13.08.2021
Bundesliga

„...dann gebe ich der Mannschaft einen aus“

Oliver Glasner blickt siegeswillig auf den Bundesligastart in Dortmund, erklärt, wie drei Punkte möglich sein können und wie es um die Personalsituation steht.

Oliver Glasner über…

…einen kurzfristigen Ausfall: Uns hat heute die bittere Nachricht erreicht, dass Sebastian Rode leider gegen Dortmund ausfallen wird. Die Belastung der Saisonvorbereitung in den vergangenen Wochen hat dazu geführt, dass sein Knie dick geworden ist und er sich deshalb schonen muss. Für uns alle ist dieser Ausfall überraschend, da Sebastian gestern noch ohne größere Probleme mit uns trainiert hat. Aber jetzt müssen wir eine andere gute Lösung finden. Manchmal führen solche Situationen auch dazu, dass sich Spieler hervortun, mit denen man bisher weniger gerechnet hat. Ich werde die Busfahrt nach Dortmund nutzen, um mir Gedanken über einen Ersatz zu machen.

…den ersten Eindruck von Neuzugang Jens Petter Hauge: Bisher macht Jens Petter Hauge einen sehr guten Eindruck. Besonders positiv überrascht hat mich sein Spielverständnis, das er in den vergangenen Trainingseinheiten gezeigt hat. Jens hat zurzeit noch wenig Spielrhythmus, da er während der Vorbereitung in Mailand nur wenig Spielpraxis sammeln konnte. Deshalb wollen wir ihm hier ausreichend Zeit geben, anzukommen und das Team kennenzulernen, um später seine Bestleistungen abrufen zu können. Aber er hat schon diese Woche gezeigt, dass er Tore schießen kann. Außerdem ist er ein sehr offener Mensch und variabel einsetzbar. Ich werde nach dem Abschlusstraining über den finalen Kader entscheiden.

…die Nachbereitung des DFB-Pokalspiels gegen Mannheim: Wir haben das Spiel genau analysiert und es ist vor allem aufgefallen, dass wir unsere Basics nicht abgerufen haben. Unsere Probleme waren weniger taktischer Natur, sondern lagen vielmehr an den verlorenen Zweikämpfen und dem fehlenden Durchsetzungsvermögen in den entscheidenden Situationen. Wir haben mit allen Spielern gesprochen und sehen das Spiel als Schuss vor den Bug. Es bringt uns jetzt nicht weiter, uns selbstzubemitleiden. Viel wichtiger ist nun, einen Haken dahinter zu setzen, die Ärmel hochzukrempeln und uns auf das bevorstehende Spiel in Dortmund zu konzentrieren.

…mögliche Herangehensweisen gegen Dortmund: Der BVB hat insbesondere nach dem Ligaendspurt der vergangenen Saison sehr viel Selbstvertrauen, dennoch fahren wir nach Dortmund, um zu gewinnen. Unser Ziel ist es, die Räume auszunutzen, die uns Dortmund gibt und den Gegner unter Druck zu setzen. Einigeln werden wir uns definitiv nicht, auf uns wartet eine große Chance, die wir unbedingt nutzen möchten. Wenn wir mit Punkten nach Hause fahren, gebe ich der Mannschaft auf der Rückfahrt einen aus.

…einen gesunden Kader: Ich bin sehr froh, dass – abgesehen von Sebastian Rode – alle Spieler fit sind. Almamy Toure ist diese Woche wieder ins Training eingestiegen, auch Ajdin Hrustic ist nach seiner Coronaerkrankung wieder beim Training dabei. Allerdings merkt er, dass er durch die zweiwöchige Trainingspause in der Quarantäne nicht genau dort wieder ansetzen kann, wo er vorher stand. Klar ist, dass die Gesundheit bei allen Spielern an erster Stelle steht. 

Selbst wenn man denkt, dass es keinen freien Raum mehr gibt, findet Filip immer einen Weg. Das ist eine herausragende Eigenschaft von ihm.

Cheftrainer Oliver Glasner

…die Rolle von Filip Kostic: Filip ist ein ganz wichtiger Spieler für uns. Seine Qualität, freie Spieler im Strafraum zu finden, ist überragend. Selbst wenn man denkt, dass es keinen freien Raum mehr gibt, findet Filip immer einen Weg. Das ist eine herausragende Eigenschaft von ihm. Besonders gut hat man das im Spiel gegen Strasbourg gesehen, dort hat er zwei Mal Hrustic gefunden – die beiden sind gut aufeinander abgestimmt.

...den derzeitigen Stand der Mannschaft: Zurzeit sind wir noch nicht bei 100 Prozent, so wie die meisten Bundesligisten. Wir haben uns offensiv fast vollständig neu aufgestellt, sodass sich die neuen unterschiedlichen Spielertypen erstmal aufeinander abstimmen müssen. Zudem sind einige Spieler erst später in die Saisonvorbereitung eingestiegen, sodass auch hier noch Entwicklungspotential vorhanden ist. Fakt ist jedoch, dass wir unser Bestes geben werden und uns in den nächsten Wochen darauf konzentrieren, auf 100 Prozent zu kommen.