02.02.2024
Bundesliga

„Auch mal einfache Lösungen finden“

Dino Toppmöller rechnet mit druckvollen Kölnern, erfreut sich der gewachsenen Konkurrenzsituation, spricht über den Umgang mit personellen Härtefällen, zwei Ausfälle und Zugang Ekitiké.

Cheftrainer Dino Toppmöller über ...

... den Gegner 1. FC Köln: Wer den 1. FC Köln zuletzt verfolgt hat, ob unter Timo Schultz oder seinem Vorgänger, weiß, dass sie eine sehr aktive Mannschaft haben, die uns phasenweise hoch attackieren wird. Sie sind fleißig, mutig im Angriffspressing und haben gute Abläufe. Zudem bringen sie Power und Geschwindigkeit sowie eine gute Idee mit dem Ball mit. Sie brauchen jeden Punkt und werden sich mit allen Mitteln wehren. Es wird darum gehen, unter Druck fußballerisch gut zu sein und auch mal einfache Lösungen zu finden. Es ist ein volles Stadion mit fanatischen Zuschauern. Wir haben alle Lust darauf, wollen uns mit dem 1. FC Köln messen, dominant auftreten und fahren mit viel Zuversicht zu diesem Spiel.

... das Personal: Willian Pacho ist aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Omar Marmoush ist noch in Ägypten. Er hat sich eine Erkältung mit Fieber eingefangen. Wir erwarten ihn am Sonntag zurück und hoffen, dass er nächste Woche vollumfänglich mittrainieren kann. Sebastian Rode müssen wir behutsam heranführen. Er hat uns vergangene Woche super geholfen mit seiner Energie, seiner fußballerischen Leistung und Erfahrung. Er wird seine Spiele von Anfang an machen, am Samstag aber noch nicht.

Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören

... die Formation: Sowohl eine Dreier- als auch eine Viererkette sind möglich. Am einfachsten wäre es, Willian Pacho eins zu eins zu ersetzen. Doch wie wir spielen, werden wir morgen Abend um 18.30 Uhr sehen. Auch Ellyes Skhiri hat in dem einen oder anderen Spiel die letzten Minuten in der Dreierkette gespielt. Das kann er auch auf längere Sicht, weil er ähnlich wie Makoto Hasebe eine gute Spielübersicht und -intelligenz sowie ein gutes Passspiel hat. Das ist immer eine Option.

... das Teamgefüge: Von heute bis zum 17. März haben wir mindestens neun Spiele – elf, falls wir in der Europa Conference League weiterkommen sollten. Das ist anspruchsvoll für jeden Einzelnen. Letztlich sind wir froh über die Möglichkeiten, die wir haben. Ich habe lieber die Qual der Wahl als andersherum – das ist Teil des Jobprofils. Wir haben einen gesunden Konkurrenzkampf, das eigene Ego muss für den gemeinschaftlichen Erfolg hinten angestellt werden. Es gilt auch, den einen oder anderen enttäuschten Spieler zu unterstützen. In erster Linie ist dabei die Glaubwürdigkeit aufrecht zu erhalten und die Leistungen der Spieler im Spiel und Training zu berücksichtigen. Kommunikation ist immer der Schlüssel. Am Ende der Saison wollen wir gemeinsam etwas Besonderes erreichen.

Ich werde ein Gespräch mit ihm führen und dann schauen, wie wir den Spieltagskader zusammenstellen.

Cheftrainer Dino Toppmöller über Hugo Ekitiké

... Hugo Ekitiké: Wir sind sehr zufrieden mit dem Transferfenster und freuen uns, dass es mit Hugo Ekitiké funktioniert hat, nachdem wir bereits im Sommer an ihm interessiert waren. Er ist ein Spieler, der am liebsten auf der Neunerposition agiert, aber auch in einer Doppelspitze spielen kann. Dank seines hohen Speeds kann er aber auch auf den Flügel ausweichen. Für seine Größe hat er eine gute Technik, ist agil und sorgt für gute Pressingmomente, die es für den Gegner im Spielaufbau schwierig machen. Er ist fleißig, hungrig und soll uns kurz- wie langristig helfen. Wir müssen schauen, wie er sich auf dem Trainingsplatz präsentiert, damit wir ihn schnellstmöglich in eine gute Form bringen und er uns helfen kann. Ich werde ein Gespräch mit ihm führen und dann schauen, wie wir den Spieltagskader zusammenstellen.

... die Leihabgänge im Winter: Ich habe mit jedem Einzelnen ein super offenes und ehrliches Gespräch gehabt. Alle haben dazu beigetragen, dass wir eine gute Ausgangslage haben. Paxten Aaronson, Jens Petter Hauge, Kristijan Jakic und Jessic Ngankam haben sich immer professionell verhalten, auch wenn ihre Rolle nicht immer befriedigend war. Ich habe ihnen Themen mitgegeben, an denen sie weiterarbeiten sollen. Wir trauen ihnen einen Entwicklungsschritt zu. Die Leihen sind sinnvoll, um mehr Spielzeit zu bekommen. Der Verein hat auch in Bezug auf die aufnehmenden Klubs gute und intelligente Entscheidungen getroffen.

... die Saisonziele: Nach wie vor haben wir die gleiche Zielsetzung. Spieler wie Mario Götze, Sebastian Rode, Ellyes Skhiri oder Kevin Trapp haben hohe Ansprüche – so wie jeder andere auch. Die höchsten Ansprüche haben wir an uns selbst. Wir möchten die jungen Spieler weiterentwickeln, was sich natürlich auch in den Ergebnissen widerspiegeln soll. Wir müssen schauen, wie die persönlichen Entwicklungen einzelner Spieler verlaufen und wie sie sich ins Mannschaftsgefüge integrieren. Irgendwann sprechen wir dann über Tabellenplätze. Letztlich möchten wir in jedes Spiel gehen, um es zu gewinnen.