10.12.2023
Historie

Alles Gude, Friedhelm Funkel!

Der Rheinländer stand so viele Pflichtspiele an der Seitenlinie der Eintracht wie kein anderer Cheftrainer. Heute feiert Friedhelm Funkel seinen 70. Geburtstag.

Es war im Frühjahr dieses Jahres, als Friedhelm Funkel eine ganz besondere Ehre zuteil wurde. Für sein Lebenswerk wurde der seit dem heutigen 10. Dezember 70 Jahre alte Fußballlehrer von der Eintracht ausgezeichnet, erstmals bedachte der Klub aus dem Herzen von Europa eine Person mit diesem Preis. Sichtlich gerührt nahm Funkel die Gratulation der vier Vorstände entgegen.

Heribert Bruchhagen, sein ehemaliger Chef, brachte es auf den Punkt: „Fast 1500 Spiele als Trainer und Spieler im bezahlten Fußball – das ist beispiellos in Deutschland und kann man nur als charaktervoller Sportler erreichen“, sagte der frühere Vorstandsvorsitzende, der Funkel 2004 an den Main geholt hatte. Fünf Jahre und 194 Pflichtspiele später endete die Amtszeit des Rheinländers, der damit so viele Partien an der Seitenlinie stand wie kein anderer Cheftrainer bei den Adlerträgern. Einmal kehrte er noch für eine Partie auf die Trainerbank im Deutsche Bank Park zurück: Zum Abschiedsspiel von Alex Meier im Sommer 2022.

Friedhelm Funkel während des Abschiedsspiels von Alex Meier.

„In Frankfurt ist es etwas ganz Besonderes, so lange Trainer zu sein. Es war eine großartige Zeit, die ich dort verbracht habe, und ich komme immer wieder gerne zurück“, sagte Funkel vor fünf Jahren in einem Interview mit der Eintracht-Redaktion und betonte: „Es war mit die schönste Zeit, die ich je als Trainer erlebt habe.“

Mit Funkel war die Eintracht in dessen erstem Jahr zunächst in die Bundesliga zurückgekehrt, hatte das DFB-Pokalfinale 2006 erreicht und sich dadurch für den UEFA-Cup 2006/07 qualifiziert. Immer an seiner Seite war Armin Reutershahn, der ihn unter anderem schon bei seiner ersten Trainerstation unweit seiner Heimat Krefeld bei Bayer 05 Uerdingen – dort ist Funkel übrigens Rekordspieler – Anfang der 1990er Jahre begleitet hatte. Neben der Eintracht und Uerdingen trainierte der 70-Jährige in seiner langen Laufbahn auch Duisburg, Rostock, die Hertha aus Berlin, Bochum, Aachen, 1860 München, Düsseldorf und den 1. FC Köln.

Sechs Bundesligaaufstiege

Ausgeschlossen, dass sich Funkel, der im Übrigen weiterhin der einzige Trainer im deutschen Fußball ist, der insgesamt sechs Mal mit einer Zweitligamannschaft in die Bundesliga aufstieg, noch einmal auf die Trainerbank setzt, ist es nicht. Kürzlich gab er im „Kölner Express“ zu, dass es „ihn wieder gepackt habe“ und er sich in den letzten Wochen und Monaten dabei ertappt habe, dass „ich wieder ein bisschen Blut geleckt habe“.

Die Eintracht ist ganz tief in meinem Herzen.

Friedhelm Funkel

„Mit ruhiger Hand“, so stand es einst in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hatte Funkel die Eintracht geführt und „die jungen Leute im Kader richtig gut motiviert“, wie es Bruchhagen sagte. Spieler wie Alex Meier, Jermaine Jones, Benny Köhler, Marco Russ und Christoph Preuß haben „unter ihm eine tolle Entwicklung genommen“, so Bruchhagen weiter. Sportlich holte Funkel aus dieser Mannschaft das Optimale raus.

„Die Eintracht ist ganz tief in meinem Herzen“, erwiderte Funkel, der auch mal einem Fotografen einer Zeitung durch den Wald hinterherjagte, auf Bruchhagens Laudatio. Dieser prägte seinerzeit den Ausspruch: „Der Trainer hat immer einen Stern mehr.“ Selbiges gilt heute für Friedhelm bei der Eintracht.

Alles Gude, lieber Friedhelm!