31.05.2019
Historie

Alles Gude, Ralf Weber!

Ralf Weber gelang ein Spagat, der den wenigsten vor und nach ihm vergönnt blieb. Heute feiert der Seitenwechsler seinen 50. Geburtstag.

Von Offenbach nach Frankfurt ist es ein kurzer Weg, von den Kickers zu Eintracht ein steiniger. Uwe Bein ist es einst erfolgreich gelungen, hier und dort gut und erfolgreich zu spielen, zuletzt auch Sebastian Rode. Einer der prominentesten „Seitenwechsler“ war Ralf Weber. Da ist aus einem Offenbacher, der bei der SpVgg Hainstadt das Kicken gelernt hatte, mit der Zeit ein richtiger Frankfurter geworden. Von 1987 bis 1989 hat „Webster“ 52 Spiele für den OFC bestritten. Von 1989 bis 2001 sind dann 214 Einsätze für die Eintracht hinzugekommen. Dabei sind ihm 29 Tore gelungen und er ist Nationalspieler geworden (neun Länderspiele). Heute feiert Ralf Weber seinen 50.Geburtstag.

Mit ihm verbunden wird eine der schwärzesten Stunden der Adler, dabei konnte er dafür gar nichts, er war „Opfer“ an jenem 16.Mai 1992. So nah ist die Eintracht der zweiten Deutschen Meisterschaft seither nie mehr gekommen. Ein läppischer Sieg in Rostock und es wäre vollbracht gewesen. Absteiger Hansa führte 1:0, Axel Kruse schoss den Ausgleich für die Eintracht. Und Ralf Weber war auf dem Weg zum Siegtor. Doch leider war da auch Alfons Berg. Nach einem Pass von Tony Yeboah war Weber frei vor dem Tor und wurde von Stefan Böger umgesenst. Ein klarer Elfmeter! Nicht für Berg, der ließ weiterlaufen. Die Eintracht verpasste den Titel, Weber, eigentlich ein ruhiger Geselle, flippte aus. „Er wollte den Schiri verprügeln“, erzählte später Mannschaftskollege Manni Binz. Gott sei Dank ließ Weber seine Aggressionen dann nur an einer TV-Kamera aus.

Ralf Weber war ein Offensivverteidiger modernster Prägung, würde mit seiner dynamischen Spielweise auch in die heutige Mannschaft gut passen. Eine von vielen Verletzungen zwang ihn 2001, seine Karriere zu beenden. Von 2004 bis 2014 war er zehn Jahre lang Chefscout bei der Eintracht. Danach hat er die Trainerlaufbahn eingeschlagen und in den vergangenen drei Jahren als Assistent von Rudi Bommer beim Regionalligisten SC Hessen Dreieich gearbeitet. Für die nächste Saison sucht er eine neue Herausforderung.