01.04.2018
Bundesliga

Am Ende unglücklich

Im engen Bundesligaspiel beim SV Werder Bremen kann die Eintracht zwar einen Pausenrückstand durch Luka Jovic ausgleichen, verlässt aber doch als 1:2-Verlierer das Weserstadion.

Bitter. Eintracht Frankfurt hat das Bundesliga-Auswärtsspiel in Bremen lange Zeit ausgeglichen gestaltet, phasenweise sogar bestimmt. Die Adlerträger drehten in einer rassigen Partie den Pausenrückstand, den Zlatko Junuzovic markierte, als nach toller Vorarbeit von Marco Fabián und Kevin-Prince Boateng schließlich Luka Jovic als Torschütze zur Stelle war. Doch am Ende verschätzte sich Lukas Hradecky bei einem Abwehrversuch von David Abraham, und man musste mit leeren Händen die Heimreise antreten.

Ausgangssituation: Bollwerk Weserstadion

Unter dem Trainer Florian Kohfeldt, der beim Last-Minute-Sieg der Eintracht im Hinspiel sein Debüt gab, hat sich die Bremer Mannschaft mehr als stabilisiert. Vor dem Spiel glänzten die Werderaner mit vier ungeschlagenen Spielen und drei Heimsiegen in Folge. Unter Kohfeldt wurde der SVW zu Hause noch gar nicht besiegt.
Gegen seinen Lieblingsgegner musste die Eintracht am Ostersonntag nachlegen, nachdem tags zuvor direkte Konkurrenten in der Tabellenspitze gepunktet hatten.

Personal: Punktuell verändert

Simon Falette und Jetro Willems waren die einzigen beiden Akteure, die im Defensivverbund nach ihren Startelfeinsätzen beim 3:0-Heimsieg gegen Mainz ihren Platz für Marco Russ und Timothy Chandler räumen mussten. Zu Beginn des schweren Restprogramms nutzt Cheftrainer Niko Kovac weiterhin die Variabilität seines ausgeglichenen Kaders.

Erste Halbzeit: Mehrfach Pech

Über 4.200 mitgereiste Eintracht-Fans sahen am sonnigen Ostersonntag-Nachmittag einen stürmischen Start beider Mannschaften mit guten Torchancen. Einen abgefälschten Schuss von Marius Wolf von der Strafraumgrenze parierte Werder-Schlussmann Jiri Pavlenka nur mit dem Bein (4.), aber auch auf der Gegenseite musste Lukas Hradecky mehrfach zur Stelle sein. In einem rassigen Bundesligaspiel, das die Adlerträger weitgehend bestimmten, gingen die Gastgeber in der 28. Minute in Führung. Gegen einen abgefälschten Abschluss von Zlatko Junuzovic aus acht Metern hatte der SGE-Keeper keine Abwehrchance. Bremen drehte in Folge auf, die Eintracht musste sich befreien und hatte durch Marius Wolfs Nachschussversuch in der 36. Minute die beste Chance zum Ausgleich. Weiteres Pech hatte die SGE in Person von Ante Rebic, der verletzt raus und durch Marco Fabián ersetzt werden musste.

Zweite Halbzeit: Aus der Hand gegeben

Gleich nach Wiederanpfiff entgingen die Kovac-Schützlinge nach Freistoß und einem langen Bein von Ishak Belfodil haarscharf dem 0:2. Aber nach einer tollen Hradecky-Parade bekam man den Ball aus der Gefahrenzone. Und dann war er da: Luka Jovic markiert in der 53. Minute per Drehschuss aus zehn Metern den 1:1-Ausgleich. In den letzten drei Spielen hat Jovic nun getroffen, und hier war die Vorbereitung per Hacke von Kevin-Prince genauso sehenswert. Jovic scheiterte jedoch wenig später am Werder-Torwart im Alleingang auf dem Weg zur Führung. Nach einer Stunde verstärkte Bremen seine Offensivbemühungen immer weiter und fand auf den Außenbahnen immer wieder Räume. 15 Minuten vor dem Ende musste auch Marco Russ angeschlagen vom Platz, dessen Platz Simon Falette einnahm.
Doch zehn Minuten vor Schluss wurden zwei der stärksten zu tragischen Figuren. Eine Flanke von Junuzovic wollte David Abraham entschärfen und lenkte den Ball in hohem Bogen ab. Dort packte Hradecky im Blick gegen die Sonne nicht konsequent zu, sodass er vermeidbar im Tor landete (2:1, 79.).

Fazit: Entscheidende Fehler

Wenn man die Partie auf die spielentscheidende Szene, dem vermeidbaren Eigentor des Kapitäns, reduziert, dann wird man der Partie nicht gerecht. Die hochklassige Bundesligabegegnung wurde von der Eintracht mindestens ausgeglichen gestaltet, sie musste aber immer wieder aufwändig Rückschlägen hinterherlaufen und war an diesem Tag nicht mit Fortuna im Bunde. Am Ende gehen die Adlerträger als unglückliche Verlierer vom Platz, obwohl sie viele ihrer Tugenden an den Tag legten und mindestens ein Unentschieden drin war.

So spielte die Eintracht:

Hradecky – Abraham, Hasebe, Russ (75. Falette) – Chandler (65. Tawatha), de Guzman, da Costa – Boateng, Wolf – Rebic (39. Fabián), Jovic.

Tore:

1:0 Junuzovic (28.)
1:1 Jovic (53.)
2:1 Abraham (ET, 79.)