30.04.2020
Eintracht

Alles Gude, Attila!

Auch wenn er seine Runden momentan nicht in der Commerzbank-Arena drehen kann, fliegt Attila heute ganz hoch. Das Eintracht-Maskottchen wird 16 Jahre jung.

Eine gebührende Geburtstagsfeier ist in diesem Jahr leider nicht möglich. Eigentlich hätte die Eintracht am kommenden Wochenende den FC Schalke 04 empfangen und Attila die Mannschaft im Stadion unterstützen sollen. Doch statt den Hessen in der Bundesligapartie Glück bringen zu können, muss der Adler weiterhin im eigenen Horst bleiben. Seinen besonderen Tag werden Attila und Falkner Norbert Lawitschka „ruhig und ohne große Termine zu Hause verbringen“, so Lawitschka. Die Möglichkeiten zum Zeitvertreib halten sich aktuell in Grenzen, der Frankfurter Steinadler „dreht seine Runden in seiner großen Flugvoliere.“Seit Attila 2006 auf einer Flugshow zahlreiche Blicke auf sich zog – auch den eines Mitarbeiters der Eintracht, die nach dem Aufstieg auf der Suche nach einem Glücksbringer war – ist der Adler vom Verein nicht mehr wegzudenken. Nach mehreren heimlichen Probeläufen in der Commerzbank-Arena folgte der öffentliche Einstand standesgemäß zum DFB-Pokalfinale in Berlin, als der aus dem fränkischen Coburg stammende Adler gegen die Bayern sein Debüt als Maskottchen der Eintracht gab.

Attila fehlt die menschliche Umgebung

An der Seite von Norbert Lawitschka ist der Talisman seitdem bei jedem Heimspiel präsent und dient den Spielern als stärkender Rückhalt. So soll Alex Meier seinerzeit, kurz nachdem er den Adler gestreichelt hatte, einen Ball in die Maschen geschweißt haben. Doch auch die Verantwortlichen wissen die Anwesenheit des knapp vier Kilogramm wiegenden Jagdtiers zu schätzen. Ex-Trainer Thomas Schaaf geriet bei seinem Einstand gegen den SC Freiburg 2014 regelmäßig an der Seitenlinie aus dem Häuschen, erst die Begegnung mit dem zahmen Steinadler brachte den Norddeutschen damals wieder auf Normaltemperatur. Die Begründung: „Ein Adler ist unwahrscheinlich elegant, fast majestätisch. Attila ist ein wunderschönes Tier.“ Auch zum österreichischen Fußballlehrer Adi Hütter soll ein guter Draht bestehen, nicht nur weil beide ihre Wurzeln nahe der Alpen haben. Auf den Adler war 1993 schon Klaus Toppmöller gekommen, als er seinen Spielern als Motivationsmaßnahme einen ausgewachsenen Steinadler in die Kabine mitbrachte. Von Nachhaltigkeit war diese Idee zwar nicht geprägt, was sich mit Attila, der es auf eine Spannweite von 1,90 Meter bringt, anders verhält. Anlässlich seines 16. Geburtstags kann sich der Steinadler über einen kaninchengroßen Elefanten aus Leder als Geschenk seines Falkners freuen. „Mit Glück hält der ein oder zwei Tage, ehe er in Fetzen zerrissen wird“, vermutet Lawitschka. In Zeiten wie diesen ist das eine willkommene Ablenkung von der aktuellen Situation, die auch an dem Eintracht-Steinadler nicht einfach vorbeigeht. „Attila ist so aufgewachsen, dass er ständig von vielen Menschen umgeben ist. Das fehlt ihm momentan sehr, das merke ich jeden Tag. Er ist immer wieder froh, wenn mal Besuch vorbeikommt.“ Aber vor allem möchte Attila eines: So bald wie möglich wieder im Stadion für die Eintracht die Flügel schlagen. „Das wünscht er sich wirklich sehr. So wie wir alle!“