16.06.2024
Team

Auf der linken Außenbahn zu Hause

Nathaniel Brown zählt zu den „talentiertesten Linksverteidigern, die wir haben“. Der 21-Jährige besticht durch Speed und Cleverness. Das ist der Eintracht-Zugang.

Den Ball am Fuß hat Nathaniel Brown anfangs für den TSV Kümmersbruck. Hier, in seinem Geburtsort Amberg, etwa 60 Kilometer östlich des Max-Morlock-Stadions in Nürnberg gelegen, ist der Deutsch-Amerikaner zu Hause. In der Spielstätte des 1. FC Nürnberg sollte er später zum Profi reifen, und zu einem der „talentiertesten Linksverteidiger, die wir haben“, wie Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche sagt. Im jungen Alter von 13 zog es ihn an den Valznerweiher ins Nachwuchsleistungszentrum des Clubs.

Acht Jahre später kommt Brown aus Franken nach Frankfurt, zur Saison 2024/25 stößt er zur Eintracht. Sein Wechsel zu den Adlerträgern stand schon im Wintertransferfenster der abgelaufenen Spielzeit 2023/24 fest, doch verständigte sich die Eintracht mit dem 1. FC Nürnberg auf eine weitere Leihe zu den Clubberern bis Saisonende.

Seit sich Brown, Spitzname „Nene“, für den FCN entschieden hatte, schnürte er fortan auch ausschließlich für den Traditionsverein die Fußballschuhe und sammelte altersklassen- und wettbewerbsübergreifend 110 Einsätze. Brown, der am 16. Juni seinen 21. Geburtstag feiert, lief für die U17 und U19 in den Junioren-Bundesligen Süd/Südwest auf, genauso für die U23 in der Regionalliga Bayern sowie schließlich die Profis in der Zweiten Bundesliga und im DFB-Pokal. Einmal begegnete er dabei übrigens auch schon den Adlerträgern: Mit 1:4 mussten sich die A-Junioren vom Valznerweiher im Februar 2022 am Riederwald geschlagen geben.

Frankfurt, vor allem der Deutsche Bank Park im Stadtwald, haben bei dem pfeilschnellen Linksverteidiger Eindruck hinterlassen. „Frankfurt ist bekannt für die Fans, für das Stadion – das hat mich sehr beeindruckt“, sagt der Freund von Hip-Hop- und Rap-Musik und schließt an: „Hier will ich weiter reifen, erwachsener werden und sportlich an meinen Schwächen arbeiten. Ich freue mich darauf, mich bei der Eintracht weiterzuentwickeln, meine neuen Teamkollegen bald kennenzulernen und mit der Mannschaft erfolgreich zu spielen.“

Profidebüt unter Hecking, danach gesetzt

Erstmals Profiluft schnupperte Brown, der neben seiner deutschen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, am 10. März 2023. Dieter Hecking, damaliger Cheftrainer des 1. FC Nürnberg, brachte den Youngstar am 24. Spieltag der Zweiten Bundesliga 2023/24 im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig für Jens Castrop.

Hier will ich weiter reifen, erwachsener werden und sportlich an meinen Schwächen arbeiten.

Nathaniel Brown

Zwar sammelte Brown lediglich eine Minute Spielzeit, stand dafür aber in der Folgewoche gegen Arminia Bielefeld erstmals in der Startelf. Er entwickelte sich zügig zur wichtigen Stütze und kam in jedem weiteren Match der restlichen Saison zum Einsatz – überwiegend von Beginn an. Kurzum, Brown war gesetzt.

Ach ja, apropos Eintracht Braunschweig: Ein schöner Zufall, denn die Löwen erwarten die Mannschaft von Cheftrainer Dino Toppmöller am 19. August in der Ersten Hauptrunde des DFB-Pokals – auch für seinen neuen Verein könnte Brown also gegen die Niedersachsen debütieren.

Viel Tempo auf der linken Bahn

In der abgelaufenen Saison absolvierte der Linksfuß summiert 32 Partien in der Zweiten Bundesliga und im DFB-Pokal, wettbewerbsübergreifend steuerte er sieben Vorlagen für seine Mannschaft bei. Eine seiner Stärken: Tempo. Mit 35,5 km/h Topspeed war der Außenbahnspieler der schnellste Nürnberger der abgelaufenen Spielzeit  und kratzte in dieser Kategorie an den Top 20 der Liga. „Ja, ich komme über meine Geschwindigkeit und die Cleverness im Zweikampf als Linksverteidiger – ich bin kein Zweikampfmonster, aber clever und ziemlich schnell“, so Brown, der sich auf der linken Außenbahn am allerwohlsten fühlt auf dem Platz. 

Zwei, die sich bereits kennen: Nathaniel Brown gemeinsam mit Ansgar Knauff im Einsatz für die U21 – künftig auch für die Eintracht.

Fähigkeiten, die freilich auch die Aufmerksamkeit des DFB weckten. Im September 2023 debütierte Brown unter Trainer Antonio Di Salvo für die deutsche U21-Nationalmannschaft gegen die Ukraine. Von dort kennt er auch seinen künftigen Teamkollegen Ansgar Knauff, der in der vergangenen Saison mit gemessenen 36,4 Stundenkilometern zum schnellsten Trio der Bundesliga zähte. Speedy und Speedy.

Er passt zu unserer Art und Weise, Fußball zu spielen, hat einen sehr starken Offensivdrang und ist fußballerisch sehr gut.

Sportvorstand Markus Krösche

„Ich glaube, dass es nicht viele Profile von seinem Spielertypen gibt, gerade in Deutschland“, sagt Sportvorstand Markus Krösche: „Er passt zu unserer Art und Weise, Fußball zu spielen, hat einen sehr starken Offensivdrang und ist fußballerisch sehr gut.“

Fleiß, Beharrlichkeit, Mut, Leidenschaft, Geduld und Ehrgeiz sind Eigenschaften, die fallen, wenn Weggefährten über den jungen Oberpfälzer sprechen. „Ich gebe immer 100 Prozent, will mich immer weiterentwickeln und schaue stets nach vorne. Ganz einfach jeden Tag Gas geben“, so Brown. Ein Schienenspieler, der „mit seiner Dynamik perfekt in unser Anforderungsprofil passt und trotz seines jungen Alters auf und neben dem Platz einen überaus reifen Eindruck macht“, unterstreicht Sportdirektor Timmo Hardung.