Was haben Timothy Chandler, Erik Durm, Mijat Gacinovic, Filip Kostic, Frederik Rönnow und Jan Zimmermann gemeinsam? Sie sind Spieler von Eintracht Frankfurt und 2019 zum ersten Mal Vater geworden, Gelson Fernandes dazu zum zweiten Mal. Babyboom bei der Eintracht! Die eintracht.de-Redaktion wollte wissen, wie es dazu gekommen ist, was sich die frischgebackenen Väter vorgenommen haben und welche Eintracht-Klamotten das Baby schon besitzt. Der einzige Vater aus dem Redaktionsbüro hat darüber mit Timothy Chandler, Erik Durm, Mijat Gacinovic und Jan Zimmermann gesprochen.Hinweis: Das Interview erschien im Klubmagazin „Eintracht vom Main“, Ausgabe Februar 2020. Timmy, Erik, Mijat, Zimbo, wie kam es 2019 zum Babyboom bei der Eintracht?
[Anm. d. Red.: Hier war klar, dass wir auf diese Frage nicht unbedingt ernst gemeinte Antworten bekommen].
Gacinovic: Es war eben eine gute Saison.
Durm: Ich war in England, mit der Eintracht hat’s also nichts zu tun.
Chandler: Also ich war verletzt, ich hatte noch mehr Zeit als die anderen und war viel daheim.
Zimmermann: Die Beziehung mit meiner Frau hat nichts mit unserem sportlichen Erfolg zu tun. Ich denke einfach, dass wir alle gerade in derselben Lebensphase waren. Ein Freund von mir hat einmal gesagt, als Mann ist man nie bereit Vater zu sein. Wie war´s bei euch?
Chandler: Zimbo hat es angedeutet. Irgendwann im Leben kommt einfach eine Phase, in der man spürt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Ob man dann wirklich bereit ist, merkt man, wenn man das erste Mal mit dem Kind zur Haustüre reinkommt.
Zimmermann: Ich denke der entscheidende Punkt ist, gerade bei uns Männern, dass man bereit ist, Kompromisse einzugehen und auf Dinge zu verzichten. In dem Moment, wenn das Kind da ist, kannst du nicht bereit sein. Ich glaube, uns allen passieren jeden Tag Dinge, auf die wir nicht vorbereitet sind. Aber wenn man jung ist, möchte man noch alle Optionen offen haben. Irgendwann bist du eben bereit dazu, darauf bewusst zu verzichten und ein Kind zu bekommen.
Gacinovic: Beim ersten Kind ist alles neu. Frauen gehen meistens etwas anders heran, haben vielleicht schon mehr Erfahrung, weil sie sich schon mehr damit beschäftigt haben. Meine Frau hat eine Schwester mit zwei Kindern, da hat sie natürlich viel mit ihr darüber gesprochen. Sie konnte besser einschätzen als ich, was auf uns zukommt.
Durm: Auf jeden Fall! Jeder sagt immer, dass es unbeschreiblich ist. Aber man selbst kann das natürlich erst verstehen, wenn man es selbst miterlebt hat. Die eigene Tochter auf dem Arm zu haben, ist etwas Unglaubliches. Da kann bei mir kein Karrierehöhepunkt mithalten.
Chandler: Für mich war die ganze Schwangerschaft unglaublich. Ich bin da vielleicht ein bisschen wie ein Kind. Wenn du miterlebst, wie ein kleiner Mensch im Bauch deiner Frau aufwächst, größer wird im Laufe der Monate, und dann geht’s eines Tages ins Krankenhaus. Das ist eine wahnsinnig tolle Zeit im Leben.
Zimmermann: Timmy sagt es. Es ist nicht nur der schönste Tag, sondern die schönste Zeit im Leben. Vor dir liegt heute ein Mensch, der sich auf den Bauch dreht, der einen Löffel Brei ist, dich anlacht und du bist der glücklichste Mensch der Welt. Das macht schon etwas mit dir. Bis jetzt war Fußball das Wichtigste in deinem Leben und nun kommst du nach Hause, dein Kind ist da und du vergisst alles andere um dich herum. Das etwas in deinem Leben sowas auslösen kann, das ist unglaublich.
Gacinovic: Ich war bei der Geburt meines Sohnes dabei und bin froh darüber. Das war wirklich etwas Besonderes. Wie ist das Leben mit Kind, was hat sich bei euch Zuhause verändert?
Gacinovic: Es ist wirklich alles komplett anders. Momentan sind meine Frau und mein Sohn noch in Serbien und warten auf ihr Visum, da Serbien kein EU-Land ist. Ich hoffe aber, dass sie bald nach Deutschland kommen. Ich vermisse die beiden natürlich. [Anm. d. Red.: Aber auch so ist das Leben mit Kind natürlich anders. Du bist nicht mehr der Mittelpunkt. Wenn früher jemand angerufen hat, hat er gefragt, wie es mir geht. Aber nun fragt natürlich jeder zuerst danach, wie es meinem Sohn geht (lacht). Aber so soll es ja auch sein und ich bin wirklich froh, dass alles gut verlaufen ist.
Durm: Im Endeffekt dreht sich das Leben nur noch ums Kind. Das Kind ist der Chef. Aber darum geht’s ja auch.
Chandler: Wenn du irgendwo hinwillst, dann musst du schon fast zwei Stunden vorher anfangen zu planen, bis du die Kleine angezogen und alles eingepackt hast.
Zimmermann: So ist es. Es hat sich wirklich alles gedreht. Das Thema, Zeit alleine mit der Frau zu verbringen zum Beispiel. Solche Sachen sind einfach schwieriger geworden.
Chandler: Wir sind als Profifußballer natürlich viel unterwegs. Wenn ich zuhause bin, dann möchte ich viel Zeit mit seinen Kindern verbringen. Aber trotzdem ist es gut zu wissen, dass da noch jemand in der Nähe ist. Ich bin ein absoluter Familienmensch und bin viel mit meiner Schwester und deren Familie zusammen.
Zimmermann: Wenn wir meine Mutter brauchen, dann ist sie da und hilft uns. Allein die Option zu haben, ist einfach wichtig.
Durm: Meine Eltern wohnen in Pirmasens, meine Frau kommt aus Dänemark. Wir versuchen, mit Facetime den Kontakt zu halten. Das hat die Kleine am Anfang nicht so ganz verstanden, mittlerweile freut sie sich aber, wenn sie erkennt, dass Oma im Bild ist. Aber es ist natürlich nicht dasselbe, wie wenn die Großeltern mal schnell ins Auto steigen und vorbeikommen können.
Gacinovic: Unsere Familien wohnen in Serbien. Aber natürlich haben wir hier unseren Freundeskreis. Haben eure Babys schon Eintracht-Klamotten?
Zimmermann: Body, Lätzchen, Trikot, Junior Adler-Mitglied, Schnuller. Alles dabei.
Chandler: Die Junior Adler-Mitgliedschaft war bei mir natürlich Pflicht, noch im Krankenhaus haben wir das geregelt (lacht). [Anm. d. Red.: Chandler ist Junior Adler-Kapitän].
Durm: Außer Trikot haben wir so gut wie alles, was es gibt.
Gacinovic: Bei uns auch.Welche Eigenschaft von dir sollte dein Kind später lieber einmal nicht haben?
Chandler: Bei mir ist schon alles verloren. Sie lacht viel, schreit rum, wirft Sachen durch die Gegend. Sie hat schon alles von mir geerbt. Sagt zumindest meine Frau.
Gacinovic: Ich hoffe, dass er sein eigenes Leben hat und dass er tun kann, was er möchte. Er muss kein Fußballer werden. Am wichtigsten ist, dass er gesund ist. Natürlich kann ich ihm Tipps geben. Aber am Ende muss er in einem bestimmten Alter selbst entscheiden, wer er sein möchte.
Zimmermann: Ich würde ihr wünschen, dass sie sich im Gegensatz zu mir auch kurzhalten kann. Das ist sicherlich ein Vorteil, wenn man es besser schafft, auf den Punkt zu kommen. Sonst passiert es dir nämlich, dass du in der Mannschaft oder im Trainerteam darauf hingewiesen wirst, dass du zu viel redest. Aber ich glaube da ist der Zug bei meinem Kind auch schon abgefahren.
Durm: Schwierig zu sagen. Ich habe mir zumindest viel vorgenommen, was die Erziehung angeht. Vielleicht sogar zu viel. Man hat jetzt nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch für ein kleines Lebewesen. Ich versuche, dass sie gut aufwächst und dass ich ihr wichtige Eigenschaften vermittele. Freundlichkeit, Ehrlichkeit und vieles mehr. Ich mache mir viele Gedanken darüber. Aber das ist ja auch normal wahrscheinlich.
Zimmermann: Wenn du Vater bist, dann bestimmt das jedes Gespräch. Vor allem wenn du so viel aufeinanderhängst wie wir. Aber das ist ja auch ein Vorteil. Da hast du jemanden, der die berufliche Situation versteht und mit dem du dich auch über den ganz normalen Alltag mit deinem Kind unterhalten kannst. Schließlich ist es für fast alle das erste Kind.
Chandler: Man unterhält sich natürlich in der Kabine darüber. Isst deiner schon Brei? Wie oft badet ihr? Solche Dinge. Das ist das Schöne am Vaterwerden.
Gacinovic: Absolut. Fußball bleibt in der Kabine Thema Nummer eins, dann kommen die Kinder. Natürlich hoffe ich, dass Filips und mein Sohn später gute Freunde werden. So wie die Väter.
[Anm. d. Red.: Hier war klar, dass wir auf diese Frage nicht unbedingt ernst gemeinte Antworten bekommen].
Gacinovic: Es war eben eine gute Saison.
Durm: Ich war in England, mit der Eintracht hat’s also nichts zu tun.
Chandler: Also ich war verletzt, ich hatte noch mehr Zeit als die anderen und war viel daheim.
Zimmermann: Die Beziehung mit meiner Frau hat nichts mit unserem sportlichen Erfolg zu tun. Ich denke einfach, dass wir alle gerade in derselben Lebensphase waren. Ein Freund von mir hat einmal gesagt, als Mann ist man nie bereit Vater zu sein. Wie war´s bei euch?
Chandler: Zimbo hat es angedeutet. Irgendwann im Leben kommt einfach eine Phase, in der man spürt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Ob man dann wirklich bereit ist, merkt man, wenn man das erste Mal mit dem Kind zur Haustüre reinkommt.
Zimmermann: Ich denke der entscheidende Punkt ist, gerade bei uns Männern, dass man bereit ist, Kompromisse einzugehen und auf Dinge zu verzichten. In dem Moment, wenn das Kind da ist, kannst du nicht bereit sein. Ich glaube, uns allen passieren jeden Tag Dinge, auf die wir nicht vorbereitet sind. Aber wenn man jung ist, möchte man noch alle Optionen offen haben. Irgendwann bist du eben bereit dazu, darauf bewusst zu verzichten und ein Kind zu bekommen.
Gacinovic: Beim ersten Kind ist alles neu. Frauen gehen meistens etwas anders heran, haben vielleicht schon mehr Erfahrung, weil sie sich schon mehr damit beschäftigt haben. Meine Frau hat eine Schwester mit zwei Kindern, da hat sie natürlich viel mit ihr darüber gesprochen. Sie konnte besser einschätzen als ich, was auf uns zukommt.
"Dein Kind ist da, und du vergisst alles um dich herum"
Sänger Michael Schulte hat letztens gesagt „Der schönste Tag in meinem Leben war, als mein Sohn geboren wurde“. Wie würdet ihr das einstufen?Durm: Auf jeden Fall! Jeder sagt immer, dass es unbeschreiblich ist. Aber man selbst kann das natürlich erst verstehen, wenn man es selbst miterlebt hat. Die eigene Tochter auf dem Arm zu haben, ist etwas Unglaubliches. Da kann bei mir kein Karrierehöhepunkt mithalten.
Chandler: Für mich war die ganze Schwangerschaft unglaublich. Ich bin da vielleicht ein bisschen wie ein Kind. Wenn du miterlebst, wie ein kleiner Mensch im Bauch deiner Frau aufwächst, größer wird im Laufe der Monate, und dann geht’s eines Tages ins Krankenhaus. Das ist eine wahnsinnig tolle Zeit im Leben.
Zimmermann: Timmy sagt es. Es ist nicht nur der schönste Tag, sondern die schönste Zeit im Leben. Vor dir liegt heute ein Mensch, der sich auf den Bauch dreht, der einen Löffel Brei ist, dich anlacht und du bist der glücklichste Mensch der Welt. Das macht schon etwas mit dir. Bis jetzt war Fußball das Wichtigste in deinem Leben und nun kommst du nach Hause, dein Kind ist da und du vergisst alles andere um dich herum. Das etwas in deinem Leben sowas auslösen kann, das ist unglaublich.
Gacinovic: Ich war bei der Geburt meines Sohnes dabei und bin froh darüber. Das war wirklich etwas Besonderes. Wie ist das Leben mit Kind, was hat sich bei euch Zuhause verändert?
Gacinovic: Es ist wirklich alles komplett anders. Momentan sind meine Frau und mein Sohn noch in Serbien und warten auf ihr Visum, da Serbien kein EU-Land ist. Ich hoffe aber, dass sie bald nach Deutschland kommen. Ich vermisse die beiden natürlich. [Anm. d. Red.: Aber auch so ist das Leben mit Kind natürlich anders. Du bist nicht mehr der Mittelpunkt. Wenn früher jemand angerufen hat, hat er gefragt, wie es mir geht. Aber nun fragt natürlich jeder zuerst danach, wie es meinem Sohn geht (lacht). Aber so soll es ja auch sein und ich bin wirklich froh, dass alles gut verlaufen ist.
Durm: Im Endeffekt dreht sich das Leben nur noch ums Kind. Das Kind ist der Chef. Aber darum geht’s ja auch.
Chandler: Wenn du irgendwo hinwillst, dann musst du schon fast zwei Stunden vorher anfangen zu planen, bis du die Kleine angezogen und alles eingepackt hast.
Zimmermann: So ist es. Es hat sich wirklich alles gedreht. Das Thema, Zeit alleine mit der Frau zu verbringen zum Beispiel. Solche Sachen sind einfach schwieriger geworden.
"Das Kind ist der Chef"
Gutes Stichwort Zimbo. Könnt ihr die Verwandtschaft gelegentlich zum Babysitten verhaften?Chandler: Wir sind als Profifußballer natürlich viel unterwegs. Wenn ich zuhause bin, dann möchte ich viel Zeit mit seinen Kindern verbringen. Aber trotzdem ist es gut zu wissen, dass da noch jemand in der Nähe ist. Ich bin ein absoluter Familienmensch und bin viel mit meiner Schwester und deren Familie zusammen.
Zimmermann: Wenn wir meine Mutter brauchen, dann ist sie da und hilft uns. Allein die Option zu haben, ist einfach wichtig.
Durm: Meine Eltern wohnen in Pirmasens, meine Frau kommt aus Dänemark. Wir versuchen, mit Facetime den Kontakt zu halten. Das hat die Kleine am Anfang nicht so ganz verstanden, mittlerweile freut sie sich aber, wenn sie erkennt, dass Oma im Bild ist. Aber es ist natürlich nicht dasselbe, wie wenn die Großeltern mal schnell ins Auto steigen und vorbeikommen können.
Gacinovic: Unsere Familien wohnen in Serbien. Aber natürlich haben wir hier unseren Freundeskreis. Haben eure Babys schon Eintracht-Klamotten?
Zimmermann: Body, Lätzchen, Trikot, Junior Adler-Mitglied, Schnuller. Alles dabei.
Chandler: Die Junior Adler-Mitgliedschaft war bei mir natürlich Pflicht, noch im Krankenhaus haben wir das geregelt (lacht). [Anm. d. Red.: Chandler ist Junior Adler-Kapitän].
Durm: Außer Trikot haben wir so gut wie alles, was es gibt.
Gacinovic: Bei uns auch.Welche Eigenschaft von dir sollte dein Kind später lieber einmal nicht haben?
Chandler: Bei mir ist schon alles verloren. Sie lacht viel, schreit rum, wirft Sachen durch die Gegend. Sie hat schon alles von mir geerbt. Sagt zumindest meine Frau.
Gacinovic: Ich hoffe, dass er sein eigenes Leben hat und dass er tun kann, was er möchte. Er muss kein Fußballer werden. Am wichtigsten ist, dass er gesund ist. Natürlich kann ich ihm Tipps geben. Aber am Ende muss er in einem bestimmten Alter selbst entscheiden, wer er sein möchte.
Zimmermann: Ich würde ihr wünschen, dass sie sich im Gegensatz zu mir auch kurzhalten kann. Das ist sicherlich ein Vorteil, wenn man es besser schafft, auf den Punkt zu kommen. Sonst passiert es dir nämlich, dass du in der Mannschaft oder im Trainerteam darauf hingewiesen wirst, dass du zu viel redest. Aber ich glaube da ist der Zug bei meinem Kind auch schon abgefahren.
Durm: Schwierig zu sagen. Ich habe mir zumindest viel vorgenommen, was die Erziehung angeht. Vielleicht sogar zu viel. Man hat jetzt nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch für ein kleines Lebewesen. Ich versuche, dass sie gut aufwächst und dass ich ihr wichtige Eigenschaften vermittele. Freundlichkeit, Ehrlichkeit und vieles mehr. Ich mache mir viele Gedanken darüber. Aber das ist ja auch normal wahrscheinlich.
"Mache mir viele Gedanken über Erziehung"
Ist das Vatersein auch Thema in der Kabine?Zimmermann: Wenn du Vater bist, dann bestimmt das jedes Gespräch. Vor allem wenn du so viel aufeinanderhängst wie wir. Aber das ist ja auch ein Vorteil. Da hast du jemanden, der die berufliche Situation versteht und mit dem du dich auch über den ganz normalen Alltag mit deinem Kind unterhalten kannst. Schließlich ist es für fast alle das erste Kind.
Chandler: Man unterhält sich natürlich in der Kabine darüber. Isst deiner schon Brei? Wie oft badet ihr? Solche Dinge. Das ist das Schöne am Vaterwerden.
Gacinovic: Absolut. Fußball bleibt in der Kabine Thema Nummer eins, dann kommen die Kinder. Natürlich hoffe ich, dass Filips und mein Sohn später gute Freunde werden. So wie die Väter.