Während sich im verregneten Stadtwald die Pfützen füllen, prasseln in den Stadionkatakomben die Fragen auf Dino Toppmöller und Jens Grahl ein. Der Cheftrainer und Torhüter sprechen vor dem zweiten UECL-Heimspiel gegen den HJK Helsinki unter anderem über ...
... die Ausgangslage
Toppmöller: Das Ziel ist, zu gewinnen und in einer guten Art und Weise aufzutreten. Bei allem Respekt vor dem sehr spielstarken Gegner wissen wir, dass wir der klare Favorit sind, wollen unseren positiven Trend bestätigen und im Flow bleiben. Wir wissen, was dafür zu tun ist: mit der gleichen Bereitschaft, Intensität und Spielfreude wie zuletzt an die Sache herangehen.
... die Situation im Tor
Toppmöller: Luke Gauer wird auf der Bank Platz nehmen. Wir haben Vertrauen in all unsere Keeper. Unser Torwarttrainer macht hervorragende Arbeit mit den Jungs. Wir haben tolle Charaktere, viele gute Talente und mit Jens einen zweiten Mann, der total zuverlässig ist und sich diesen Einsatz verdient hat durch seine Intensität und Bereitschaft im Training, auch den Kollegen zu helfen und sie pushen. Er ist ein unglaublich wichtiger Faktor in der Kabine und wird hoffentlich am Donnerstag wieder so ein gutes Spiel machen wie am Samstag.
Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören
Grahl: Es wird ein sehr emotionales Spiel für mich. Meine Frau und meine Kinder werden im Stadion sein. Es freut mich besonders, dass mein Sohn mich spielen sehen kann. Es ist eine Riesenfreude, in meinem Alter so ein Spiel machen zu dürfen. Das ist die Belohnung für die harte Arbeit in den vergangenen Jahren. Ich bin dankbar dafür.
... Gegner HJK
Toppmöller: Helsinki spielt gerne Fußball, verfügt über sehr gutes Positionsspiel, viel im 3-4-3 und über die Sechser. Bojan Radulovic ist der klassische Torjäger, der in der Liga 15 Tore und auch international die meisten Treffer für Helsinki erzielt hat. Es freut mich immer, auf eine Mannschaft zu treffen, die am Spiel teilnehmen möchte. Am Ende des Tages liegt es zu großen Teilen an uns, wie weit Helsinki tatsächlich mitspielt und wie viel sie kombinieren können. Wir möchten den Gegner unter Druck setzen, dem Spiel klar unseren Stempel aufdrücken und zeigen, dass wir zu Hause mit den Fans im Rücken der klare Favorit sind.
Grahl: Ich werde mich gut vorbereiten und habe den kompletten Donnerstag Zeit, mir den Gegner genauer anzuschauen. Ich gehe einfach voller Zuversicht und Selbstvertrauen rein, werde mein Spiel spielen und schauen, was dabei rumkommt. Wir werden das als Mannschaft rocken!
... Rotation
Toppmöller: Wir haben einen sehr guten Kader mit vielen Spielern, die mit den Hufen scharren, um auf dem Platz zu stehen. Wir schauen, dem einen oder anderen die nötige Spielzeit zu geben. Denn irgendwann kommen Verletzungen und Sperren, dann geht es um Rhythmus. Dazu kommt die Belastungssteuerung, weil wir einige Vielspieler haben. Trotzdem geht es darum, eine gute Balance zu finden, weil das Spiel gegen HJK extrem wichtig ist und wir gewinnen möchten. Es geht nicht darum, jemandem einen Gefallen zu tun, sondern um Trainingseindrücke.
... Personelles
Toppmöller: Niels Nkounkou wird starten. Er hat gut trainiert und wird seine Chance bekommen. Wir wissen, dass Philipp Max sich stabilisiert hat. Er hat genau das gezeigt, was wir von der ganzen Gruppe erwarten: mit Rückschlägen umgehen, Widerstände überwinden. Das hat er super gemacht und er ist auf einem guten Weg. Jetzt darf er nicht locker lasse, um weiter seinen Teil dazu beizutragen, dass wir erfolgreich Fußball spielen.
Toppmöller: Außer Kevin Trapp, dem es schon deutlich besser geht, und Sebastian Rode sind alle Mann an Bord. Es ist eine tolle Sache für uns, die Qual der Wahl der Wahl zu haben. Es wird in den nächsten Wochen den einen oder anderen Härtefall geben. Man sieht, dass wir mit den Physiotherapeuten und dem Athletikteam die Belastung gut gesteuert haben. Kristijan Jakic ist aus seiner Verletzung zurück und wird am Donnerstag das erste Mal wieder im Kader sein.
... Stimmung
Toppmöller: Wir möchten die Euphorie mitnehmen. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, bei aller guten Stimmung nicht zu überpacen, sondern uns nicht zufrieden zu geben. Erstens geht es immer besser und zweiten ist es schöner, mehrere von solchen Spielen zu haben.
Grahl: Ich freue mich auf die Fans im Rücken, vor der Kurve zu stehen, einmal mehr wieder richtig geilen Support und danach eine Riesenfete zu haben – natürlich nur kurz, am Sonntag ist ja schon das nächste Spiel (lacht).
