17.11.2023
Eintracht

Borré und Matanovic: Torriecher zurück

Die zwei verliehenen Stürmer haben sich in Bremen und Karlsruhe einen Stammplatz erkämpft. Alidou, Foti und Onguéné haben es in Köln, Hannover und Genf schwerer. Der Zwischenstand.

Rafael Santos Borré: Wieder Stammspieler

Es läuft bei Rafael Santos Borré. Unabhängig der Vereinszugehörigkeit. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag setzte der Stürmer mit Kolumbien in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft ein Ausrufezeichen, als Los Cafeteros Rekordweltmeister Brasilien mit 2:1 bezwang.

Auch jenseits der Spielstätte und gleichzeitig Borrés Heimatstadt Barranquilla sind Startelfeinsätze für den 28-Jährigen wieder zur Gewohnheit geworden. Borré war am letzten Tag der vergangen Sommertransferperiode nach zwei Jahren leihweise vom Main an die Weser zum SV Werder Bremen gewechselt. Die ersten eineinhalb Monate waren für den Südamerikaner wie die Hanseaten insgesamt wie eine Findungsphase. In den ersten fünf Partien, in denen Borré drei von fünf Einsätzen als Joker bestritt, endeten vier mit einer Niederlage.

Seit die Nummer 19 konstant in der Startelf steht, traf Grün-Weiß in jedem der vergangenen drei Spiele jeweils doppelt und holte zuletzt fünf von neun möglichen Punkten. Den letzten vor der Länderspielpause beim 2:2 gegen Frankfurt, Borré traf zum zwischenzeitlichen 2:0, zum insgesamt dritten Mal mit der Raute auf der Brust.

Faride Alidou: Harte Arbeit

Ebenfalls an einen Bundesligakonkurrenten verliehen ist Faride Alidou. Während Werder nach elf Spieltagen auf Platz zwölf liegt, steckt der 1. FC Köln auf Rang 17 in der Abstiegszone fest.

Fördert und fordert: Steffen Baumgart mit Faride Alidou nach dem 1:1 am dritten Spieltag in Frankfurt.

Alidou selbst, den die Eintracht 2022 vom Hamburger SV verpflichtet hatte, kommt in den ersten Monaten vorwiegend über Einwechslungen zum Zug. „Faride ist für mich jemand, der sich erst hereinarbeiten und auch körperliche Defizite aufholen muss. Ich habe mit ihm über diese Situation gesprochen und er nimmt diese gut an“, erklärte FC-Coach Steffen Baumgart neulich auf einer Pressekonferenz.

Das einzige Mal von Beginn an ran durfte der 22-Jährige am 8. Oktober bei der 0:3-Niederlage in Leverkusen. In der Woche darauf gewannen die Geißböcke das Nachbarschaftsduell mit Borussia Mönchengladbach 3:1. Es war der einzige Dreier bislang.

Igor Matanovic: Knoten geplatzt

Mehr Rückenwind verspürt dieser Tage Igor Matanovic. 2021 vom FC St. Pauli verpflichtet, verbrachte der Sturmtank auch die vergangenen zwei Spielzeiten leihweise bei seinem Ausbildungsklub und schloss sich nach der Sommervorbereitung in Hessen für ein Jahr dem Karlsruher SC an.

Igor Matanovic für den Karlsruher SC im Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern mit dem ehemaligen Frankfurter Ragnar Ache (l.).

In Baden war der 20-Jährige zunächst nicht erste Wahl, was sich aber im Oktober änderte. Nach fünf Einwechslungen und zwei Startelfeinsätzen zählte der Deutsch-Kroate seit dem 3:0 gegen den FC Schalke 04 viermal hintereinander zur ersten Elf. Beim Heimsieg über Königsblau schrieb Matanovic seine eigene ganz besondere Fußballgeschichte. 2022/23 komplett ohne eigenen Treffer geblieben, stand ihm im Wildparkstadion jener Klub gegenüber, gegen den ihm letztmals im Mai 2022 ein Erfolgserlebnis vergönnt war, seinerzeit sogar ein Doppelpack. Beim Wiedersehen in der Fächerstadt platzte der Knoten, Matanovic steuerte je einen Treffer und Assists bei.

„Ich versuche, der Mannschaft so gut es geht zu helfen. Das hat diesmal geklappt und freut mich extrem. Ich habe lange nicht mehr getroffen, deshalb tut mir das umso mehr gut und gibt mir sehr viel Selbstvertrauen“, erklärte der gebürtige Hamburger danach bei Sky. Eine Woche später legte die Nummer neun bei der 1:2-Niederlage gegen seine alte Liebe St. Pauli am Kiez nach und liegt mit dem KSC nach 13 Spieltagen auf Platz 15.

Antonio Foti: Sechs Spiele und ein Viererpack

Das tabellarische Spiegelbild gibt dahingehend Hannover 96 auf Rang vier ab. In der zweiten Leihsaison bei den Niedersachsen befindet sich mit Antonio Foti ein Frankfurter Eigegengewächs vom Riederwald. Nach zwölf Pflichtspielen für die Profis im ersten Jahr steht der Mittelfeldmann derzeit bei wettbewerbsübergreifend sechs Spielen, alle als Joker. Als solcher gelang dem 20-Jährigen auch seine einzige Vorlage beim 7:0-Kantersieg gegen den VfL Osnabrück. Ein Mal war der U21-Nationalspieler Zyperns Ende Oktober bei der U23 in der Regionalliga Nord gefragt und schenkte den SC Spelle-Venhaus beim 9:2 vier Kisten ein. Weniger glorreich verlief das U21-EM-Qualifikationsspiel in Frankreich, das die Zyprer mit 0:9 verloren.

Jérôme Onguéné: Teilweise ausgebremst

Überschaubare Spielpraxis erhält derweil Jérôme Onguéné beim Servette FC. Der 2022 aus Salzburg verpflichtete Innenverteidiger hatte in seinem ersten Jahr, davon die Rückrunde wieder in der Mozartstadt, viel mit Verletzungsproblemen zu kämpfen und fällt auch in der Schweiz immer mal wieder mit Blessuren aus. In der Super League stehen nach 14 Spieltagen zwei Begegnungen für den 25-Jährigen zu Buche, darunter eine von Beginn an. Servette liegt aktuell auf Rang vier.