07.12.2023
DFB-Pokal

Appelle des Spiels: Zurück zu den Wurzeln

Wieder zwei Gegentreffer, keine Durchschlagskraft und fehlende Basics: Die Mängelliste beim 0:2 gegen Saarbrücken ist gewachsen. Dafür weiß sich Makoto Hasebe in neuer, alter Rolle zu behaupten.

Als am Mittwochabend um kurz vor acht der Schlusspfiff ertönte, war nicht nur der Ludwigspark am Gefrierpunkt angelangt, mit der Stimmung im Lager von Eintracht Frankfurt verhielt es sich ähnlich. „Wer eben in der Kabine war... es war sehr ruhig. Natürlich sind alle enttäuscht, weil wir uns mehr vorgenommen hatten“, berichtete Dino Toppmöller eine Dreiviertelstunde, nachdem die 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücken amtlich und das Aus im DFB-Pokalachtelfinale besiegelt war.

Der Cheftrainer verwies zwar hier und da auf erfolgshemmende Faktoren wie die ausgedünnte Personaldecke, fehlende Frische und holprigen Rasen, hielt es aber schlussendlich mit Sportvorstand Markus Krösche und Sportdirektor Timmo Hardung sowie nicht zuletzt Zuschauern und Berichterstattern: „Am Ende war es nicht gut genug. Das steht außer Frage.“

Am Ende war es nicht gut genug. Das steht außer Frage.

Cheftrainer Dino Toppmöller

Wer wollte, konnte die erste Niederlage von Eintracht Frankfurt in einem DFB-Pokalachtelfinale gegen einen Drittligisten seit Gründung der Bundesliga ins Hundertstel und Tausendstel durchdeklinieren.

Kollektiv im Schlechten, dass die Idee, „viel in die letzte Linie spielen, viel über die Außenstürmer und mit dem ersten Kontakt nach innen hinter die Kette zu kommen“, wie Toppmöller auf Nachfrage erklärte, nicht fruchtete.

Hasebe auf der Sechs: Nichts verlernt

Oder individuell im Guten, dass Makoto Hasebe erstmals seit August 2021, dem 2:5 in der Liga in Dortmund und dem 0:2 im DFB-Pokal bei Waldhof Mannheim, auf der Sechserposition startete, als Dirigent mit 92,3 Prozent die höchste Passquote verzeichnete, acht von 15 Zweikämpfen gewann und neun Ballgewinne verbuchte – jeweils Topwert.

Im Gesamtkontext stehen aber auch acht Schüsse gegen den Drittligisten und damit drei weniger als im Schnitt in der Bundesliga. Im Oberhaus kommen die Hessen auf elf Abschlüsse pro Partie, weniger verzeichnet einzig Bremen. Erstmals seit September gelang kein Torerfolg. Was sich dann und wann vorne durch Effizienz lindern ließe, ließ die mangelnde Konsequenz im und vor dem eigenen Strafraum umso mehr ins Gewicht fallen. „Wir haben uns defensiv und offensiv nicht durchgesetzt. Es sind Basisthemen, an denen wir gescheitert sind. Das ist das Ärgerliche“, monierte Krösche. Nicht zum ersten Mal in den vergangenen Wochen. Im fünften Spiel in Folge fing sich die SGE zwei Gegentreffer.

Unterm Strich stehen wettbewerbsübergreifend vier Niederlagen in Serie. Eine Erfahrung, die die Adler letztmals im Frühjahr 2020 machten. Da erscheint es auch nicht als Trost, dass in der Runde der letzten Acht drei Erstligisten auftauchen, so wenige wie letztmals vor 20 Jahren, sondern vielmehr als „Riesenchance, die wir liegengelassen haben“, wie Hardung nach dem 23. Pflichtspiel 2023/24 konstatierte.

Ausblick: 24. Pflichtspiel

Nachdem es an Nikolaus nichts mit dem Befreiungsschlag wurde, wartet hinter Tür beziehungsweise Spiel Nummer 24 niemand Geringeres als der Branchenprimus FC Bayern München. FCS-Coach Rüdiger Ziehl wünschte den unterlegenen Gästen auf der Pressekonferenz mit gelockerter Zunge: „Dino, alles Gute, haut die Bayern weg, ich wünsche euch viel Erfolg!“ Um die Chancen darauf zu erhöhen, setzt Toppmöller auf „schnelle Regeneration, um am Samstag elf Spieler auf den Platz zu bringen, die maximal frisch sind“. Zugleich betont Hardung: „Es wird ein komplett anderes Spiel. Aber wir müssen bei uns anfangen und an unseren Themen arbeiten. Dahingehend ist es irrelevant, wer am Samstag kommt.“ Oder um es anders zu sagen: Zurück zu den Wurzeln.