16.12.2019
UEFA Europa League

Auf dem Vor-Marsch

Der FC Salzburg kommt aus der Champions runter in die Europa League und ist dort Eintrachts Gegner im Sechzehntelfinale. Jesse Marsch sorgt für Tempofußball in der Mozartstadt.

Schon wieder ein „Absteiger“! Wie in der vergangenen Saison bekommen es die Adlerträger in der Runde der letzten 32 Teams der Europa League mit einer Mannschaft zu tun, die die Gruppenphase noch in der Champions League bestritten hat. Für die Eintracht zog sich dies über Shakhtar Donetsk, den FC Internazionale Milano bis hin zu SL Benfica, ehe gegen den bereits in der Europa League gestarteten Chelsea FC im Halbfinale Schluss war. Der FC Salzburg begann diese Spielzeit in der Königsklasse – und sorgte dort für Furore. Nach einem furiosen 6:2 gegen den KRC Genk glichen die Mozartstädter in Liverpool einen 0:3-Rückstand in der zweiten Halbzeit aus, mussten aber noch das 3:4 hinnehmen. Die Heimniederlage gegen Neapel konnte Salzburg mit dem 1:1 gegen die Italiener nicht wettmachen, hatten aber nach dem 4:1 in Genk das Weiterkommen am letzten Spieltag in eigener Hand. Hier erwies sich der FC Liverpool als abgezockter und gewann mit 2:0. Die Salzburger verweilten somit auf Rang drei, hatten aber mit 16 geschossenen Toren und ansprechenden spielerischen Leistungen Ausrufezeichen gesetzt.Dies gelang insbesondere Erling Haaland. Der 19-Jährige sorgte für einige Bestmarken. In den ersten fünf Partien traf er jeweils, beendete die Gruppenphase – obwohl er nur ein Mal über die vollen 90 Minuten ran durfte – mit acht Toren und schoss sich spätestens mit dieser Bilanz in die Notizbücher der europäischen Topklubs. In der Bundesliga bekannte Spieler sind unterdessen der Ex-Bremer Zlatko Junuzovic und Ramalho, der für Leverkusen und Mainz die Schuhe schnürte. Unterdessen treffen Adi Hütter, einige Kollegen aus dem Trainerteam und auch Martin Hinteregger auf ihren Ex-Verein beziehungsweise auf ihre Landsleute. Hütter coachte die Juniors und später die Profis, mit denen er 2014/15 das Double holte.

Hütters Spuren

Als Spieler hatte Adi Hütter beim Vorgängerverein Austria Salzburg zum besten internationalen Abschneiden der Vereinsgeschichte beigetragen. 1993/94 erreichten die Salzburger das Finale des UEFA-Cups und scheiterten nach Hin- und Rückspiel am FC Internazionale Milano. Auf dem Weg dorthin hatte das Team von Otto Baric unter anderem die Eintracht ausgeschaltet, nach Elfmeterschießen im Waldstadion. Hütter hatte gegen Uli Stein verwandelt, im Hinspiel hatte er den einzigen Treffer des Abends erzielt. In der Folge hatte Salzburg nie mehr an diesen Erfolg anknüpfen können. 2018 erreichten die Mozartstädter das Halbfinale der Europa League unter Marco Rose, der dann noch ein Jahr blieb und in diesem Sommer zurückkehrte nach Deutschland und Borussia Mönchengladbach übernahm. Nachfolger wurde Jesse Marsch, der in New York und Leipzig bereits im Unternehmen gearbeitet hatte. Der für Tempofußball bekannte US-Amerikaner (zwei Länderspiele) durfte das Team in der Champions League coachen, nachdem die Salzburger erstmals nach 1994 direkt qualifiziert waren. Elfmal seit 2006 hatten die Salzburger die Qualifikation bestreiten müssen – und waren immer gescheitert.Fast müßig zu erwähnen: in der heimischen Liga stehen die Salzburger wie gewohnt auf Platz eins, haben noch keine Niederlage erlitten und sind damit auf dem besten Weg zur siebten Meisterschaft in Folge. Am vergangenen Wochenende hat bereits die Winterpause begonnen, die unmittelbar vor dem Duell mit der Eintracht endet. Die Generalprobe bestreitet die Elf von Jesse Marsch gegen Vizemeister LASK.