07.08.2022
Team

„Besser geht es nicht“

Kevin Trapp spricht über den Super Cup, Gegner Real, Erfahrungswerte aus der Vorsaison und erklärt, weshalb er rückblickend froh über den fünften Platz 2020/21 ist.

Kevin, früh in der Saison steht mit dem UEFA Super Cup das erste europäische Highlight an. Was spricht dafür, die internationale Konstanz der Vorsaison ab Mittwoch zu bestätigen?
Es liegt in unserer DNA, jedem Gegner Probleme bereiten zu können. Wir möchten als Eintracht Frankfurt für etwas stehen: Dass es unbequem gegen uns werden kann, wir als Mannschaft kämpfen, niemals aufgeben. Das sind Grundtugenden, die wir verinnerlicht haben. Diese Mentalität und die Überzeugung, große Mannschaften schlagen zu können, werden wir beibehalten. Natürlich haben wir Respekt, aber keine Angst. Wichtig ist, dass wir uns im Klaren sind, dass es auf diesem Niveau umso mehr auf Details ankommt. Was war, zählt nicht mehr. Zugleich behalten wir im Hinterkopf, zu was wir in der Lage sind – wenn wir die Dinge, die wir während der Vorbereitung entwickelt haben, auf den Platz bringen. Real Madrid ist wie die Bayern am Freitag ein Klub, der allerhöchstes Niveau verkörpert.

Wie bereitet ihr euch auf das Kräftemessen mit den Königlichen vor?
Wenn ich die Chance habe, in einem Pflichtspiel gegen eine solche Mannschaft zu spielen, die 14 Mal den Henkelpott geholt hat, herrscht nichts anderes als Freude vor. Dass sie im Super Cup spielen, bedeutet, dass sie erfolgreich waren, es sich verdient haben und gute Arbeit geleistet haben. Zu diesem Zeitpunkt einer Saison die Möglichkeit zu haben, gegen diesen Verein einen Titel zu gewinnen – besser geht es nicht. Wir sind uns dennoch bewusst, dass es enorm schwierig wird. Aber wie gesagt: Wir sehen uns in der Lage, solche Mannschaften nicht nur ärgern, sondern sie besiegen zu können. Mit dieser Einstellung werden wir das Spiel angehen.

Wir haben bewiesen, was möglich ist, wenn man als Team zusammensteht und die Unterstützung von den Rängen erfährt.

Kevin Trapp

Inwiefern dient das Duell als Standortbestimmung mit Blick auf die Champions League?
Schwer zu sagen, weil wir noch am Anfang der Saison stehen. Bis die Champions League losgeht, werden wir noch weitere Begegnungen absolviert haben, in denen wir Abläufe verbessern und die Neuzugänge noch besser integrieren können. Unabhängig davon ist das Spiel gegen Madrid wertvoll, damit wir wissen, mit welcher Klasse wir es in der Champions League zu tun bekommen.

Welche Rolle traust du der Eintracht in dieser Saison international zu?
Hierzu muss ich etwas ausholen: Als wir uns vor zwei Jahren nicht für die Champions League qualifiziert haben, waren alle enttäuscht und traurig. Aber hätte es schon damals geklappt, hätten wir im Mai nicht diese Erfahrungen rund um den Europa-League-Titel gemacht. Mehr noch: Wir hätten in unserer ersten Champions-League-Saison ein halbes Jahr ohne Zuschauer gespielt. So gesehen lief es mit etwas Abstand perfekt. Wir hatten dieses fantastische Publikum, das uns von Sieg zu Sieg getragen und Barcelona in ein Heimspiel verwandelt hat. So etwas hat es noch nie gegeben und wird es wohl nie mehr geben. Ich glaube nicht, dass das nochmal ein Heimverein zulassen wird, nachdem was im Camp Nou passiert ist (lacht). Unsere Fans werden auch in Zukunft eine wichtige Rolle einnehmen – zumal wir durch unsere Auftritte im Zusammenspiel von Mannschaft und Fans sicher noch mehr Anhänger für uns begeistern konnten. Wir haben bewiesen, was möglich ist, wenn man als Team zusammensteht und die Unterstützung von den Rängen erfährt. Ich bin überzeugt davon, dass wir in dieser Hinsicht vielen als Beispiel dienen konnten.