Es begab sich im Jahre 1976, als die Eintracht zwei Spieler aus der DDR verpflichtete: Norbert Nachtweih und Jürgen Pahl hatten im November ein Nachwuchsländerspiel in der Türkei zur Flucht in die Bundesrepublik Deutschland genutzt. Beide landeten bei der Eintracht, wo sie nach der obligatorischen 16-monatigen Sperre zu Stammspielern wurden.
Torwart Pahl feierte am 13. Januar 1979 gegen den FC Schalke 04 sein erstes Bundesligaspiel. Der 3:1-Sieg gegen die Knappen war die erste von 175 Begegnungen mit dem Adler auf der Brust, davon 152 in der Bundesliga. Schon im Jahr darauf gewann Pahl den UEFA-Cup – unter besonderen Umständen. Denn als die Eintracht 1979/80 zunächst in Bukarest, Rumänien, und später in Brünn, Tschechien, antreten musste, gab es berechtigte Bedenken, dass er wie Kompagnon Nachtweih als „Republikflüchtlinge“ Probleme bekommen würden.
In dieser Situation hatte die Eintracht das Glück, mit Wolfram Mischnick einen gut vernetzten Politiker im Verwaltungsrat sitzen zu haben. Mischnick wandte sich an seinen Parteikollegen Hans-Dietrich Genscher. Der Außenminister erwirkte eine Garantieerklärung für die beiden Eintracht-Spieler. Zur Sicherheit reiste Mischnick mit zu den Auswärtsspielen.
Wiederum eine Spielzeit darauf folgte der Gewinn des DFB-Pokals. Ebenso unvergessen bleibt Pahls Eigentor 1982 gegen Werder Bremen, als ihm bei einem Abwurf der Ball entglitt und im eigenen Netz landete. Ein Fauxpas mit Seltenheitswert, 35 Mal hielt der gebürtige Teucherner seine Weste weiß. Am 17. März feierte Jürgen Pahl seinen 65. Geburtstag. Eintracht Frankfurt wünscht alles Gude!