22.10.2013

Das ist der Gegner: Maccabi Tel Aviv

Am Donnerstag ist es wieder soweit: Der 3. Spieltag der Europa League-Gruppenphase 2013/14 steht auf dem Programm.

Die Eintracht, Spitzenreiter in der Gruppe F (6 Punkte, 6:0 Tore), empfängt den Tabellenzweiten und israelischen Vertreter Maccabi Tel Aviv (4 Punkte, 2:1 Tore) zum „Spitzenspiel“ der Gruppe. Eintracht.de stellt den Gegner vor:

Mit Maccabi Tel Aviv trifft die SGE auf einen der erfolgreichsten und ältesten Klubs in der Fußballhistorie Israels. Die Gelb-Blauen holten in diesem Jahr nach zehn Jahren wieder den nationalen Meistertitel, insgesamt kann der Verein 18 Meisterschaften und 22 Pokalsiege vorweisen. Seit 1949 spielt Maccabi ununterbrochen in der ersten israelischen Liga, der „Ligat ha'Al“. In der Saison 2004/05 war der Klub zuletzt in der UEFA Champions League dabei, schied in einer Gruppe mit dem FC Bayern München, Juventus Turin und Ajax Amsterdam jedoch aus.

Prominent platziert ist im Vereinswappen der Davidstern, der für die Maccabi-Bewegung und damit verbunden die Förderung des Bewusstseins der jüdischen Jugend für religiöse, kulturelle und nationale Werte steht. Der Name „Maccabi“ leitet sich von der Priesterfamilie der Makkabäer ab, die als Freiheitskämpfer angesehen sind. Im Gegensatz dazu hat der Stadtrivale Hapoel Tel Aviv seine Wurzeln in der israelischen Arbeiterbewegung.

Die Europa League-Playoffs überstand Maccabi mit einem Freilos, da der zugeloste Gegner PAOK Saloniki nach dem Ausschluss von Metalist Charkiw in die Qualifikation zur Champions League aufgestiegen war. In den ersten beiden Gruppenspielen erreichte Tel Aviv im Heimspiel gegen APOEL Nikosia zunächst nur ein 0:0, in Bordeaux dagegen konnte man überraschend mit 2:1 (nach 0:1-Rückstand) gewinnen.

Trainiert wird das Team seit dem Beginn dieser Spielzeit von dem ehemaligen portugiesischen Nationalspieler Paulo Sousa, der zwischen 1996 und 1997 für Borussia Dortmund aktiv war und mit dem Klub die Champions League gewann. Auch Benfica und Sporting Lissabon sowie Inter Mailand und Juventus Turin kann Sousa als Profistationen in seiner Vita aufweisen.

In Deutschland dürften Fußballkennern vor allem zwei Namen aus dem aktuellen Kader von Maccabi bekannt sein: Leistungsträger und Angreifer Rade Prica aus Schweden, mittlerweile 33 Jahre alt, war zwischen 2002 und 2006 für Hansa Rostock in der 1. Bundesliga aktiv. In 113 Spielen erzielte Prica 20 Treffer. Zudem hat der Israeli Gal Alberman Bundesligaerfahrung: Von 2008 bis 2010 spielte der Mittelfeldspieler bei Borussia Mönchengladbach, blieb in 16 Partien aber ohne Tor. Gerüchteweise war Alberman vor seinem Engagement in Gladbach auch bei der Eintracht im Gespräch.

Insgesamt ist das Team gespickt mit durchaus guten Spielern, die einige Erfahrung in den europäischen Top-Ligen vorweisen können. So gilt ein besonderes Augenmerk den Neuzugängen Eran Zahavi, israelischer Nationalspieler und offensiver Mittelfeldspieler, der aus Palermo in Italien kam, und dem spanischen Linksverteidiger Mané, der vor der Saison aus Getafe in die israelische Hauptstadt gewechselt ist. Auch auf Mittelfeldmann Nikola Mitrovic und Stürmer Tal Ben Haim ist zu achten. Insgesamt besteht Maccabi aus einer guten Mischung von jungen und älteren Spielern mit einiger internationaler Erfahrung. Bereits vorm Start der Europa League galt der Verein als ernster Anwärter auf ein Weiterkommen in der Gruppe F.

Die Spielweise von Maccabi Tel Aviv fußt auf der guten technischen Ausbildung des israelischen Fußballs, die schon einige junge talentierte Spieler nach Westeuropa gebracht hat. Der gesamte Kader ist als ausgeglichen und breit besetzt zu charakterisieren. Durch einige schnelle Akteure ist Maccabi vor allem bei Kontern gefährlich, auch wenn in der Kaderspitze die ganz großen Spieler, die alleine ein Spiel entscheiden können, eher nicht dabei sind. Dennoch: Tel Aviv ist richtig unangenehm zu spielen und kann über 90 Minuten für Gefahr sorgen – was es zuletzt beim Erfolg in Bordeaux bewiesen hat.

Für die Eintracht wird es besonders wichtig sein, gerade im Heimspiel gegen die Israelis zu punkten, was gleichbedeutend mit einem großen Schritt in Richtung K.O.-Phase wäre. Besinnen sich die Adlerträger auf ihre physischen und taktischen Stärken, kann aus einem Geduldsspiel ein Sieg werden, die stärker besetzte Mannschaft hat sicher die Eintracht. Allerdings würde Tel Aviv Nachlässigkeiten im Defensivbereich – gerade wenn die Mannschaft Raum zum schnellen Umschalten bekommt – wohl eher bestrafen als zuletzt Nikosia und Qarabag Agdam.

Alle Fakten zu Maccabi Tel Aviv auf einen Blick:

  • Vollständiger Name: Moadon Kaduregel Maccabi Tel Aviv
  • Gründungsdatum: 1906
  • Trainer: Paulo Sousa
  • Israelischer Meister: 1937, 1939, 1941, 1947, 1950, 1952, 1954, 1956, 1958, 1968, 1970, 1972, 1977, 1979, 1992, 1995, 1996, 2003, 2013
  • Israelischer Pokalsieger: 1929, 1930, 1933, 1941, 1946, 1947, 1954, 1956, 1958, 1959, 1964, 1965, 1967, 1970, 1976, 1977, 1986, 1987, 1988, 1994, 1996, 2001, 2002, 2005 
  • Israelischer Ligapokalsieger: 1993, 1999, 2005 
  • Asian Champion Club: 1968 , 1971 
  • Stadion: Bloomfield-Stadion (17 500 Plätze) 
  • Vereinsfarben: Gelb-Blau 
  • Entfernung von Frankfurt: 2 943 km (Luftlinie)
  • Website: http://www.maccabi-tlv.co.il/en


Auch bei EintrachtTV findet Ihr natürlich viele Infos rund um das Spiel gegen Maccabi Tel Aviv.