Diese eine Szene brach die Erfolgsformel der Eintracht auf dem Weg zum Europa-League-Titel auf einen Nenner herunter. Als Kevin Trapp unmittelbar nach dem Schlusspfiff im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán vom RTL-Reporter als „Held des Abends“ empfangen wurde, erwiderte der gerührte Schlussmann mehrfach: „Wir alle sind Helden!“ An der Auszeichnung der UEFA zum Mann des Abends kam er nach der Glanztat kurz vor Schluss und dem entscheidenden gehaltenen Elfmeter freilich trotzdem nicht herum.
Doch es blieb bei weitem nicht die einzige persönliche Kür. Die Jury des Europäischen Fußballverbandes berief neben dem Frankfurter Keeper, der mit 36 Paraden die zweitmeisten hinter Glasgows Connor Allan McGregor zeigte, außerdem Martin Hinteregger, Filip Kostic und Rafael Santos Borré in die Elf der Saison 2021/22.
Derweil wählten Technische Beobachter Borrés Kracher zum 2:0 in Barcelona zum sechstschönsten aller 367 Tore. Losgel öst davon ist auch die Meinung der Fans gefragt.
Während Hinteregger insbesondere in den Viertel- und Halbfinals über sich hinauswuchs und im Achtelfinalrückspiel gegen Real Betis Balompié in allerletzter Minute maßgeblich das 1:1 erzwang, trug sich der Kolumbianer in jedem der letzten vier K.-o.-Duelle in die Scorerliste ein, traf nicht nur im Endspiel, sondern auch in den Rückspielen in Barcelona und gegen den West Ham FC und legte in London das 1:0 durch Ansgar Knauff auf.
Schnelligkeit gewinnt
Der 20-Jährige stand seit seiner Winterleihe nicht nur in jeder Spielminute auf dem Rasen und spulte im Schnitt 13,75 Kilometer ab, sondern fungierte sowohl gegen Barca als auch die Hammers mit dem ersten Treffer der Duelle als Dosenöffner auf der Road to Sevilla. Grund genug für die Experten, den Rechtsaußen als besten jungen Spieler 2021/22 auszuzeichnen.
Der Titel als bester Spieler des Wettbewerbs geht an dessen Pendant auf der linken Bahn: Filip Kostic. Eintrachts Nummer zehn ebnete mit zwei Toren und einem Assist nicht nur den Weg zum 3:2 im Camp Nou, sondern hat mit sechs Vorlagen die meisten aller Akteure der 40 Vereine gegeben. Auch dem 1:1 gegen den Rangers FC am Mittwochabend ging eine Hereingabe des Dauerbrenners voraus. Dazu kommt das Laufwunder auf einen überdurchschnittlichen Wert von 14,26 Kilometern pro Partie.
Letzter Topfact am Rande: Mit dem Flügelduo (in der Spitze jeweils 33,4 Kilometer pro Stunde) sowie Jesper Lindström (33,2) stellen die Adler drei der fünf schnellsten Akteure des Turniers.