03.03.2024
Bundesliga

„Brustlöser“ und mahnende Töne

Die Eintracht erkämpft sich in Heidenheim wichtige drei Punkte, spart im Nachgang allerdings auch nicht mit Selbstkritik. Die Partie an der Brenz in der Nachbetrachtung.

Nicht geschimpft ist genug gelobt – ein Sprichwort und gleichzeitig ein Fazit, das man hinter die Partie der Eintracht beim 1. FC Heidenheim ziehen könnte. Gerne, um dem Spielverlauf in der Voith-Arena hoch oben auf dem Schlossberg noch etwas mehr Ausdruck zu verleihen, kombiniert mit einer weiteren Redensart: Schaffe, schaffe, Häusle baue. Am Samstagnachmittag wurde Fußball gearbeitet. Sicherlich kein vergnügungssteuerpflichtiger Leckerbissen, doch unterm Strich ein Ergebnis, das den Adlerträgern schmeckt. Drei Punkte, „egal wie“, so Cheftrainer Dino Toppmöller: „Es war nichts anderes als ein dreckiger Sieg“. „Das Ergebnis schmeckt uns nicht und passt vielleicht auch nicht, aber Frankfurt hat sich den Sieg erkämpft“, bilanzierte FCH-Coach Frank Schmidt.

Ein Sieg, der den Hessen eine Bilanz aus den vergangenen elf Bundesligaspielen von fünf Siegen, vier Unentschieden und zwei Niederlagen beschert. Ein Sieg, mit dem die Eintracht den sechsten Tabellenplatz festigte. Ein Sieg, der Frankfurt zehn der möglichen zwölf Punkte in den vier Spielen gegen die beiden Liganeulinge Heidenheim und Darmstadt einbrachte.

Ein Sieg, in den sich neben aller Freude über den „Brustlöser“, wie es Dino Toppmöller nannte, aber auch deutliche selbstkritische Töne mischten. Unisono legten Spieler wie Verantwortliche den Finger in die eigene Wunde, bemängelten ihre fußballerische Vorstellung und das mangelhafte Kreieren von Torchancen – insbesondere in Halbzeit eins, in der sich der Expected-Goals-Wert beider Teams im Promillebereich bewegte. „Das ist sicherlich zu wenig. Wir müssen besser Fußball spielen“, forderte Sportvorstand Markus Krösche klipp und klar.

Tor ohne Torschuss

Es passte ungemein, dass es ein Hubbel im Strafraum war, der für Bewegung in dieser von viel intensiver Arbeit gegen den Ball geprägten Partie sorgte. Ein Rückpass, der Torhüter Kevin Müller über den Fuß sprang und zum 1:0 über die Linie rollte. Es gilt festzuhalten: An der Brenz gab es vor der Pause keinen Schuss aufs Tor, aber dennoch einen Treffer. Eine Kuriosität, die man im Oberhaus letztmals am 18. September 2022 in Bochum erlebt hatte.

„Es hat auch etwas mit Selbstvertrauen zu tun. In den vergangenen Wochen haben wir immer wieder Nackenschläge bekommen, das ist für eine junge Mannschaft nicht ganz so einfach, um Sicherheit zu gewinnen“, so Krösche im Nachgang. 

Niels Nkounkou zieht ab und erhöht auf 2:0.

Das 2:0 durch Niels Nkounkou, sein zweites Tor nach der Winterpause, brachte für einen Augenblick Ruhe. Der Anschlusstreffer störte diese erheblich. Die Möglichkeiten, diese durch den dritten Treffer wieder einkehren zu lassen und den Deckel drauf zu machen, blieben liegen. Doch die Eintracht, laut FCH-Cheftrainer Frank Schmidt zu „100 Prozent bereit, zu verteidigen“, stieß den Bock diesmal um. Kein erneuter Nackenschlag. „Man muss es auch mal erzwingen. Das Wichtigste in unserer Situation ist das Ergebnis. Die Erleichterung ist schon groß“, sagte Robin Koch bei EintrachtTV.

Ausblick: Mit positivem Gefühl in die Woche

„Wir können mit einem positiven Gefühl in die Woche starten“, hob Krösche trotz aller mahnender Finger hervor. „Der Sieg tut uns auch mental gut, wir werden aber klar analysieren, was wir besser machen müssen. Wir haben eine lange Woche vor uns, in der wir intensiv arbeiten können“, sagte indes Dino Toppmöller mit Blick auf die Tage vor dem 25. Spieltag, an dem am Sonntag, 10. März, 17.30 Uhr, die TSG Hoffenheim in den Deutsche Bank Park kommt. Das erste von insgesamt drei Heimspielen an den nächsten vier Spieltagen.