Es war ein Tag, der in die Geschichtsbücher der Eintracht eingehen sollte: Der 29. Mai 1999, Schauplatz Waldstadion. 34. Spieltag, Abstiegskampf pur, ein inzwischen längst legendärer Frankfurter 5:1-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern und das entscheidende Tor von Jan Aage Fjörtoft, das Kultstatus genießt. Damals mittendrin im Geschehen, Sturmpartner an der Seite des Norwegers und an besagtem Tag nach Vorlage von Bernd Schneider Schütze des 1:0, mit dem in der 47. Minute der wahnsinnige Endspurt zum Klassenerhalt losging: Chen Yang. Für den Assist revanchierte sich der Chinese im weiteren Spielverlauf und legte Schnix‘ Treffer zum 4:1 auf.
Fast 17 Jahre später, am 9. Dezember 2016, war der Chinese vor dem Heimspiel gegen Hoffenheim zu Gast auf der Waldtribüne. Angesprochen auf sein schönstes Erlebnis mit der Eintracht, musste er nicht lange überlegen: „Das Spiel gegen Kaiserslautern, 5:1!“ Vorab grüßte er die vor der Bühne versammelten Fans: „Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, ich habe euch und Eintracht Frankfurt vermisst!“
Erster Chinese in der Bundesliga
Als Chen Yang, geboren in Peking, im Sommer 1998 an den Main wechselte, war er der erste Chinese, der in der Bundesliga spielte. Sein Debüt in der Beletage gab er am 14. August 1998 auswärts gegen den MSV Duisburg. Bis zum Sommer 2002 trug er im deutschen Oberhaus und in der Zweiten Bundesliga sowie im DFB-Pokal in 99 Spielen den Adler auf der Brust und verbuchte neben 23 Toren 19 Vorlagen. Anschließend zog es den Stürmer weiter zum FC St. Pauli. Insgesamt 35 A-Länderspiele absolvierte er für China und stand unter anderem bei der Weltmeisterschaft 2002 in den Vorrundenspielen gegen Costa Rica und die Türkei auf dem Rasen.
Seit Ende 2018 ist Chen Yang internationaler Markenbotschafter der Eintracht und zählt außerdem mittlerweile wie Cha Bum-kun, Makoto Hasebe und Jay-Jay Okocha zum 18-köpfigen Bundesliga Legends Network.
Am heutigen Mittwoch feiert er seinen 50. Geburtstag.
Alles Gude, Chen Yang!