Januar
Am 3. Januar nahm die Eintracht die Vorbereitung auf die Rückrunde der Bundesliga-Saison 2016/17 auf, und nur einen Tag später trat der gesamte Adler-Tross wieder einmal die Reise ins sonnige Trainingslager nach Abu Dhabi an. Wie gewohnt fanden Niko Kovac und sein Team in den Emiraten beste Bedingungen vor, um die Mannschaft fit zu machen für eine spannende Rückserie in der Bundesliga. Mit an Bord waren auch zwei neue Spieler: Andersson Ordonez verpflichtete die SGE aus Ecuador von Barcelona SC Guayaquil, außerdem kam der deutsche Juniorennationalspieler Max Besuschkow vom VfB Stuttgart an den Main. Ende Januar kam noch Leihspieler Marius Wolf von Hannover 96 dazu. Am meisten freute man sich bei der Eintracht aber natürlich über die Rückkehr von Marco Russ, der nach überstandener Krebserkrankung die Reise nach Abu Dhabi antrat.
Neben all den schweißtreibenden Trainingseinheiten wurden freilich auch Testspiele bestritten. Gegen den chinesischen Klub Changchun Yatai gewannen die Adlerträger mit 3:0, ehe es zum Abschluss des Trainingslagers im Härtetest gegen Zenit St. Petersburg ein 0:0 gab.
Am 21. Januar stand das erste Bundesliga-Spiel nach der Winterpause auf dem Programm. Und das hatte es gleich in sich: Die SGE musste zum verspäteten Hinrundenabschluss (17. Spieltag) zum starken Aufsteiger und Überraschungszweiten RB Leipzig. In einer Partie, die kaum unglücklicher hätte laufen können – Torwart Lukas Hradecky sah bereits nach drei Minuten wegen absichtlichen Handspiels nach einem Reflex die Rote Karte – verlor die Eintracht mit 0:3. Doch jeder wusste: Dieses Spiel konnte kein Gradmesser sein, musste die Mannschaft nahezu die komplette Spielzeit in Unterzahl überstehen.
Schnell richteten die Adlerträger den Fokus auf das nächste Spiel bei Schalke 04. Und das Auswärtsspiel in der Veltins-Arena wurde zum echten Erfolg. Nach einer über 90 Minuten hoch konzentrierten und geschlossenen Mannschaftsleistung bezwang die SGE die Königsblauen mit 1:0 nach einem mit einer tollen Freistoßvariante herausgespielten Treffer von Kapitän Alex Meier. Im ersten Rückrundenspiel gelang der Eintracht also gleich der erste Sieg – und man blieb in der Tabelle so weiter ganz oben dabei.
Februar
Und auch der Februar begann vielversprechend. Im ersten Heimspiel des neuen Jahres bezwangen die Kovac-Schützlinge Darmstadt 98 im Hessenderby mit 2:0 durch Tore von Makoto Hasebe (per Foulelfmeter) und dem bärenstarken Ante Rebic. Nach 19 Spieltagen grüßte die Eintracht mit 25:15 Toren und 35 Punkten von Platz drei der Tabelle.
Nachdem die Adlerträger in der darauffolgenden Woche durch einen hart erkämpfen 2:1-Erfolg bei Hannover 96 den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale perfekt machen konnte, stand in der Liga das schwere Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen auf dem Programm. Trotz einer ausgeglichen geführten Begegnung unterlag die SGE einer extrem effektiven Werkself am Ende mit 0:3.
Die Niederlage war der Auftakt einer ganz schweren Phase in der Bundesliga. Nicht nur, dass die Eintracht darauffolgend ihr erstes Saison-Heimspiel gegen Ingolstadt (0:2) verlor. Auch bei der heimstarken Hertha in Berlin unterlag man am 22. Spieltag mit 0:2. Aber es gab auch gute Nachrichten: Im DFB-Pokal-Viertelfinale bezwang man den Zweitligisten Arminia Bielefeld in einem schweren Heimspiel mit 1:0 durch das goldene Tor von Danny Blum in der sechsten Minute. Die Adlerträger machten so einen großen Schritt in Richtung Pokalfinale in Berlin.
Die Partie stand ganz im Zeichen der Rückkehr von Marco Russ auf den Fußballplatz nach rund neun Monaten. Unser Abwehrspieler wurde kurz vor Schluss unter tosendem Applaus der Zuschauer eingewechselt und half mit, das knappe Ergebnis über die Zeit zu bringen. Welch emotionale Momente! Welcome back, Marco!
März/April
Der März war definitiv kein guter Monat für die Adlerträger: 1:2 gegen Freiburg, 0:3 in München, 0:0 gegen Hamburg – aus den nächsten drei Bundesliga-Partien holte die SGE nur einen Punkt und fiel in der Tabelle aus den internationalen Plätzen auf Rang sieben zurück.
Und auch der April begann ohne viel Zählbares in der Liga: Nach einem 0:0 im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach musste man sich in der Englischen Woche dem 1. FC Köln in dessen Stadion mit 0:1 geschlagen geben. Es war wie verhext: Die SGE spielte in dieser Phase der Saison gut, konnte sich wenig vorwerfen, außer eben, dass man das allesentscheidende Tor einfach nicht erzielen konnte.
Im Heimspiel gegen Bremen klappte es dann endlich wieder mit dem Toreschießen – nicht jedoch mit einem „Dreier“. Gegen die Mannschaft der Stunde von der Weser zeigten die Kovac-Schützlinge großen Kampf und verwandelten einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand noch in ein 2:2-Unentschieden. Die Fans in der wieder einmal nehezu ausverkauften Commerzbank Arena feierten die Mannschaft nach dem Abpfiff für eine starke Leistung.
Nachdem die SGE sich in der nächsten Woche Borussia Dortmund in deren Stadion trotz sehr ordentlicher Leistung mit 1:3 geschlagen geben musste, mobilisierte das Team seine ganzen Kräfte für das wichtige Heimspiel gegen den FC Augsburg. Trotz frühem 0:1-Rückstand steckten die Adlerträger nie auf, belohnten sich mit drei späten Toren von Marco Fabián (2) und Ante Rebic für ihren großen Aufwand und siegten am Ende verdient mit 3:1. Vier Spieltage vor Saisonende hatte die Eintracht die 40-Punkte-Marke geknackt und den Klassenerhalt geschafft.
Und es sollte noch besser kommen in diesem ereignisreichen April. Nach einem packenden Pokalfight über 120 Minuten schlug die SGE Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal-Halbfinale mit 7:6 nach Elfmeterschießen und zog nach elf Jahren wieder sensationell ins Finale nach Berlin ein. Ein Traum für alle Eintracht-Fans wurde wahr!
In Teil II des großen Jahresrückblicks blicken wir am morgigen Donnerstag auf den Monat Mai und das und das phänomenale DFB-Pokal-Finale in Berlin zurück.