12.02.2023
Bundesliga

„Bitter, wirft uns aber nicht um“

Glasner, Rode, Max, Sow und Trapp hadern mit der Niederlage in Köln und vor allem dem Verhalten bei Standardsituationen, wissen aber, welche Lehren zu ziehen sind.

Cheftrainer Oliver Glasner: Es war ein am Ende verdienter Sieg, sehr bitter für uns. Sie waren den Ticken aggressiver, besser und schneller. Köln war dort, wo man Spiele gewinnt, nämlich in den beiden Strafräumen, besser als wir. Wir waren immer wieder schlecht positioniert. Wir hatten vor der Pause durch Kolo Muani und nach der Pause durch Lindström jeweils eine gute Gelegenheit, aber da waren die beiden jeweils etwas zu zögerlich. Wir waren in unseren Offensivaktionen nicht so konsequent und geradlinig. 

Wir waren schon ein paar Mal in aussichtsreichen Situationen, aber treffen am Ende zu viele falsche Entscheidungen. Das war nicht gut genug, durch das 0:1 hat Köln dann auch das Momentum auf seine Seite bekommen und am Ende geht die Niederlage für uns in Ordnung. 

Wir sind es gar nicht mehr gewöhnt, ein Spiel zu verlieren. Darum bin ich auch ein bisschen sauer auf uns, obwohl die Jungs es eigentlich nicht so schlecht gemacht haben. Im Gegenteil finde ich, dass wir zwischen den Strafräumen sogar einen Tick besser waren. Aber so gewinnst du eben kein Spiel. Wenn wir nicht diese Fehler bei ruhenden Bällen machen, kann das hier auch 0:0 ausgehen. So fahren wir mit einem 0:3 nach Hause – das ist bitter, aber wird uns nicht umwerfen, wir werden unsere Lehren daraus ziehen.

Wenn wir nicht diese Fehler bei ruhenden Bällen machen, kann das hier auch 0:0 ausgehen.

Oliver Glasner
"Gegentore haben für Bruch gesorgt": Sebastian Rode.

Sebastian Rode: Wir haben es im Strafraum nie geschafft, den letzten Ball an den Mann zu bekommen. Nach einem Standard bekommen wir dann direkt nach der Pause das Gegentor und laufen ab da diesem Rückstand hinterher. Da wird es dann hier in Köln extrem schwer. Wir wussten, dass es ein intensives Spiel wird und sie uns hoch anlaufen werden. Dagegen wollten wir mit tiefen Bällen agieren, was aber nicht so wirklich funktioniert hat. Das Gegentor nach der Pause hat dann irgendwie für einen Bruch bei uns gesorgt und so wurde es immer schwerer.“

„Köln hat Stärken gut ausgespielt“

Philipp Max: Wir gehen hier auswärts durch einen Standard in Rückstand, nachdem wir in der ersten Hälfte eigentlich ein ordentliches Spiel gemacht haben. Hier und da hatten wir unsere Möglichkeiten, die wir dann aber nicht gut genug ausgenutzt haben. Direkt nach der Pause kassieren wir den Rückstand, woraufhin wir versucht haben zurückzukommen, uns aber einfach haben auskontern lassen. Mit einem 0:2 wird es dann natürlich schwer. In der ersten Hälfte haben wir es noch ab und zu geschafft durchzukommen, was uns nach dem Seitenwechsel fast überhaupt nicht mehr gelungen ist. Die Kölner haben ihre Stärken gut ausgespielt, uns immer wieder angelaufen und unter Druck gesetzt. So wird es mit fortlaufender Spieldauer immer schwerer, noch mal ins Spiel zu kommen.

Djibril Sow: In der ersten Halbzeit waren wir besser, hatte auch wieder Chancen, waren diesmal aber nicht kaltschnäuzig genug. Dann bekommen wir ein Standardgegentor, da sind wir nicht nah genug dran. Das hat Köln in die Karten gespielt, bei uns wurde es dann etwas zu wild. Eigentlich hatten wir noch genügend Zeit, haben uns aber auf das Spiel der Kölner eingelassen. Es war ein Tag zum Vergessen. Eigentlich war unsere Spielanlage ganz gut und es ist nicht einfach, hier zu spielen, aber dann haben wir diese Effizienz im Strafraum der vergangenen Wochen einfach nicht gehabt. Es wird uns nicht umwerfen. Unsere Fans sehen, dass wir eine gute Truppe sind und immer versuchen, alles zu geben.

"Ein gebrauchter Tag"

Kevin Trapp: Es war ein gebrauchter Tag. Zwei Standardgegentore und ein Gegentreffer nach einem eigenen Standard ist ungünstig. Das Ergebnis ist aber etwas zu hoch ausgefallen, so schlecht war es von uns nicht. Wir wissen, dass wir schon viele Gegentore nach Standards bekommen haben, das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Wir wussten, dass die Kölner Eins-gegen-eins über den ganzen Platz spielen, und haben deren Pressing eigentlich immer ganz gut ausgespielt. Es war klar, dass wir nicht viel Zeit haben werden, haben es dagegen auch gut gemacht und guten Fußball nach vorne gespielt. Die letzten 30 Meter vor dem Tor war es dann aber nicht mehr so sauber. Da hat der letzte Pass gefehlt und wir waren nicht so durchschlagskräftig, wie wir es von uns gewohnt sind. Wenn du dann in Rückstand gehst, ist das bitter. Köln hat es dann gut verteidigt.

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): Es war ein sehr offenes Spiel. Wenn die Eintracht 1:0 in Führung geht, dann wird es ein anderes Spiel. Wir konnten es in unsere Richtung schieben, wichtige Situationen haben wir für uns entschieden. Wir wussten, gegen wen und gegen welche Offensive wir gespielt haben, und dafür haben wir es richtig gut gemacht und bis zum Ende konsequent verteidigt. Man muss nicht unbedingt davon ausgehen, dass es ein verdienter Sieg war, aber natürlich freuen wir uns darüber. Aufgrund der Leistung beider Mannschaften wäre ein Unentschieden auch okay gewesen, aber wir haben es auch schon erzwungen und freuen uns über die drei Punkte.