in der Startelf ist gegen Union Saint-Gilloise Sasa Kalajdzic. „Wir haben gesehen, was Sasa für eine Qualität hat – vorne als Leuchtturm und Anker auf der Neun“, freut sich auch Hardung über die Rückkehr des Zwei-Meter-Stürmers.

+++ Frisches Quartett am Start +++

Im Vergleich zum 1:1 gegen den VfL Bochum am vergangenen Samstag stehen vier neue Kräfte in der Startelf: Der wiedergenesene Kevin Trapp beginnt für Jens Grahl im Tor und als Kapitän, Niels Nkounkou ersetzt Philipp Max auf links. Auch Tuta kehrt in die Verteidigung zurück. Dafür nimmt Ansgar Knauff zunächst auf der Bank Platz und Aurélio Buta wird womöglich konstant die rechte Schiene beackern. Die Sturmspitze bildet diesmal Sasa Kalajdzic, Omar Marmoush darf als hängende Spitze ran, Hugo Larsson fehlt bekanntlich verletzt.

+++ Wetterbericht: Heiter bis wolkig +++

Nach Regen kommt Sonne, sagt der Volksmund. So auch in Brüssel, wo die Straßen und Bürgersteige am Mittwoch noch voller Pfützen waren. Doch siehe da: Tagsüber strahlender Sonnenschein, die Jacke bleibt auf dem Zimmer. Und auch der Abend verspricht, zwar kühler und bedeckter zu werden, aber zumindest trocken zu bleiben. Auswärtstore darf‘s natürlich trotzdem regnen.

+++ Lotto statt Duden +++

Auf der Pressekonferenz hatte Eintracht-Coach Dino Toppmöller nochmal bewusst für die Heimstärke der Royale Union Saint-Gilloise sensibilisiert. Immerhin hätten die Blau-Gelben international in dieser Saison daheim nicht verloren, vor rund 17.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sogar den Liverpool FC 2:1 geschlagen.

Wobei die Begrifflichkeiten zu Hause beziehungsweise daheim relativ zu betrachten sind. Weil die eigentliche Spielstätte der Brüsseler, das Duden Park Stadion in Forest, nicht vollständig die UEFA-Auflagen erfüllt, betritt Union das europäische Parkett im Umland. In der Vorsaison fand die Gruppenphase der UEFA Europa League in Löwen in der Region Flandern statt. Mittlerweile weicht der belgische Emporkömmling ausgerechnet auf das Terrain des traditionsreichen Rivalen RSC Anderlecht aus: der Lotto Park – oder um dem UEFA-Jargon gerecht zu werden: Eintracht Frankfurt gastiert bei der Royale Union Saint-Gilloise im RSC Anderlecht Stadium in der Region Brüssel. Wild.

+++ Großer Name, kleine Zeitreise +++

18 Akteure hat Union-Trainer Alexander Blessin für die Begegnung mit den Adlern für den Spieltagskader vorgesehen. Drei Namen unter der Lupe:

  1. Heinz Lindner: Zwischen 2015 und 2017 zwei Jahre bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag. Zwei Bundesligaspiele: das erste, weil Lukas Hradecky in Leipzig in der dritten Minute Rot sah, eine Woche später stand er beim 1:0-Sieg auf Schalke zwischen den Pfosten. Sowohl beim Relegationsdrama gegen Nürnberg als auch beim DFB-Pokalfinale gegen Dortmund auf der Bank.
  2. Kevin Mac Allister: Wechselte im vergangenen Sommer aus Buenos Aires nach Europa. Verpasste seitdem erst drei Spiele, trotz nur 1,75 Metern gesetzt in der Innenverteidigung – und der Bruder von Weltmeister Alex Mac Allister.
  3. Henok Teklab: Über Rot-Weiss Frankfurt, Schwanheim, Hessen Dreieich, Ginsheim, Alzenau nach Münster. Nach dem Aufstieg in die Dritte Liga der Schritt ins Königreich und Europapokal in Liverpool – Anfield statt Alzenau. Geboren übrigens in Frankfurt.

+++ Blick in die Geschichtsbücher +++

Dass die Royale und die Eintracht noch nicht aufeinandergetroffen sind, ist wahrlich nicht die News der Woche. Dass aber noch kein einziger Belgier den Adler auf der Brust getragen hat, haben die Kollegen vom Eintracht Frankfurt Museum festgestellt. Warum ausgerechnet der Ungar István Sztáni an diesem Umstand beinahe etwas geändert hätte, zählt zu einer von vielen Kuriositäten und Besonderheiten in der Eintracht-Belgien-Historie. Lesenswert!

+++ Alexander Blessin: „Mit das schwerste Los“ +++

Seit Juli 2023 schwingt Alexander Blessin das Zepter in Saint-Gilles. Als Tabellenführer in Belgien sprach der 50-jährige gebürtige Stuttgarter nach dem Abschlusstraining der USG am Mittwoch mit breiter Brust und großer Vorfreude über die bevorstehenden Duelle mit der SGE: „Ich muss ganz ehrlich sagen, am Anfang habe ich mich gefreut. Meine erste Reaktion war: Erstmals in einem europäischen Wettbewerb gegen einen deutschen Verein für mich. Mein zweiter Gedanke war: Die Eintracht ist mit das schwerste los. Aber ich glaube, das hat Frankfurt auch über uns gedacht.“

+++ Jan Zimmermann: „Eintracht-DNA wieder auf den Platz bringen“ +++

Schwenk ins Mannschaftshotel. EintrachtTV hat nach dem Frühstück Jan Zimmermann getroffen. Der Torwarttrainer bestätigte, dass einem Einsatz von Kevin Trapp, der am Samstag gegen Bochum wegen Rückenproblemen kurzfristig passen musste, „nichts im Wege“ stehe.

Denn „Kevin hat die letzten zwei Tage voll trainiert und ist gut drauf“. Grundsätzlich mache die Mannschaft einen „vernünftig konzentrierten Eindruck“. Zimbo und dem ganzen Trainerteam ist bei aller Akribie und Analyse eines besonders wichtig: „Über allem steht, die Eintracht-DNA wieder auf den Platz zu bringen: Einsatz. Leidenschaft!“ Das Ziel: „Ganz klar! In einer Woche um 23 Uhr gemeinsam feiern.“

+++ RUSG-Expertise vom Main +++

Auch wenn Eintracht Frankfurt erstmals überhaupt gegen die Royale Union Saint-Gilloise antritt, kennt ein Quintett den K.-o.-Gegner aus eigener Spieler- oder Trainererfahrung.

  • Willian Pacho (Royal Antwerp FC): Sieben Spiele, vier Siege, ein Unentschieden, zwei Niederlagen.
  • Dino Toppmöller (RE Virton): Drei Spiele, drei Niederlagen.
  • Niels Nkounkou (Royal Standard Club de Liège): Zwei Spiele, ein Unentschieden, eine Niederlage.
  • Tuta (KV Kortrijk): Ein Spiel, ein Sieg.
  • Aurélio Buta (Royal Antwerp FC): Ein Spiel, ein Sieg.

+++ Alles geben, alle Kanäle +++

  • 12 Uhr: Tagesupdate aus dem Mannschaftshotel | EintrachtTV
  • 17.45 Uhr: Die Aufstellung aus erster Hand | Facebook live
  • 18.10 Uhr: Übertragungsbeginn TV | RTL+
  • 18.30 Uhr: Übertragungsbeginn Radio | EintrachtFM live
  • Nach dem Spiel: Kurz-Highlights | EintrachtTV

+++ Referee aus England +++

Das Unparteiischengespann steht fest und kommt aus England. Schiedsrichter ist Craig Pawson, den die Linienrichter Lee Betts und Ian Hussin unterstützen. Vierter Offizieller ist Simon Hooper. Als Video Assistant Referee fungiert Stuart Attwell, an dessen Seite Chris Kavanagh supportet.

+++ Update für Fans vor Ort +++

Das Infopaket der Fanbetreuung dürften mittlerweile alle kennen, die es betrifft. Hier kommt nochmal ein ganz frisches Update vom Morgen. Bitte beherzigen!

Zudem wurde kurzfristig ein Beschluss für die Stadt Brüssel erlassen, durch welchen als Fußballfans von Eintracht Frankfurt identifizierte Personen, die die öffentliche Ordnung gefährden, für bis zu 24 Stunden festgenommen werden können. Der Erlass gilt bis Freitag, 16. Februar, 10 Uhr. Es handelt sich hierbei, im Gegensatz zu Anderlecht, nicht um ein generelles Aufenthalts- oder Betretungsverbot.

+++ Battle mood in Brüssel +++

Die Ansage von Cheftrainer Dino Toppmöller am Mittwochabend ist unmissverständlich: „Es ist Kampfmodus angesagt. Es ist ein K.-o.-Spiel, do or die – entweder die oder wir. Wir müssen uns sofort in Stimmung bringen, es ist ein heißer Tanz, der uns erwartet.“ In diesem Sinne: Kampfeslustige Grüße aus Brüssel!