06.01.2013
Aktuelles

Alte Bekannte, Adler und Eulen

Attila, der König der Bundesligalüfte, breitete unlängst wieder seine Schwingen aus und machte sich auf den Weg. Er musste mal wieder nach dem Rechten sehen im Stadtwald von Frankfurt und über dessen Grenzen hinaus, ob denn auch alles seine Ordnung hatte. Um es vorwegzunehmen, es war alles mehr als in Ordnung, was seine Adleraugen erspähten. Aber lest selbst.

EIN ALTER BEKANNTER

Neulich führte Attila der Schwingenschlag ins Ruhrgebiet, just als die Eintracht dort beim FC Schalke 04 auftrat. Modern wie er ist hatte unser Adler sich zuvor im Internet informiert. Auf dem Facebook-Account seines Lieblingsvereins las er mit erstaunten Adleraugen, wie ein alter Bekannter sich zu Wort meldete. Dort war ein Titelbild des Schalker Stadionmagazins „Der Kreisel“ aus den 80gern zu finden, auf dem SGE-Größen wie Bruno Pezzey und Jürgen Pahl abgebildet waren, ihres Zeichens UEFA-Pokal-Gewinner von 1980. Das gefiel vielen Eintracht-Netzwerk-Freunden, unter anderem auch ebenjenem Jürgen Pahl, der beseelt das Bild kommentierte.

Zum Beispiel zu Bruno Pezzey: „erinnert euch mal an bruno, der leider schon verstorben ist...ein superkerl, mit dem ich 5 jahre zusammenspielen durfte ...er libero ich im tor...und wir gewannen für die eintracht den uefa cup 80 und dfb pokal 81“ Oder zu den damaligen und heutigen jungen Himmelsstürmern: „weises himmelsstürmer sehe ich grade auf dem heft...nachdem wir damals die eintracht vorm 1. abstieg gerettet hatten, starteten wir ähnlich furios wie in dieser saison...mit jungen spielern, berthold, kraatz, möller , charli mit 29 und ich mit 28 waren die ältesten ....ja ,das waren schöne zeiten ...“. Attila fand’s klasse und hob die Adlerdaumenkralle.

BUNDESADLER-JUNG

Mit stolzgeschwellter Adlerbrust vernahm Attila im November, dass nach langer Zeit endlich mal wieder ein Eintrachtler zur deutschen Nationalelf berufen worden war. Sebastian Jung war diese „au sammermaal högschd freuudige Naachricht zuteil gewodden“. Per SMS von Jogi Löw erfuhr Sebi von seiner Nachnominierung zum Spiel der Deutschen gegen die Niederlande. Attila kratzte sich im Adlerhorst den Federkopf, wann war eigentlich zuletzt ein Eintracht-Adlerträger auch Bundesadlerträger gewesen? Stimmt, Horst Heldt war es, 1999, der heutige Manager der Schalker.

Da wurde es aber auch wieder mal Zeit. Und schlussendlich wird es eine vorbeugende Maßnahme vom Bundes-Jogi für die WM 2014 in Brasilien sein. Denn noch nie wurde Deutschland ohne einen Frankfurter im Kader Weltmeister. 1954 war Alfred Pfaff in der Schweiz dabei, 1974 feierte die 'Frankfurter Flügelzange' bestehend aus Jürgen Grabowski (der am Finaltag 30 wurde) und Bernd Hölzenbein den Triumph in München. Und 1990 standen Uwe Bein und Andi Möller im deutschen Kader. Lieber Jogi, wir haben neben Sebi noch weitere Talente am Adlerhorst, die einen Sieg 2014 um so wahrscheinlicher machen – Kevin, Seppl, Basti und wie sie alle heißen…

ADLER UND EULEN

Nicht viel später stand das Heimspiel gegen Werder Bremen an. Attila ist ja was den Gegner anbelangt, sehr flexibel. Er macht auf alles Jagd, ob es Wölfe, Löwen, Kleeblätter oder Spätzle sind. Also eben auch Fisch, oder – seit der Ankunft von Takashi Inui – Sushi. Als er aber vor dem Spiel gegen die Norddeutschen am Stadion vorbeiflog, fragte Attila sich, ob es heute eher doch „Fish n Chips“ geben würde. Standen dort am Eintracht-Museum doch 30 lautstarke Engländer, die gemeinsam mit befreundeten Eintrachtlern (EFC Bockenheim und EFC Rhönadler) für ein großes Hallo sorgten.

Die Fans von Oldham Athletic in Nordengland kommen seit fast 30 Jahren regelmäßig zu Spielen der Eintracht, während ihre Freunde von den EFCs genauso regelmäßig Besuche auf der Insel abstatten. Eine Fan-Freundschaft, die vor langer Zeit bei einem internationalen Fanclub-Turnier in Frankreich begann. Das fand Attila bemerkenswert, einzig das Wappentier von Oldham ließ ihn die Adleraugenbraue hochziehen – eine Eule?? „Eagles & Owls – Two Teams, One Spirit“ sah er auf einigen Schals der Engländer geschrieben. Da musste ihn schon das grandiose 4:1 der SGE gegen die Bremer milde stimmen, und schlussendlich war er dankbar für die Glücksbringer von der Insel. Die Eulen können gerne wieder kommen.