18.11.2017
Bundesliga

Boateng: „Müssen es noch cleverer machen“

Nach dem Last-Minute-Gegentor hadern die Frankfurter mit dem vorangegangenen Freistoß, vor allem aber mit dem eigenen Defensivverhalten kurz vor Schluss.

Prince Boateng, der mit einem tollen Schuss aus der Distanz die Führung erzielte: „In der zweiten Hälfte war es schwer für uns gegen die offensive Qualität der Hoffenheimer. Wir kommen einmal zu spät und bekommen das Tor. In der Szene davor war es glaube ich kein Foul. Ob der Freistoß dann ein paar Meter weiter vorne oder weiter hinten ausgeführt wird, darf dann für uns aber keine Ausrede sein. Vielleicht müssen wir es noch cleverer machen und die Ausführung verhindern, damit wir uns hinten besser aufstellen können. Diese Sekunden hat der Gegner genutzt, um das Tor zu machen. Bei meinem Führungstreffer habe ich auch ein bisschen Glück, so trifft man den Ball vermutlich nur einmal im Leben. Wenn ich ihn etwas anders erwische, geht er vermutlich über den Zaun.“ 

Mittelfeldstratege Marc Stendera: „Der Ball von Prince flattert ganz schön, das war ein schönes Tor. Am Ende reicht es leider nicht zum Sieg, obwohl wir fast keine klare Torchance zugelassen haben. Letztlich ist es bitter, weil wir auch noch ein oder zwei gute Konterchancen haben, um das 2:0 zu machen. Die Szene vor dem Gegentor ist für mich kein Foul. Aber es bringt uns nichts, jetzt zu meckern, denn wenn wir uns cleverer anstellen, fällt das Gegentor nicht. So ist es ärgerlich für uns, dass wir den Sieg noch aus der Hand geben, denn wir hätten auch als Gewinner vom Platz gehen können. 

Der gewohnt sachliche SGE-Trainer Niko Kovac: „Von den Chancen her hätten wir sicher gewinnen müssen, aber mit 19 Punkten können wir zufrieden sein. Den Freistoß hätte man zwar nicht geben dürfen - aber wir müssen es dann einfach besser verteidigen. An den Situationen wie beim Gegentor müssen wir arbeiten und daraus lernen. Wir hatten noch 60 bis 70 Meter, um es zu verteidigen - das müssen wir besser lösen, um hier zu gewinnen. Es ist schade, wenn man so spät ein Gegentor schlucken muss. Aber wir hatten in dieser Saison schon oft auch das Glück auf unserer Seite. Dieses Mal ist es leider andersherum. Aber wir haben auswärts wieder einen Punkt geholt - das ist in Ordnung. Das Tor von Boateng war stark, Prince hat einen sehr starken, scharfen Schuss. Wir hatten noch weitere Chancen und müssen so ein Spiel dann auch früher entscheiden. Abhaken, vergessen - jetzt haben wir wieder ein wichtiges Spiel gegen Leverkusen.“

Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner: „Es ist ärgerlich, dass der Ausgleich so spät noch fällt, aber Hoffenheim hat unheimlich Druck gemacht und drei richtig gute frische Leute gebracht. Die glasklaren Chancen hatten sie bis zum Ausgleich trotzdem nicht. Vor dem 1:1 müssen wir aber im Ballbesitz bleiben. So kommt es zu einer umstrittenen Situation, und der Gegner kommt dadurch überhaupt erst nochmal an den Ball. Wir müssen das einfach sauberer spielen, wobei es aus unserer Sicht nicht nach einem Foul von Jovic aussah. Unsere Mannschaft hat weniger den Pfiff an sich moniert, als viel mehr, dass der Freistoß zehn Meter weiter vorne ausgeführt wurde. Trotzdem: Wir sind vorher hinten auch nicht mehr so richtig raus gekommen, was an der hohen Qualität des Gegners lag, der dadurch gerade in den letzten 15 Minuten viele Tore erzielt. Auf dem Flügel muss man den Querpass verhindern. Bis zum Gegentor haben wir wenig zugelassen, wurden dann für unsere einzige Unachtsamkeit aber prompt bestraft. Aufgrund der zweiten Halbzeit geht das Unentschieden unter dem Strich in Ordnung.“