07.11.2021
Bundesliga

Borré entscheidet Herzschlagfinale

Frankfurt kassiert in der Nachspielzeit den Ausgleich (90. + 2) und gewinnt doch ganz spät 2:1 (0:0) in Fürth. Zuvor hatte Rode die erste Führung erzielt (75.).

Drei Tage nach dem Weiterkommen in der UEFA Europa League trat Eintracht Frankfurt mit vier neuen Spielern bei der SpVgg Greuther Fürth an. Erik Durm nach Magen-Darm-Problemen und Filip Kostic waren wieder fit und bekleideten anstelle von Aymen Barkok und Timothy Chandler die Außenbahnen, während der in Piräus geschonte Martin Hinteregger Makoto Hasebe als zentralen Innenverteidiger und zugleich Kapitän vertrat. Außerdem begann Jesper Lindström in vorderster Front für Sam Lammers.

Fürth begann forsch, doch Frankfurt hatte die ersten Vorstöße zumeist im Griff, weil die hinterste Kette die Gegenspieler entweder geschickt stellte oder Pässe in die Spitze direkt antizipierte. Allerdings konnten die Gäste daraus selten eigene Ballbesitzphasen generieren, weil die Bälle nach vorne oftmals im leeren Räum oder beim Gegner landeten.

Infolge dessen erlangte die Spielvereinigung am heimischen Ronhof immer mehr Spielanteile, ohne sich wiederum zwingende Möglichkeiten zu erarbeiten. Der einzige Schuss aufs Tor blieb vor der Pause den Hessen vorbehalten, als sich Filip Kostic aus dem linken Halbraum versuchte, Kleeblatt-Keeper Marius Funk aber problemlos zupackte (14.).

Viel Mühe, kaum Torschüsse

In der ersten halben Stunde durfte als bis dato fast gefährlichster Fürther Abschluss eine Defensivaktion von Lindström gelten, der entschlossen in einen Querpass gesprintet war und auf Kosten einer Ecke geklärt hatte (27.). Überhaupt näherten sich die Mittelfranken vorwiegend über Eckstöße, im ersten Durchgang vier an der Zahl, dem Frankfurter Kasten an. Auf der Gegenseite fasste sich Hinteregger bei einem direkten Freistoß ein Herz, blieb aber in der Mauer hängen (29.).

Insgesamt zog sich das Spielgeschehen bis zur Pause wie Kaugummi, ehe Cedric Itten zwei Mal aufhorchen ließ, aber erst in der Frankfurter Deckung hängen blieb (36.) und dann eine Flanke aus sieben Metern mit dem Rücken zum Tor direkt nahm, aber zu hoch zielte (40.). Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff sprang eine Hereingabe von Jetro Willems zu Branimir Hrgota, der das Außennetz traf (44.).

Almamy Toure macht sich zur Einwechslung bereit.

Mit Almamy Toure für Durm begannen die zweiten 45 Minuten für die Adler nicht verheißungsvoller. Nach einem abgeblockten Schuss von Willems gelangte das Leder zu Jamie Leweling, der freistehend verzog (48.). Im Gegenzug prüfte Lindström Funk aus halbrechter Position, doch der Torwart parierte (52.). Allmählich häuften sich die Frankfurter Angriffsszenen. Sow schoss aus dem Hinterhalt links (53.), Kostic von der Seite am rechten Pfosten vorbei (57.) und Toures Volleyabnahme rauschte nur wenige Zentimeter über den Querbalken (69.).

Djibril Sow probiert’s nach knapp einer Stunde aus der Distanz, verfehlt den Kasten aber knapp.

Kurz darauf zog Cheftrainer Oliver Glasner seine nächsten beiden Wechseloptionen und beorderte Sebastian Rode sowie Ragnar Ache für Sow und Lindström auf die Spielfläche (72.). Ein doppelter Spielertausch mit unmittelbaren Folgen. Denn nachdem Itten mittig des Sechzehnmeterraums ein Luftloch geschlagen hatte (75.), schlug die Stunde des Spielführers.

Kamada steckte das Spielgerät auf den durchgestarteten Rode durch, der gefühlvoll zur 1:0-Führung vollendete (75.). Daraufhin rannen die Hausherren folglich nochmal an, fanden aber erstmal kein Durchkommen, während die Eintracht die Vorentscheidung verpasste, was sich scheinbar rächen sollte. Nachdem sich Kevin Trapp sich erst gegen den eingewechselten Timothy Tillman zum ersten Mal mit einer Glanztat auszeichnen (87.) konnte, war der Schlussmann machtlos, als Itten den Ball nach einer verlängerten Ecke mit der Brust über die Linie drückte (90. + 2).

Doch das war‘s nicht! In einer mit offenem Visier geführten Nachspielzeit konnte sich Kostic ein letztes Mal über den Flügel durchsetzen und fand den am langen Pfosten lauernden Rafael Santos Borré, der ins kurze Ecke zum 2:1-Endstand einschob (90. + 4)!