19.01.2023
Eintracht

„Alle Karten neu gemischt“

Axel Hellmann und Markus Krösche formulieren die Ziele für 2023, zeigen die Herausforderungen auf und erklären, wie sie die Gesamtentwicklung vorantreiben möchten.

Spot an! Pünktlich zum Start ins neue Spieljahr 2023 ist im ProfiCamp im Deutsche Bank Park der neue hochmoderne Medienraum fertiggestellt. Ein Rahmen wie gemalt für Vorstandssprecher Axel Hellmann und Sportvorstand Markus Krösche, um gemeinsam auf die bevorstehenden Aufgaben einzuschwören. In der Jahresauftaktpressekonferenz ging es unter anderem um...

...die Herausforderungen und Ziele für 2023:

Axel Hellmann: 2022 haben wir abgehakt. Im neuen Jahr werden alle Karten neu gemischt. Für das, was war, kriegen wir nichts mehr. Sondern nur für das, was kommt. Wir müssen ein neues Kapitel aufschlagen – und die Trauben hängen für uns nicht niedriger. Der Ausbau des Deutsche Bank Park wird unsere größte Errungenschaft im infrastrukturellen Bereich sein. Wir liegen richtig gut im Zeitplan. Bis die volle, neue Maximalkapazität erreicht ist, werden wir einen soliden Zuschauerschnitt in der Bandbreite von 48.000 bis 49.000 sicherstellen können. Eine große Herausforderung ist der Fachkräftemangel, der auch uns betrifft. Wir fahren Spieltage nicht mit der vollen Frau- und Mannstärke, was man in gewissen Bereichen bemerken wird. Ich hoffe, dass wir trotz der reduzierten Personalstärke alles gut hinbekommen.

Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören

Markus Krösche: 2023 möchten wir einen ähnlichen Weg gehen wie 2022, weiter Fortschritte machen und den Fokus hochhalten. Die Wahrnehmung der Eintracht hat sich national und international verändert. Wir müssen uns immer wieder selbst überprüfen und Details verbessern. Das Ziel ist es, Platz vier zu verteidigen. In der Champions League möchten wir die nächste Runde erreichen.

...den Frauen- und Nachwuchsbereich:

Konkrete Vorstellungen von den nächsten Schritten: Sportvorstand Markus Krösche.

Markus Krösche: Wir ruhen uns nicht auf dem Erreichten aus, auch nicht bei den Frauen oder im Nachwuchs. Mit der U21 haben wir einen großen Meilenstein geschafft. Junge Spieler konnten sich sowohl in der Hessenliga als auch in der Youth League beweisen. Wir müssen es schaffen, regelmäßig junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in der Profimannschaft zu haben. Die Weiterentwicklung des Klubs steht zu jeder Zeit im Mittelpunkt. Katharina Kiel und Niko Arnautis treiben die Professionalisierung der Eintracht Frauen voran.

…das Wintertrainingslager:

Markus Krösche: Wir hatten ein sehr gutes und intensives Trainingslager. Die Kritik an dem Testspiel gegen Leipzig nehmen wir an. In Zukunft werden wir dafür Rechnung tragen, was die Gegner angeht. Wir sind gut vorbereitet, doch das ist Schall und Rauch. Es zählt, in der nächsten Woche die erhalten Eindrücke auf den Platz zu bringen.

…die internationale Wettbewerbsfähigkeit:

Axel Hellmann: Wir werden auf absehbare Zeit nicht mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten einer Premier League mithalten können. Doch die Lösung kann nicht sein, sich wie ein Käfer auf den Rücken zu legen und abzuwarten, was passiert. Es verlangt aktives Handeln und Entscheidungsfreude, aber auch Mut und Entschlossenheit. Es muss Teil unserer Klub-DNA sein, dass wir mit dem, was wir haben, erfolgreich sind: Dazu gehört die Wucht der Basis im entscheidenden Maß dazu, aber auch kluge Modelle im sportlichen und kaufmännischen Bereich.

Wir haben eine super Kultur geschaffen, mit klaren Strukturen und stabilen Verhältnissen.

Axel Hellmann, Vorstandssprecher Eintracht Frankfurt Fußball AG

Markus Krösche: Die Engländer haben natürlich einen Wettbewerbsvorteil, weil sie viel mehr zahlen können. Das macht es schwierig für uns als Klub, talentierte Spieler zu bekommen. Aber es macht keinen Sinn, sich über die Marktlage zu beschweren, denn diese lässt sich nicht ändern. Es geht darum, kreative und schnelle Lösungen zu finden und mehr Überzeugungsarbeit zu leisten. Randal Kolo Muani ist ein gutes Beispiel dafür.

...das Interimsamt als DFL-Geschäftsführer:

Axel Hellmann: Im Moment teile ich mir das hälftig mit Oliver Leki [SC Freiburg; Anm. d. Red.] auf. An die Kollegen im Eintracht-Vorstand kann ich nur sagen: super, einmalig, vielen Dank! Auch der Aufsichtsrat stand sofort komplett dahinter. All das wäre nicht möglich, wenn wir im Vorstand sowie bei den Bereichsleitern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht so ein super eingespieltes Team wären. Ein Klub wie wir, der in den vergangenen Jahren nahezu durchgehend im Ausnahmezustand war, nicht 34, sondern bis zu 50 Saisonspiele hatte, ist sehr erprobt darin, Dinge auch unter Druck funktionieren zu lassen. Wir haben eine super Kultur geschaffen, mit klaren Strukturen und stabilen Verhältnissen. Hinzu kommt, dass wir im Vermarktungsbereich bereits viele Weichen für die nächste Saison gestellt haben – die dicksten Bretter sind schon gebohrt. Ich bin fest bei der Eintracht verortet und habe auch nicht vor, die Eintracht zu verlassen.

…den Restart in der Bundesliga:

...Axel Hellmann: Schalke 04 ist ein absoluter Traditionsverein, der mit voller Fankapelle hier ankommen wird. Es ist einer der Vereine, bei dem ich völlig unabhängig von Tabellenständen schon morgens ein gewisses Kribbeln habe, weil es ein großer und wuchtiger Klub ist. Gegen Schalke hatten wir schon unglaubliche Duelle.

Markus Krösche: Alle drei Spiele der ersten Woche sind wichtig für uns. Im Spiel gegen Schalke sehen wir, wie gut wir vorbereitet sind und wo wir stehen. Jedes Bundesligaspiel ist schwer zu gewinnen. Wenn wir 100 Prozent auf dem Platz lassen, haben wir gegen jeden Gegner in der Bundesliga eine Chance. Unser Ziel ist, in dieser Englischen Woche neun Punkte holen.