16.09.2020
Team

„Das Gefühl, gebraucht zu werden“

Daichi Kamada über seine Entscheidung, sich bis 2023 an die Eintracht zu binden und den Einfluss von Trainer Adi Hütter auf seinen Verbleib.

Daichi Kamada über…

…die Vertragsverlängerung: Dass der Vertrag jetzt vor dem Saisonstart noch finalisiert wurde, ist sicherlich positiv. Für mich war aber schon länger klar, hier zu bleiben. Ich habe mich im Sommer überhaupt nicht mit einem Wechsel beschäftigt. Es waren nur kleinere Vertragsdetails zu klären.

…Gründe für den Verbleib: Meine Leistungen in der vergangenen Rückrunde waren gut, daran will ich anknüpfen. Wir haben die Möglichkeit, den Fokus voll auf die Bundesliga zu legen und uns im Vergleich zur vergangenen Saison zu verbessern. Dazu möchte ich meinen Teil betragen. Außerdem mag ich die Mannschaft sehr, sie bringt mir viel Anerkennung entgegen. Hinzu kommt, dass ich sowohl vom Trainer als auch vom Verein das Gefühl vermittelt bekomme, gebraucht zu werden. Das ist mir sehr wichtig.

…die Vertragsverlängerungen von Makoto Hasebe und Adi Hütter: Die Vertragsverlängerung von Makoto war nicht so wichtig für meine persönliche Entscheidung, die von Adi Hütter hingegen schon (lacht). Ich habe gemerkt, dass ich mit meiner Spielweise in die Mannschaft passe, er gibt mir das nötige Vertraue, was entscheidend für meine Verlängerung war.

…Angebote von anderen Vereinen: Es gab Anfragen, aber damit habe ich mich nicht beschäftigt. Ich habe mit meinem Berater vor der Sommerpause gesprochen und klar gemacht, was ich möchte. Für mich verhält es sich so: Es gibt nicht viele Teams, die über Eintracht Frankfurt stehen, um einen wirklich großen Entwicklungsschritt zu machen. Ich habe mich deshalb dazu entschieden, meine Leistungen zu stabilisieren und mich mit der Mannschaft weiterzuentwickeln. Dafür habe ich hier bei Eintracht Frankfurt die besten Möglichkeiten.

Wenn ich Makoto etwas frage, dann eher, wo auf Hawaii man am besten Urlaub machen kann oder welche Uhr ich mir kaufen soll.

Daichi Kamada

…seine persönlichen Ziele: Mit meiner Leistung in der Liga war ich nicht durchgehend glücklich. Nur die Rückrunde hat mich soweit zufrieden gestimmt. Das geht definitiv besser. Für diese Saison habe ich mir vorgenommen, mehr Tore und Assists beizusteuern. Ich habe mir insgesamt erst mal 15 Scorerpunkte als Ziel gesetzt. Adi Hütter hat mir außerdem mit auf den Weg gegeben, dass ich mein Abwehrverhalten verbessern muss. Daran arbeite ich kontinuierlich. Ich denke, es sind bereits Fortschritte erkennbar.

…die Zeit in Belgien: Als ich nach Frankfurt kam, war die Mannschaft sehr stak und die Spieler auf meiner Position ebenfalls. Der Konkurrenzkampf war damals zu groß für mich. Außerdem war ich nicht an den europäischen Fußball gewöhnt. Für mich war es deshalb  wichtig, in Belgien Spielpraxis zu sammeln und Tore zu schießen. Das hat mir geholfen.

…Ratschläge aus der Mannschaft: Es gab natürlich Mitspieler in der Mannschaft, die mich geneckt haben, ich solle endlich unterschreiben. Aber wenn es um Dinge wie meinen Vertrag, also um meine Karriere, geht, entscheide ich das selbst. Mit Makoto Hasebe tausche ich mich natürlich aus, aber wenn ich ihn etwas frage, dann eher, wo auf Hawaii man am besten Urlaub machen kann oder welche Uhr ich mir kaufen soll (lacht).

…seine Zukunft in der japanischen Nationalmannschaft: Ich habe in der Jugend keine der U-Nationalmannschaften durchlaufen, deshalb beschäftigte ich mich mit dieser Thematik nicht all zu sehr. Ich würde mir natürlich sehr wünschen, an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen. Der kürzeste Weg dahin ist, im Verein mit meinen Leistungen zu überzeugen.